Volkswagen e-Caravelle Testbericht
Der VW T7 ist der erste VW Bus auf Ford-Basis. Im elektrischen e-Caravelle, der bis zu neun Personen Platz bietet, macht sich das Gleichteile-Konzept positiv bemerkbar.
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Bewertung des Volkswagen e-Caravelle
Der VW Bus startete im Jahr 1950. Sechs Generationen kamen aus VW-Werken. Die 2025 lancierte siebte Generation T7 läuft im Ford-Werk in der Türkei vom Band und sieht dem Ford Tourneo Custom nicht nur ähnlich.
Der T7 e-Caravelle basiert auf dem Ford Tourneo und nutzt dessen Technik. Damit legt der VW Bus in den Dimensionen zu. Mit 5,05 oder 5,45 Meter Länge überragt der neue den alten T6 um 15 Zentimeter. Der Radstand wuchs in beiden Varianten um zehn Zentimeter auf 3,10 und 3,50 Meter. Davon profitieren die Platzverhältnisse und die Variabilität.
Dank des vielseitig nutzbaren Schienensystems am Fahrzeugboden kann der e-Caravelle als 9-Sitzer mit Beifahrer-Doppelsitzbank oder als 8-Sitzer mit Einzelsitzen geordert werden. Die ein oder zwei Schiebetüren machen den Einstieg und das Laden bequem. Selbst mit neun Passagieren an Bord erstreckt sich hinter der Sitzreihe drei eine 75 und 111 Zentimeter lange Ladefläche. Werden alle sechs hinteren Sitze ausgebaut, lassen sich auf der dann 262 und 302 Zentimeter langen Ladefläche auch große Transportaufgaben meistern. Reicht auch das noch nicht, dürfen bis zu 2,0 Tonnen schwere Anhänger gezogen werden.
Im modernen Cockpit und mit guter Sicherheitsausstattung präsentiert sich der e-Caravelle, für den es fünf statt zwei Jahre Garantie gibt, im Ford-Stil. Unter der Motorhaube sorgen Ford-Motoren mit 100 kW (136 PS) bis 210 kW (286 PS) Leistung für den Antrieb. In nur 7,4 Sekunden sind die 2,5 Tonnen Gewicht mit dem stärksten Motor von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Bei 150 km/h wird die Geschwindigkeit elektronisch begrenzt, was aus der Verbrauchs- und Reichweitensicht sinnvoll ist. Der WLTP-Verbrauch liegt zwischen 20,5 und 26,6 kWh/100 km und die Reichweite mit der 63,8-kWh-Batterie zwischen 283 und 350 km.
Die reale Reichweite und das mäßige Ladetempo mit maximal 125 kW erlauben im e-Caravelle, der mit dem Tourneo Custom und dem Citroën Spacetourer, Opel Zafira, Peugeot Traveller und Toyota Proace konkurriert, keine großen Sprünge. Dies offenbart, wo der Einsatzbereich des VW e-Caravelle liegt: im urbanen Bereich.
Wie viel kostet der VW e-Caravelle?
Das Volkswagen e-Caravelle Modell hat einen Listenpreis von 66.022 € bis 79.725 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 10.239 € sparen. Die Preise beginnen bei 58.179 € für Barzahlung.
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VW e-Caravelle: Reichweite und Ladedauer
Der elektrische Caravelle hat die Wärmepumpe immer serienmäßig mit an Bord. Das kommt gut, wenn ich im Sommer die Klimaanlage voll aufdrehe oder im Winter die Heizung: gut beim Verbrauch, gut bei der Reichweite.
Kleine Batterie
Nach Volkswagen und dem WLTP-Zyklus geht es mit dem e-Caravelle mit einer Batterieladung in seinen Motor- und Ausstattungsvarianten zwischen 283 und 350 km weit. In der Praxis werden wir aber früher zum Laden der kleinen Batterie gebeten. Eine Nettokapazität von 63,8 kWh ist nicht gerade üppig für 2,5 Tonnen Gewicht und fast zwei Meter Bauhöhe.
Dies ist im Schwestermodell Ford Tourneo Custom oder in einem elektrischen Citroën Spacetourer, Opel Zafira, Peugeot Traveller und Toyota Proace nicht anders. Steigt das Tempo, steigt der Verbrauch, schrumpft die Reichweite. Das offenbart das ideale Einsatzgebiet des e-Caravelle.
Urbane Reichweite
Das Ladetempo ist so naja. Mit maximal 125 kWh am Gleichstromlader beträgt die Ladedauer knapp 40 Minuten, um von 10 auf 80 % zu laden. Da habe ich schon weit flotter geladen. Mit Wechselstrom geschieht das Aufladen nur mit 11 kW. Soll der Caravelle regelmäßig auf längeren Strecken bewegt werden, stellen die Dieselmotoren die bessere Wahl dar – oder man hat Zeit. Das mäßige Ladetempo und die mäßige Reichweite prädestinieren den elektrischen Caravelle eher für Shuttle- und Transportfahrten im urbanen Bereich.
Leistung und Fahrkomfort
So groß die Konzentration beim Studium der vielzeiligen Preisliste, so einfach fällt die Wahl des Motors im Caravelle. Jeweils drei Dieselmotoren, ein Plug-in Hybrid (nach dem Marktstart) und drei Elektromotoren stehen im Angebot. Den passenden im e-Caravelle zu wählen, hat vor allem mit den Performance-Erwartungen und weniger mit dem eigenen Budget zu tun.
Für Rechner
Ich bin der genügsame Typ, der mit dem Euro rechnet. Dann sitze ich im stromernden Caravelle mit dem 100-kW-Motor (136 PS), der im Ford Tourneo Custom nicht angeboten wird. Und ich habe Geduld. Der Elektromotor schaufelt früh eine satte Portion von 415 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterräder, aber er beschleunigt in beschaulichen 12,8 Sekunden von auf 100 km/h. Gähn. Ganz schon teuer für lahm. Ein ähnlich lahmer Caravelle mit Dieselmotor ist für rund 14.000 Euro weniger zu haben.
Für Vernünftige
Ich bin der vernünftige Typ. Die Investition in den Motor mit 160 kW (218 PS) Leistung ist eine vernünftige und eine gute. Eine vernünftige, weil die 60 kW (82 PS) Mehrleistung lediglich eine Mehrinvestition von 2.200 Euro bedeuten. Und eine gute, weil ich im e-Caravelle mit der 160-kW-Maschine schon deutlich flotter unterwegs bin. Am maximalen Drehmoment von 415 Nm ändert sich zwar nichts, aber bei der Beschleunigung. In 8,6 Sekunden beschleunigt der 160-kW-Motor den Bus aus dem Stand auf Landstraßentempo. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 150 km/h erreicht.
Für Vernünftige & Rechner
Ich bin der Typ, der Leistung schätzt. Umso mehr, wenn sie nicht viel mehr kostet. Für den stärksten Motor mit 210 kW (286 PS) Leistung, der zum Marktstart ausschließlich die Hinterräder antreibt, gebe ich nur 2.000 Euro mehr aus als für den 160-kW-Motor und lediglich 4.200 Euro mehr als für den zwar flüsterleisen, aber vom Leistungsaufbau verschnarchten Einstiegsmotor. So motorisiert sprintet der e-Caravelle in 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bis auch hier bei 150 km/h das Tempo gedrosselt wird.
Entschleunigung unerwünscht
Den optionalen Beschleunigungsbegrenzer sollte man auf keinen Fall bestellen, denn er ist nicht abstellbar. Die Option sorgt für sanfteres Anfahren, indem sie das Motoransprechen dämpft. Damit schwindet aber das Temperament. Deshalb ist die aufpreispflichtige Entschleunigung unerwünscht – meinen nicht nur wir.
Serienmäßig rollt der e-Caravelle auf Rädern im Format 16 Zoll (Caravelle, Caravelle Life), 17 Zoll (Edition, Style) oder 19 Zoll (PanAmericana) ab. Weniger knackig als der kompaktere VW ID.Buzz zwar, aber vom Fahrverhalten so komfortabel und leise wie es zu einem Personentransporter passt, in dem der elektrische Antrieb die erste Wahl im urbanen Umfeld sein kann.
Platz und Praxistauglichkeit
Der VW Bus startete 1950 und avancierte bald zum Platzhirsch im Segment, dem 1965 der erste Ford Transit Konkurrenz im Revier machte. Über die Generationen, vom T1 bis zum T6, war es so. Seit dem Jahr 2025 ist es anders und irgendwie gleich: Der VW Bus ist ein soft umgestalteter Ford Tourneo Custom und läuft nicht mehr in Hannover, sondern zusammen mit dem Tourneo Custom im Ford-Werk in Yeniköy in der türkischen Provinz Kocaeli vom Band.
Fordschritt in Metern
Den Platzverhältnissen tut der „Fordschritt“ gut. Der VW Caravelle der Generation T6 stand mit 4,90 oder 5,30 Meter Länge und mit einem Radstand von 3,00 oder 3,40 Metern auf der Straße. Der aktuelle e-Caravelle misst 5,05 Meter und seine Langversion streckt sich auf stolzen 5,45 Metern. Zwischen den Achsen tun sich 3,10 und 3,50 Meter Radstand auf. Zehn Zentimeter mehr als zuvor.
Viel Platz und Plätze
Die gute Verwandtschaft aus Köln zahlt sich auf den Sitzplätzen und im Laderaum aus. Hier kriegst Du viel Platz und Plätze. Die Anzahl variiert im e-Caravelle zwischen fünf und neun. Entweder sitzt man vorne auf zwei bequemen Einzelsitzen mit wenig Seitenhalt, die sich optional beheizen lassen, oder auf der Beifahrerseite auf einer Doppelsitzbank mit umklappbaren Mittelsitz (ebenfalls optional mit Sitzheizung). In der 2. Sitzreihe finden sich drei Einzelsitze. An den äußeren lassen sich zwei Kindersitze isofixen.
6 Rücksitze
Wird noch mehr Platz für den Personentransport benötigt, stehen in der 3. Reihe serienmäßig drei weitere Sitzplätze zur Verfügung. Und selbst dann bleibt noch ordentlich bis viel Platz fürs Gepäck, je nachdem ob man sich für den e-Caravelle in seiner Normal- oder Langversion entscheidet.
Eingepackt
Laden fällt mir leicht. Hinter der niedrigen Ladekante und der breiten Ladeöffnung tut sich im e-Caravelle ein 72,5 Zentimeter tiefer und zwischen den Radkästen 1,39 Meter breiter Laderaum auf. Sitzt man in der Langversion, misst die Ladefläche sogar 111 Zentimeter in der Tiefe.
Raumwunder werden wahr
Baue ich die Sitze der 2. Reihe aus, werden im e-Caravelle Raumwunder wahr. Dann wächst die Ladefläche auf 179 und 219 Zentimeter Länge. Mit dem Schlafsack im Auto übernachten? Kein Problem. Und verschwindet die 3. Sitzreihe, wird der e-Caravelle zum definitiven Transport-Endgegner. Einer mit 262 und 302 Zentimeter langer Laderampe und 4.698 und 5.490 Liter Ladevolumen. Wird die im e-Caravelle etwas über zwei Meter nach oben öffnende Heckklappe geöffnet, tut sich dahinter eine fast 1,27 Meter hohe Ladeöffnung auf. Über die bekomme ich auch höhere Dinge im e-Caravelle aufrecht auf die Ladefläche gepackt – etwa den Kaufladen der Tochter.
Je mehr Schiebetüren, desto praktischer
Das Schienensystem am Fahrzeugboden, welches das Verschieben der Mittelsitze ermöglicht, sorgt genauso für Variabilität wie die zahlreichen Ablagen (zwei Handschuhfächer) und die ein oder besser zwei Schiebetüren, die im e-Caravelle Style genauso zur Serienausstattung gehören wie die Sonnenschutzrollos hinter den abgedunkelten Seitenscheiben. Öffnet sich die Schiebetür, ermöglicht die 93 Zentimeter breite und 126 Zentimeter hohe Öffnung bequemes Beladen von der Seite.
Hohe Zuladung & Anhängelast
Reizt man die hohe maximale Zuladung von etwa 800 kg aus, die im e-Caravelle nur geringfügig niedriger als in den Verbrennern ist, kommt die Ladung ganz einfach in den Anhänger, der bis zu 2.000 kg wiegen darf.
All diese Qualitäten machen den VW e-Caravelle auch mit Ford-Background zu einem universellen Personentransporter, sei es als Großraumtaxi, im Schülerverkehr, im Transport von Menschen mit Behinderung oder im Kranken- oder Seniorentransport.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Ich verliere mich in der Preisliste. So vielseitig sich der Innenraum arrangieren lässt, so vielseitig ist die Preisliste.
Zeig mir Dein Handschuhfach und ich sage Dir, wer Du bist – In welcher Ausstattungslinie des e-Caravelle man sitzt, lässt sich an den Verstellwegen der Sitze, den Klimazonen, den USB-Anschlüssen und an der Handschuhfachklappe erkennen.
Feine Unterschiede
Im Caravelle, der sich mit seinem Digitalcockpit und seinem 13-Zoll-Infotainment-Touchscreen vom Ford unterscheidet, ist der Fahrersitz mit einer 2-Wege-Lendenwirbelstütze 6-fach verstellbar, aber der Beifahrersitz nur 4-fach. Ab dem Ausstattungsniveau Life stehen auch der Beifahrerseite sechs Wege bereit und im Edition sitze ich auf einem 8-Wege-Fahrersitz oder 6-Wege-Beifahrersitz mit Sitzheizung.
Im Life wird der Innenraum mit einer 1-Zonen-Klimaautomatik klimatisiert und im Style mit einer noblen 3-Zonen-Klimaanlage. Im Fahrerhaus des Basismodells finden sich zwei USB-Anschlüsse und zwei im Fahrgastraum. Im Life kommen vier USB-Anschlüsse im Fahrerhaus und im Style fünf im Fahrgastraum hinzu.
Und das mit dem Handschuhfach?
Im Basis-Caravelle sitzt das Handschuhfach hinter einer schnöden Klappe. Im Life verfügt es über eine gedämpfte Klappenschließung und das Fach ist beleuchtet. Im Edition kann ich die Klappe des Handschuhfachs abschließen.
Immer Serie sind das Multifunktionslenkrad, zwei 12V-Steckdosen (in der Mittelkonsole und hinten rechts an der D-Säule), 10 Lautsprecher, das 5G-Modem sowie Apple CarPlay und Android Auto. Weitere Extras wie die induktive Smartphone-Ladeschale (etwas tief in der Mittelkonsole platziert) oder die 230V-Steckdose im Laderaum machen es lohnend, tiefer in der Preisliste einzutauchen.
Sicherheit und Schutz
Sicherheit wird in Köln groß geschrieben. Die enge Verwandtschaft zum Ford Tourneo Custom macht sich im VW e-Caravelle auch bei der Sicherheit und den Assistenzsystemen bemerkbar.
Alle getesteten Ford Transporter – der Transit Connect, Transit Custom und Transit Courier – schnitten 2025 im Euro NCAP Crashtest mit der Bestwertung von fünf Sternen ab. Die darf man auch im Tourneo Custom und damit im e-Caravelle erwarten, wenn sie den wichtigsten europäischen Sicherheitstest absolviert haben.
Gute Basisassistenz
Egal ob Basis- oder Topausstattung, das Niveau der Assistenz ist immer gleich hoch mit zahlreichen Assistenzsystemen. Neben den Airbags (Fahrer-, Beifahrer-, Curtain- und Seitenairbags) sorgen Assistenzsysteme wie der Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung mit Falschfahrwarnung, der Abbiegeassistent und der Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie Ausweichunterstützung für den aktiven Schutz der Besatzung.
Die Fernlichtregulierung, die hintere Einparkhilfe, der Tempomat und das automatische Notrufsystem heben das Niveau der Sicherheit, optionale Sicherheitssysteme wie die Bremsassistenz beim rückwärts fahren oder das 360-Grad-Rundumsichtsystem steigern sie noch.
Zuverlässigkeit und Probleme
Der VW Bus ist die älteste VW-Baureihe. Die sechs Generationen, vom T1 bis zum T6 zählten, zu den populärsten Transportern ihrer Zeit. Den im Vergleich zur Konkurrenz höheren Preis rechtfertigte die hohe Solidität, die ich damals im T2 austestete, als ich mit ihm in einen bayerischen Acker fuhr.
Der ein drei viertel Jahrhundert nach dem ersten VW Bus im Jahr 2025 präsentierte e-Caravelle steht in dieser Tradition, auch wenn er als ein Derivat des Ford Tourneo Custom in der Türkei vom Band läuft.
5 Jahre Garantie
Die Garantiezeit ohne Aufpreis ist für VW-Verhältnisse lang. Die Garantie gilt für fünf Jahre. In diesen fünf Jahren werden sämtliche Reparaturkosten für nicht verschleißbedingte Mängel übernommen. Bis maximal 160.000 km Fahrleistung. Bei der Batterie fährt man für acht Jahre auf der sicheren Seite. VW sichert bis dahin 70 % der Netto-Batteriekapazität zu.
VW e-Caravelle FAQs
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