Dein Weg zum neuen Auto
Stolz hat BMW für 2028 eine Serienversion des BMW iX5 Hydrogen angekündigt. Warum der vermeintlich technologieoffene Zugang eher Sackgasse statt Zukunft ist.
Wasserstoff ist seit Jahrzehnten schon eine vermeintliche Alternative zum batterieelektrischen Auto und manche Autohersteller wollen mit diesen Zukunftsgedanken tatsächlich Ernst machen. Bei den deutschen Herstellern prescht nun vor allem BMW hervor mit der Ankündigung bis 2028 ein Serienmodell des BMW iX5 Hydrogen für den Markt anzubieten. Damit wäre BMW der erste deutsche Autobauer mit einem wasserstoffbetriebenen Serienfahrzeug für Personen.
Andere Autobauer für Wasserstoffautos sind Hyundai mit dem Hyundai Nexo und der Marktführer Toyota mit dem Toyota Mirai. Allein dieses kleine Angebot zeigt schon, dass nur wenige Autohersteller Wasserstoff für die Zukunft der Personenfahrzeuge halten.
News zum neuen BMW iX5 Hydrogen
Warum Wasserstoff einfach nicht effektiv ist
Wenn man sich die Vorteile von wasserstoffbetriebenen Autos genauer anschaut, kann man verstehen, warum zahlreiche Menschen noch daran glauben, dass sie auch für die breite Masse geeignet wären. Schnelle Tankzeiten, lokal emissionsfreies Fahren und auch keine Probleme mit Kälte sind eigentlich sehr praktische Eigenschaften, die für Wasserstoff sprechen, aber leider bleibt das Hauptproblem beim Wasserstoffauto der Energieverlust bei der Erzeugung. Strom kann nicht ohne erhebliche Energieverluste in Wasserstoff umgewandelt werden. Egal wie Wasserstoff produziert wird, beim Wirkungsgrad kommt man nur auf 20 bis 30 % statt den 65 bis 75 % bei herkömmlichen E-Autos.
Auch der Transport und die Lagerung von Wasserstoff an ein (momentan gar nicht existierendes) weit verzweigtes Tankstellennetz verschwendet nochmals Energie und ist viel ineffizienter als einfach Strom zu generieren.
Darüber hinaus ist die Produktion von Wasserstoff auch nicht gerade günstig. Dementsprechend teuer sind die Preise an den wenigen verfügbaren Tankstellen. Sowohl Verbrenner als auch Elektroautos tanken bzw. laden deutlich günstiger als Autos mit Brennstoffzellen für Wasserstoff. Noch mehr Gründe gegen Wasserstoffautos findest du auf unserem Video über den Prototyp von BMW, den wir 2024 testen konnten.
Warum baut BMW also den BMW iX5 Hydrogen?
Wenn soviel gegen Wasserstoffautos spricht, warum investiert BMW dann Ressourcen in die Forschung, Entwicklung und Produktion eines Serienmodells für 2028? Schließlich gibt es hier auch keine große Marktlücke, die die Münchner besetzen könnten. Weder können Hyundai oder Toyota große Mengen ihrer Wasserstoffautos verkaufen, noch gibt es ein gut ausgebautes Wasserstofftankstellennetz. Gewinnbringend dürfte der BMW iX5 Hydrogen also nicht sein, auch falls bis 2028 ein tatsächlich gutes Wasserstoffnetz existieren würde.
Viel entscheidender ist eher, dass die Technologie selbst durchaus ihre Anwendungen hat, allerdings außerhalb des individuellen Personenverkehrs mit Autos. In Schwerlasttransporten oder anderen Nischen, die momentan noch nicht gut mit batterieelektrischen Maschinen bedient werden können, ist die Brennstoffzelle für den Wasserstoffantrieb tatsächlich eine Technologie mit Zukunftspotenzial. Die Erfahrung und Ergebnisse aus der Serienproduktion des iX5 Hydrogen, kann BMW also anderweitig verwerten. Als netten Bonus demonstriert BMW auch noch, dass sie die von einigen Politikern geforderte Technologieoffenheit durchaus ernst nehmen und können im Falle des Scheitern des Wasserstoffautos postwendend sagen, dass die Politik kein gutes Umfeld für Wasserstoffautos geschaffen hat.