Mercedes war früher besser – 5 Dinge, an denen die Marke heute scheitert

05. Oktober 2025 von

Dein Weg zum neuen Auto

Der kostenlose und einfache Weg, Ihr Auto online zu wechseln.
4,7/5 aus 22.035 Bewertungen

Wenn wir von alten Mercedes-Modellen sprechen, kommen wir oft ins Schwärmen. Bei den neuesten Autos der Marke ist das nicht mehr so. Ob S-Klasse, CLA oder G-Klasse. Ein alter Benz gefällt uns meistens besser. Aber woran liegt das?

Die Marke Mercedes-Benz prägte das Bild des „ultimativen“ Autos, das Fahrspaß, Komfort und Fortschritt vereinte wie kaum eine andere. Doch trotz zahlreicher Fortschritte in der modernen Fahrzeugtechnik oder geraden wegen dieser scheint der Glanz von Mercedes heute nicht mehr ganz so hell zu strahlen wie früher. Hier sind fünf Gründe, warum Mercedes seinem Luxus-Image nicht mehr gerecht wird.

Was war früher besser?

Vorab, natürlich ist ein großer Faktor, warum viele dem alten Benz nachtrauern schlichtweg Nostalgie. Doch neben dem rein subjektiven Empfinden, gibt es auch einige wirklich gute Gründe dafür, warum wir Mercedes früher mehr mochten. Wir finden daran scheitert Mercedes-Benz heutzutage:

1. Emotionslose Motoren

Was hat Mercedes nicht für fantastische Antriebe gebaut? Noch heute sind manche Motoren legendär für ihre Leistung, aber auch für außergewöhnliche Fahrkultur. Da wäre zum Beispiel der legendäre 6,9-Liter V8 im Mercedes 450 S aus den 70er Jahren. Der war ein wahres Drehmoment-Monster und setzte Maßstäbe in Sachen Leistung und Kultiviertheit. Heutige Modelle wie der S500 sind zwar mit deutlich leistungsfähigeren Motoren ausgestattet, doch der ursprüngliche Charme – die rohe, eindrucksvolle Kraft eines traditionellen V8 – und sein Sound sind kaum noch zu finden.

Schlimmer wird es bei den Elektroautos. Die bieten zwar viel Leistung und Laufruhe, sind aber derart einfach zu bauen, dass selbst chinesische Tech-Konzerne wie Xiaomi ins Autogeschäft einsteigen können. Dadurch kann sich Mercedes bei den Motoren immer weniger vom Einheitsbrei abheben.

2. Software statt Handwerk

Mercedes war in der Vergangenheit der Inbegriff von Luxus. Der 450 S bot mit Features wie der Hydropneumatik, die das Fahrwerk auf einem konstanten Niveau hielt, sowie extrem komfortablen Sitzen mit Sitzheizung ein Fahrerlebnis, das seinesgleichen suchte. Heute jedoch gibt es kaum noch Fahrzeuge, die solch außergewöhnliche, handgefertigte Luxusdetails bieten.

Wichtiger sind heute Software-Features: Während moderne Modelle wie der S-Klasse durch digitale Features und assistierte Fahrtechniken glänzen, fehlt oft die physische Präsenz, die Mercedes früher ausmachte. Der Luxus von damals war nicht nur in technischen Daten messbar, sondern auch im einzigartigen Gefühl der „Überlegenheit“ auf der Straße. Heute ist der Luxus von Mercedes zunehmend techniklastiger und weniger spürbar im Sinne einer sinnlichen Erfahrung.

3. Fehlende Innovationen

Die Einführung von ABS in den 70ern war ein Beispiel für technologische Exzellenz, die keine andere Marke zu dieser Zeit bieten konnte. Heute sind viele der Technologien, die Mercedes in seinen Fahrzeugen integriert, wie etwa der Drive Pilot für teilautonomes Fahren, beeindruckend, aber nicht einzigartig oder gar so weltverändernd wie es das ABS war. Es ist beinahe alarmierend, dass eine der größten Innovationen, die Mercedes-Benz auf der IAA 2025 ausstellte, der beleuchtete Kühlergrill des neuen Mercedes GLC war.

Auch viele andere Marken scheitern daran, noch echte Innovationen mit Mehrwert zu entwickeln. Bei Elektroautos sind chinesische Marken hinsichtlich Ladeleistung und Reichweite oft überlegen. Doch es gibt auch Positiv-Beispiele: Ford setzt mit der Megabox bzw. Gigabox praktische Neuerungen beim Stauraum. Skoda ist beinahe berühmt für seine Simply Clever Features.

4. Preis-Leistung & Wertbeständigkeit

Die alten Mercedes-Modelle  behielten ihren Wert über Jahre hinweg sehr gut. Zahlreiche Oldtimer sind heute sogar mehr Wert als dmals. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind solche Modelle nach wie vor hoch im Kurs. Die neue Modell, obwohl sie in vielen Bereichen überlegen sind, haben einen höheren Einstiegspreis und erfordern noch höhere Ausgaben für Optionen und Upgrades.

Dabei hat man aber nicht das Gefühl mehr Auto zu bekommen. Viele Verbesserungen stecken in digitalen Details, die nicht auf den ersten Blick auffallen. Beim Material kommt heute viel Hartplastik zum Einsatz, wo früher Holzeinlagen glänzten. Zahlreiche Mercedes-Fans bezweifeln, dass die jetzigen Modelle derart zuverlässig sind und entsprechend auch ihren Wert so gut halten wie früher.

5. Weniger Prestige

Wer ins osteuropäische Ausland blickt, wird noch immer feststellen, dass Mercedes einen exzellenten Ruf als Statussymbol besitzt. Hauptsache ein Benz, scheint oft die Devise. Wer in den 70ern in einem 450 S saß, der war wer. Heute hat Mercedes viel von dem exklusiven Image eingebüßt. Das liegt auch an Leasingfahrzeugen, Firmenwagen und Auto-Vermietungen.

Der Mercedes, der einst ein unantastbares Symbol für Wohlstand und Erfolg war, ist heute oft aus der Flotte eines Unternehmens, ein Leasingfahrzeug oder gar fürs Wochenende gemietet. Das hat das Image der Marke verwässert. Das Gefühl, etwas Besonderes zu fahren, das nur wenigen vorbehalten ist, schwindet zunehmend.

Was macht Mercedes heute besser?

Natürlich gibt es auch Aspekte, in denen Mercedes die Konkurrenz und sein früheres Selbst übertrifft. Die verbesserte Akustik und Fahrkomfort sind heute auf einem extrem hohen Niveau – die moderne S-Klasse bietet eine nahezu lautlose Fahrt dank Doppelverglasung und ausgeklügeltem Fahrwerk. Das ist unbestreitbar eine signifikante Verbesserung, die aber gerade dadurch auffällt, dass nichts auffällt.

Zudem bietet die digitale Vernetzung und das Infotainmentsystem der neuen S-Klasse eine beachtliche Benutzererfahrung, die durch riesige Displays beeindruckt. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob diese Verbesserungen tatsächlich den gleichen „wow-Effekt“ auslösen wie früher, als Mercedes noch von handwerklicher Qualität und nicht von Software-Upgrades profitierte.

Ein weiteres Plus ist die verbesserte Effizienz. Ein moderner Mercedes S500 verbrauchte in unserem Test trotz 3,0-Liter-Sechszylinder nur die Hälfte im Vergleich zum alten 450 S. Mit einem Verbrauch von 8,5 l/100 km und einer Reichweite von 764 km ist die neue S-Klasse nicht nur vom Alter, sondern auch in Sachen Kraftstoffeffizienz Jahrzehnte voraus. Der durstige V8-Motor des 450 S benötigte bei gleicher Fahrweise 16,0 l/100km!

Mercedes – Auf der Jagd nach dem alten Glanz

Mercedes hat sich zweifellos und ganz objektiv in vielen Bereichen verbessert und bleibt eine Marke, die technologische Innovation und Komfort vereint. Doch die Leidenschaft, die früher mit den Fahrzeugen der Marke verbunden war – die Art und Weise, wie der Motor brüllte, die Lenkung sich anfühlte und jedes Detail mit purer Handwerkskunst beeindruckte – fehlt in den heutigen Modellen. Der Marke fehlt es heute an der Exklusivität und den Alleinstellungsmerkmalen von früher. Mercedes kann in vielen Bereichen noch besser werden – doch den damaligen Glanz der Marke zurück zu erobern, ist eine Mammutaufgabe.