MG Cyberster Fahreindrücke: Scherentüren, 510 PS und Roadster-Feeling – Gänsehaut auf Knopfdruck statt E-Auto-Einerlei
04. Juni 2025 von Timon Werner-Pachmayr

Dein Weg zum neuen Auto
Offen fahren, dümmlich grinsen, elektrisch cruisen – der MG Cyberster macht Schluss mit langweiligen Stromern. Wenn dir beim Stichwort „Elektroauto“ nur ein langgezogenes Gähnen entweicht, solltest du mal einen genaueren Blick auf den MG Cyberster werfen.
Mit seinem aufsehenerregenden Design, reichlich Power und echtem Roadster-Flair steht er ziemlich allein auf weiter Flur – aber genau das macht ihn so spannend.
Zum ausführlichen MG Cyberster Test
Außen ist der Cyberster ein Showcar zum Kaufen. Scharfe Linien, Scherentüren, Proportionen zum Niederknien. Selbst Tesla-Fans drehen sich um. Innen geht’s mindestens genauso mutig weiter: vier Bildschirme, überraschend edle Materialien und ein Cockpit, das irgendwo zwischen Gaming-Stuhl und Premium-Lounge liegt. Nur schade, dass Apple CarPlay und Android Auto per Kabel angeschlossen werden müssen – im Jahr 2025 ein klarer Minuspunkt.
Und wie fährt er sich nun, der elektrische Hoffnungsträger? In einem Wort: spaßig. Die Standardversion bringt 340 PS auf die Hinterräder, die XPOWER-Variante sogar 510 PS und Allrad. In 3,2 Sekunden geht’s von 0 auf 100 – ein echter Tritt in den Hintern. Dank straffer, aber komfortabler Fahrwerksabstimmung bleibt er auch in Kurven erstaunlich souverän. Nur in ganz scharf gefahrenen Kurven merkt man, dass da zwei Tonnen bewegt werden.
Die Reichweite liegt bei bis zu 509 km (WLTP), realistisch sind rund 450 km, auf der Autobahn etwa 390 km. Also: Wochenendtrip? Kein Problem. Ladepause auf der Langstrecke? Ja, aber bitte mit Geduld – die 144 kW Ladeleistung sinkt recht schnell ab und 38 Minuten für 10–80 % sind eher okay als schnell.
Trotz sportlicher Gene ist der Cyberster nicht völlig unpraktisch. Beim Platzangebot überrascht der MG positiv. Hinter den Sitzen gibt’s Stauraum mit Gepäcknetz, der Kofferraum ist mit 249 Litern für einen Roadster ordentlich, und selbst größere Menschen finden halbwegs bequem Platz – sofern sie nicht über 1,90 m sind.
Das Infotainment ist optisch gelungen, aber nicht ganz logisch. Vier Bildschirme wollen erstmal verstanden werden – hat man’s raus, läuft’s. Dass der linke Bildschirm nur vom Fahrenden bedienbar ist? Nervig für Beifahrende, aber top für alle, die beim Musikgeschmack allein das letzte Wort haben wollen.
Der Preis? Rund 65.000 Euro. Viel Geld für ein MG, klar. Aber auch ein ziemlich einzigartiges Gesamtpaket. Der Cyberster bringt ein Gefühl von Exklusivität und Emotion zurück, das vielen Elektroautos fehlt.
Also: Wird der Cyberster zur elektrischen Ikone? Vielleicht – er verkörpert nicht ganz die Unkompliziertheit und Leichtigkeit der Roadster aus den 90ern. Aber er bringt Spaß, Style und eine gehörige Portion Aufmerksamkeit. Und wer sich danach sehnt, endlich mal wieder ein Auto zu fahren, das Emotionen weckt, liegt hier verdammt richtig.