NIO ET9 Testbericht

Mit dem ET9 greift Nio das Triumvirat der deutschen Oberklasse an: Mercedes-Benz, BMW und Porsche. Im Test zeigt die Elektrolimousine, wie gut chinesische Autos mittlerweile sind.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Felix Reek nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Hervorragende Verarbeitung
  • Herausragendes Fahrwerk
  • Technische Features auf höchstem Niveau

Was nicht so gut ist

  • Reichweite geringer als bei den Konkurrenten
  • Hoher Preis
  • Unsicherer Support

NIO ET9: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Nio ET9

Die Firmengeschichte von Nio ist holprig. Bereits 2014 gegründet, stand das chinesische Unternehmen 2020 kurz vor der Pleite. Nur eine staatliche Finanzspritze von mehreren Milliarden Euro konnte den Automobilhersteller retten. Seit 2020 geht es bergauf. 2022 erschien das erste Modell, der ET5, der hauptsächlich mit deutschen Mittelklasse-Limousinen konkurrieren sollte. Dieses Premiumsegment bleibt auch weiterhin die Zielgruppe des Herstellers. Doch genau hier fällt es am schwersten, gegen jahrzehntelang etablierte Marken wie Mercedes-Benz oder BMW zu bestehen – besonders, wenn dieselben Preise aufgerufen werden.

So verhält es sich auch beim Nio ET9. Der Hersteller hat ihn hauptsächlich für den chinesischen Markt konzipiert, doch er soll 2026 auch in Deutschland starten. Die elektrische Limousine ist ein absolutes Premiummodell. Der Unterschied zu allen anderen Herstellern in diesem Segment ist, dass Nio einen Akkuwechselservice an Stationen anbietet. Dort tauschen Kunden die komplette Batterie, statt sie zu laden. Dies müssen Käufer allerdings vor dem Kauf entscheiden. Wer den Akku mit dem Fahrzeug gekauft hat, kann ihn nicht an den Wechselstationen austauschen.

Mit einer Länge von 5,30 Metern setzt der Nio ET9 ein Statement auf der Straße. Das Design wirkt gefällig, der Innenraum hochwertig und markant. Vegane Optionen gibt es nicht. Das Bedienkonzept orientiert sich an Tesla, das heißt, fast alles steuern Nutzer über den zentralen Bildschirm. Eine schmale, breite Leiste blendet wichtige Fahrinformationen ein. Der Komfort erweist sich als exzellent. Die vier Sessel des Fahrzeuges sind sehr bequem und besitzen ein extra Kissen für die Schultern. Besonderes Highlight ist der Fond, in dem sich die Sitze per Knopfdruck in eine bequeme Liegeposition bringen lassen. Hier gibt es zwei weitere große Bildschirme, um während der Fahrt einen Film zu schauen.

Reisen wie in einer Sänfte, beschleunigen wie im Sportwagen

Reisende bemerken kaum, dass der Nio ET9 unterwegs ist. Die Geräuschdämmung erweist sich als exzellent, das Fahrwerk ist so gut abgestimmt, dass kaum etwas von der Fahrbahnoberfläche nach innen gelangt. Mit einer Leistung von 707 PS beschleunigt der ET9 wie ein Sportwagen und regelt erst ab 220 km/h ab. Die Kapazität der Batterie beträgt 120 kWh; laden kann man mit bis zu 600 kW. In wenigen Minuten kann so Strom für 255 Kilometer getankt werden. Die durchschnittliche Reichweite liegt bei 650 Kilometer, Nio ermittelte diese aber nach dem chinesischen Messstandard. Die Vergleichswerte in Europa dürften deutlich darunter liegen.

Reicht das, um mit Konkurrenten aus dem Premiumsegment mitzuhalten? Bezüglich Qualität und Fahrkomfort muss sich Nio vor Konkurrenten wie Mercedes-Benz EQS, BMW i7 und Porsche Taycan nicht verstecken. Hier liegt der chinesische Hersteller auf dem Niveau dieser etablierten Hersteller. Auch preislich bewegen sich die Fahrzeuge auf einem Niveau. Entscheidend dürfte für viele die Reichweite sein. Umgerechnet auf den WLTP-Standard kommt der Nio ET9 aktuell nur auf etwa 533 Kilometer. Die Konkurrenz liegt deutlich darüber. Zweites Manko ist die unsichere Servicelage des chinesischen Herstellers. BMW, Mercedes und Porsche haben lange etablierte Netzwerke in Deutschland, die von Nio sind vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens abhängig. Wer bereit ist, dieses Risiko einzugehen, findet im ET9 eines der besten und luxuriösesten Elektroautos auf dem Markt.

Wie viel kostet der Nio ET9?

Der Preis ist beim Nio ET9 abhängig davon, ob die Batterie gekauft oder als Battery as a Service gemietet wird. Mit Batteriekauf liegt der ET9 knapp oberhalb von 100.000 €. Bei der Batteriemiete bleibt er noch unter 90.000 €.

Der große Vorteil der Miete ist allerdings, dass die Power Swap Stations von Nio genutzt werden können, um die entleerte Batterie in 5 Minuten gegen eine voll geladene zu tauschen. Bei einem Fahrzeug mit Batteriekauf ist das nicht möglich.

Nio ET9: Reichweite und Ladedauer

Mit dem Nio ET9 nimmt sich der asiatische Automobilhersteller die ganz Großen der Branche vor: Premiumklasse, BMW, Mercedes-Benz und Porsche. Geht es nach Nios eigenem Selbstverständnis, gehören auch Bentley und Maybach dazu. In diesen Regionen muss Nio abliefern, daher geizt das Unternehmen nicht bei seiner Limousine. Mit welcher Konfiguration der ET9 nach Europa kommt, ist noch nicht ganz klar. Erwartet wird aber eine Kapazität von 120 kWh. Das würde laut dem chinesischen Testzyklus eine durchschnittliche Reichweite von 650 Kilometer bedeuten; andere Quellen sprechen von bis zu 750 Kilometer. Für den europäischen Ladezyklus WLTP, den alle anderen Hersteller angeben, sind es etwa 530 bis 590 Kilometer. Optional wäre auch eine Batteriegröße von 150 kWh. Bei einigen Tests des Herstellers schaffte der ET9 so bis zu sagenhafte 1.000 Kilometer ohne Ladestopp.

Der ET9 besitzt eine 900 Volt-Struktur und ermöglicht rasend schnelle Ladeleistungen von bis zu 600 kW. Theoretisch könnte der Nio ET9 in 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent seine Batterien aufladen. In fünf Minuten Ladedauer könnte die Limousine Strom für etwa 250 Kilometer tanken. Eine Besonderheit von Nio ist, dass die Fahrzeuge alternativ an einer speziellen Ladestation den kompletten Akku tauschen können. So lässt sich eine leere Batterie innerhalb weniger Minuten gegen eine volle austauschen. Diese Option muss aber vor dem Kauf ausgewählt werden. Eine spontane Entscheidung für einen Batteriewechsel mit einer Kauf-Batterie ist also nicht möglich. Zu den Ladezeiten an einer Wallbox mit elf oder 22 kW macht Nio bisher keine Angabe, sie dürften bei etwa zehn Stunden liegen.

Nio kann aufgrund der noch nicht feststehenden Werte nur einen ungefähren Wert für die voraussichtlichen Ladekosten berechnen. Schafft der Nio ET9 bei einem Verbrauch laut Hersteller von 16,2 kWh auf 100 Kilometer seine maximale Reichweite von 590 Kilometer, kostet eine volle Ladung der Batterien bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde etwa 29 Euro.

Leistung und Fahrkomfort

Eines haben alle Modelle des chinesischen Herstellers Nio gemeinsam: Sie sehen zwar in erster Linie wie schicke Reisemobile aus, doch unter dem Blech verbirgt sich die Leistung eines Sportwagens. Dazu gehört auch der ET9, der zwei Motoren besitzt. Einer sitzt an der vorderen, einer an der hinteren Achse; Nio treibt die Limousine an allen Rädern an. Insgesamt kommt der ET9 auf eine Systemleistung von 707 PS. Geschwindigkeit und Beschleunigung passen zu diesen brachialen Werten. In gerade einmal 4,3 Sekunden erreicht der ET9 Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Vorbei sind die Zeiten, in denen Elektroautos aus Gründen der Vernunft und aus Reichweitenangst eingebremst wurden.

Nach dem Einsteigen in den Nio ET9 folgt zunächst ein ungläubiger Blick: Was ist das? Statt eines gewohnt runden Lenkrads hat der chinesische Hersteller ein ovales Etwas vor den Fahrenden platziert. Oben und unten abgeflacht, wirkt es wie die Komfort-Variante eines Formel-Lenkrads. Damit soll man die mehr als fünf Meter lange Limousine über die Straßen bugsieren? Offensichtlich – und das gelingt sogar ziemlich gut. Die Lenkung reagiert sehr feinfühlig und der ET9 wirkt auf einmal gar nicht mehr so groß, wie er eigentlich ist. Das liegt am sogenannten Steer-by-Wire-Fahren. Nio steuert den ET9 rein elektrisch; es gibt keine direkte Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern. So können etwa Spurwechsel nur mit einer Hand und geringer Bewegung durchgeführt werden.

Komfort wie bei einer deutschen Oberklasse-Limousine

Das Fahrwerk ist sehr gut austariert. Die Limousine schluckt jede Bodenwelle, ohne dass davon im Innenraum etwas zu merken wäre. Laut Nio ist es das weltweit schnellste Fahrwerk, das sich innerhalb von 55 Millisekunden an die Fahrbahnoberfläche anpasst. Der Federweg liegt bei bis zu 20 Zentimetern. Das reicht sogar, um Bodenwellen wegzubügeln und einen geplatzten Reifen auszugleichen. Bei Tests demonstrierten die Chinesen das eindrucksvoll. Im Alltagsbetrieb ist beim Fahrverhalten davon nichts zu merken, der Nio federt wie eine deutsche Oberklasse-Limousine. Das ist durchaus als Kompliment zu verstehen.

Die Beschleunigung ist auf Wunsch brachial. Im Sportmodus drückt der Nio seine Passagiere in die Sitze. 707 PS sind eine Ansage. Insgesamt ist die Luxuslimousine aber eher als Gleiter konzipiert. Der Innenraum ist perfekt von der Außenwelt abgeschirmt; ob Tempo 30 oder 100 macht kaum einen Unterschied. Auch vorbeifahrende Fahrzeuge stören nicht wirklich, was sich wohltuend beruhigend auf die Passagiere im Nio ET9 auswirkt. Dazu passen die sanft abgestimmten Bremsen, die selbst bei einem harten Tritt aufs Pedal die Limousine behutsam zum Stillstand bringen. Für einige Fahrende, die sich etwas mehr Rückmeldung von ihrem Auto wünschen, kann dieses entrückte Schweben über die Straße aber auch irritierend sein.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Nio ET9 sorgt bei seinen Maßen für einen standesgemäßen Auftritt. Eine Fahrzeuglänge von 5,33 Metern ist eine Ansage, ebenso wie die Breite von 2,02 Metern und die Höhe von 1,62 Metern. Der Radstand beträgt großzügige 3,25 Meter. Damit übertrifft die chinesische Limousine den Mercedes-Benz EQS. Der Kofferraum ist der einer klassischen Limousine. Er öffnet per Knopfdruck und gibt einen langen Schacht mit relativ hoher Ladekante frei. Nio hat den Innenraum mit Filz überzogen. Die Kofferraumkapazität liegt bei 540 Litern. Da sich die Heckscheibe nicht mit öffnet, ist der Zugang eher schmal. Einen zweiten Ladeboden gibt es nicht. Rechts unter dem Dämpfer der Heckklappe findet sich ein Knopf, mit dem das Fahrwerk zum Beladen abgesenkt werden kann. Die Rückbank lässt sich allerdings nicht umlegen, wer also längere und sperrige Gegenstände transportieren möchte, wird beim Nio ET9 enttäuscht. Unter der Motorhaube der Limousine gibt es einen zweiten Kofferraum, Frunk genannt, der noch einmal 105 Liter unterbringt. Das reicht zum Beispiel für einen Trolley für den Wochenendausflug. Auch hier öffnet sich die Klappe automatisch per Knopfdruck am Schlüssel oder, wer Chinesisch kann, mit einem Sprachbefehl.

Die Spielereien setzen sich im Innenraum fort: So schließt die Tür automatisch, wenn der Fuß auf dem Bremspedal stehen bleibt. Ungewöhnlich auch: An den Sitzen vorne sind kleine Kissen in Schulterhöhe angebracht, um diesen Bereich beim Fahren zu entlasten. Das Platzangebot ist gut; nach oben hin haben selbst große Menschen immer noch ein paar Zentimeter Luft bis zum Dach. Der Blick nach hinten während der Fahrt ist bescheiden, da die Heckscheibe nur ein schmaler Spalt ist. Nio kompensiert das mit einem Rückspiegel, der per Knopfdruck auf ein digitales Kamerabild wechselt.

Business-Class im Fond des Nio ET9

Das wahre Erlebnis findet im Fond statt. Hier hat Nio zwei Komfortsessel verbaut, die diese Bezeichnung wirklich verdienen. Die Kniefreiheit zu den Rücklehnen der Vordersitze ist Unterarmlang. Dafür ist die Kopffreiheit eingeschränkt, da die Sessel aufgrund der Batterien im Unterboden wie bei vielen Elektroautos hoch sind. Große Menschen erreichen schnell mit den Haaren die Fahrzeugdecke. Am bequemsten ist es, wenn der Nio ET9 parkt. Per Knopfdruck kippt die Rücklehne des Vordersitzes nach vorne und eine Fußauflage fährt aus. Gleichzeitig fährt der Sitz in eine Liegeposition mit Wadenauflage. So gemütlich kann es in einem Auto werden.

Apropos gemütlich: Unter der Armauflage zwischen den beiden Sesseln im Fond befindet sich ein Fach, das sowohl kühlen als auch wärmen kann. Temperaturen zwischen minus zwei und plus 55 Grad lassen sich einstellen. Egal ob Eis oder Mittagessen, der Nio ET9 ist darauf vorbereitet. Zwischen den Sitzen in der Rückwand ist ein weiteres Fach, das sich mit einem Sicherheitscode über das Display an der Rückseite der Vordersitze öffnen lässt – ein Tresor im Auto sozusagen. Der Rest ist gehobener Standard. Die induktiven Ladeflächen im Mitteltunnel für die Smartphones sind belüftet, davor ist ein Fach für die Sonnenbrille. Etwas dahinter platziert, lassen sich zwei Becher abstellen. Die Armauflage zwischen den Sitzen kann zweiteilig geöffnet werden; darunter ist noch einmal viel Stauraum für alltägliche Dinge im Auto. Weitere Ablagen finden sich in den Türen des Nio ET9.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Nio geht mit dem Innenraum des ET9 einen vollkommen anderen Weg als Hersteller wie Mercedes-Benz oder BMW mit ihren Oberklasse-Limousinen. Diese präsentieren oft viel Bling-Bling, Ornamente und Verzierungen. Im Nio bleibt der Look sehr clean, rutscht aber nicht in die radikal reduzierte Ästhetik eines Tesla ab. Die Verarbeitung der Innenausstattung erweist sich als nahezu perfekt, wie es sich für ein Fahrzeug der Oberklasse gehört. Die Materialien fassen sich gut an und sind selbst bis in den untersten Bereich des Fahrzeuges verkleidet. Billigen Kunststoff gibt es im Nio ET9 nicht. Ungewöhnlich ist, dass Nio keine tierfreien Materialien anbietet; das ist mittlerweile Standard im Premiumsegment. Zur Ausstattung gehört auch ein zweigeteiltes Panoramaglasdach, das sich bis zum Heck der Limousine zieht und mit Rollos verdunkelt werden kann.

Beim Infotainment geht Nio einen anderen Weg als viele Konkurrenten. Statt einer durchlaufenden Bildschirmwand, die mit dem Zentraldisplay konkurriert, setzt der chinesische Hersteller auf eine sehr flache und sehr breite Leiste, die sich quer über die komplette Fahrzeugbreite zieht. Je nach Einstellung wechselt sie die Ansicht und zeigt zum Beispiel die aktuelle Geschwindigkeit, Reichweite und viele andere Dinge an, auch ein Kamerabild aus dem toten Winkel, wenn der Blinker betätigt wird. Nio ET9 Fahrende bedienen das Fahrzeug hauptsächlich über das Infotainment im Cockpit. Rechts vom Lenkrad gibt es noch einen Gangwahlhebel, links davon einen für den Scheibenwischer. Alles andere, zum Beispiel auch die Seitenspiegel, steuern Fahrende über das Display beziehungsweise die Universaltasten auf dem Lenkrad, die sie zunächst aktivieren müssen. Ein Head-up-Display gibt es übrigens auch noch.

Der 5D-Kinomodus lässt den Nio ET9 hüpfen

Bezüglich der Displays im Interieur des Nio ET9 übertrifft der chinesische Hersteller die Konkurrenz; bei dieser Technologie sind sie einfach führend. Der Hauptbildschirm ist gestochen scharf, reagiert superschnell und ist leicht zu bedienen. Im Fond gibt es noch drei weitere Displays: jeweils eines, das rechts und links an der Rückseite der Vordersitze angebracht ist, und ein weiteres im Mitteltunnel, das als zentrale Bedieneinheit hinten dient. Das ist auch dringend nötig, denn im Fond gibt es jede Menge technische Spielereien. Zum Beispiel fahren per Knopfdruck elektrische Sonnenblenden vor den Scheiben hoch, die sogar das kleine Dreieck-Fenster hinter den Kopfstützen schließen, oder der Kühlschrank schiebt sich heraus. Unter der Armlehne zwischen den beiden Sitzen gibt es einen ausklappbaren und schwenkbaren Tisch, auf dem sich zum Beispiel ein Laptop abstellen lässt.

Das Feature, was den Nio ET9 von allen anderen Oberklasse-Fahrzeugen unterscheidet, ist das 5D-Kino. Aktiviert man es auf dem Infotainment, schließen sich automatisch alle Sonnenblenden und die Limousine beginnt, passend zum laufenden Film, der über diese Funktion verfügt, sich zu bewegen. Das heißt, die Dämpfer des Nio ET9 springen wie in einem Hip-Hop-Video hoch und runter, um beispielsweise eine wilde Verfolgungsjagd zu simulieren. Ob es das wirklich braucht, sei dahingestellt. Wer diese Art des Kinofilms schauen möchte, benötigt auf jeden Fall einen stabilen Magen.

Sicherheit und Schutz

Nio legt beim ET9 besonderen Wert auf Sicherheit. Dazu gehören unter anderem ein speziell abgestimmtes Fahrzeugchassis, ein umfassendes Airbag-System, ein weiteres zum Schutz vor Crashs und eine Technologie zur Bewältigung von Reifenplatzern. Außerdem gibt Nio an, dass der ET9 über ein Backup-System verfügt, das einspringt, wenn einzelne Komponenten des Fahrzeugs ausfallen und so die Fahrsicherheit erhält. Wie dies konkret funktioniert, hat der Hersteller bisher nicht kommuniziert. Zudem soll der Nio ET9 durch eine weitere Technologie auf rutschigen Straßen besser zu manövrieren sein. Die chinesische Limousine besitzt das von ZF entwickelte Steer-by-Wire-System, das die Lenkung an die Fahrgeschwindigkeit anpasst, um die jeweils höchste Stabilität zu gewährleisten.

Darüber hinaus sind im Nio ET9 die modernsten Assistenzsysteme verbaut, die unter anderem den Fußgängerschutz verbessern. Das Fahrzeug ist mit elf hochauflösenden Kameras, fünf Radars, drei Lidaren, zwölf Ultraschallsensoren und zwei Positionierungseinheiten ausgestattet. So kann der Nio ET9 auf der Autobahn selbstständig überholen. Die Limousine ist auch auf das autonome Fahren des Levels drei vorbereitet, das heißt, der ET9 übernimmt die Kontrolle, während die Person hinter dem Steuer anderen Tätigkeiten nachgehen kann.

Zuverlässigkeit und Probleme

Da der Nio ET9 bisher nicht in Deutschland verfügbar ist, gibt es noch keine Berichte über die Zuverlässigkeit oder Probleme mit dem Fahrzeug. Die bereits verfügbaren Modelle des Herstellers haben in der Vergangenheit aber gezeigt, dass die Marke Wert auf Qualität legt und die fortschrittliche Technologie hält, was sie verspricht. Schwachstellen können wie bei allen Elektrofahrzeugen die Batterie und die Software sein, die zu Problemen führen. Größter Unsicherheitsfaktor für Kunden ist, dass die Marke Nio noch nicht profitabel ist. Die Preisgestaltung ist im Vergleich zu anderen Herstellern sehr ambitioniert, es fehlen hohe Absatzzahlen, damit das Unternehmen rentabel wird.

Zur konkreten Garantie des Nio ET9 gibt es noch keine finalen Angaben. Es ist aber davon auszugehen, dass sie den sonstigen Modellen des Herstellers entsprechen. Diese liegt bei fünf Jahren oder 150.000 Kilometer.

Nio ET9 FAQs

Der Preis für den Nio ET9 in Deutschland steht noch nicht fest, dürfte aber bei etwa 100.000 Euro mit Batterie liegen. Wird die Limousine mit Batterie-Abo bestellt, sinkt er auf etwa 87.000 Euro.

Laut dem chinesischen CLTC-Zyklus erreicht der Nio ET9 eine Reichweite von bis zu 650 Kilometer. Diese ist aber von der Breite der Reifen abhängig. Mit 22 Zoll Reifen sind es 650 Kilometer, mit 23 Zoll Reifen 620 Kilometer. Der chinesische Testzyklus ist allerdings etwas großzügiger als der internationale WLTP-Prüfmodus.

In China liefert Nio den ET9 bereits aus. In Deutschland ist ein Start im Laufe des Jahres 2026 geplant.

Der Nio ET9 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.

Der Nio ET9 kommt auf eine Systemleistung von 707 PS und beschleunigt in 4,3 Sekunden auf 100 km/h.

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