Lynk & Co 01 Testbericht
Der Lynk & Co 01 im Test überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung und reichhaltiger Ausstattung zum fairen Preis. Nervig: das verschachtelte Infotainment-System.
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Lynk & Co 01: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Lynk & Co 01
Der Lynk & Co 01 ist ein ungewöhnliches Fahrzeug. Die Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, hat ihren Sitz aber in Göteborg und positioniert sich als europäische Marke mit skandinavischen Wurzeln. In unserem Test stellten wir fest, dass diese Nähe zu Volvo nicht nur Marketing ist – die Verarbeitung und Materialqualität erreichen tatsächlich schwedisches Niveau.
Mit 4,54 Metern Länge spielt der 01 im hart umkämpften Kompakt-SUV-Segment mit. Wir fanden das Raumangebot dank des langen Radstands von 2,73 Metern großzügig. Vorne sitzt man bequem, hinten haben auch große Erwachsene reichlich Beinfreiheit. Der Kofferraum fasst solide 466 Liter, was im Alltag für zwei große Koffer oder vier bis fünf Getränkekisten reicht.
Der Plug-in-Hybrid-Antrieb kombiniert einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 139 PS und einen Elektromotor mit 145 PS zu einer Systemleistung von 280 PS. Das klingt sportlich, und in der Praxis beschleunigt der 01 auch flott. Wir maßen 7,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Selbst die elektrische Reichweite von 75 Kilometern (WLTP) erwies sich in unserem Test als realistisch. Wir kamen bei gemäßigter Fahrweise auf etwa 70 Kilometer rein elektrisch. Für Berufspendler mit kurzen Strecken reicht das locker aus, um im Alltag überwiegend elektrisch zu fahren. Der Benziner springt erst an, wenn die Batterie leer ist oder man Vollgas gibt.
Was uns positiv überraschte: Die Verarbeitung liegt auf einem Niveau, das man sonst von deutlich teureren Autos kennt. Die Türen schließen mit sattem Klang, Spaltmaße sind gleichmäßig, nichts knarzt oder klappert. Im Innenraum finden sich kaum Hartplastik-Flächen, stattdessen weiche, angenehm anzufassende Materialien.
Weniger gelungen ist das Infotainment. Der große Touchscreen reagiert zwar schnell, aber die Menüstruktur ist verwirrend. Wir brauchten mehrere Tage, um uns zurechtzufinden. Besonders nervig: Die Assistenzsysteme lassen sich nicht dauerhaft abschalten und müssen bei jedem Start neu deaktiviert werden – mit mehrfacher Bestätigung. Das kostet Zeit und lenkt vom Fahren ab.
Der Lynk & Co 01 eignet sich für Käufer, die ein gut verarbeitetes Familienauto mit niedrigem Verbrauch suchen und Wert auf üppige Serienausstattung legen. Wer täglich kurze Strecken fährt und zu Hause laden kann, profitiert vom Plug-in-Hybrid-Konzept. Die Marke ist noch relativ unbekannt, was für manche ein Nachteil sein könnte – andererseits hebt man sich damit von der Masse ab. Als Alternativen sollten Sie den VW Tiguan eHybrid, den Hyundai Tucson Plug-in, den Ford Kuga PHEV und den Volvo XC40 Recharge in Betracht ziehen.
Wie viel kostet der Lynk & Co 01?
Der Lynk & Co 01 beginnt ab einem Listenpreis von rund 43.000 €. Damit ist er etwas teurer als vergleichbar große Autos wie ein VW Tiguan oder ein Hyundai Tucson.
Leistung und Fahrkomfort
Der Lynk & Co 01 nutzt einen Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, der 102 kW (139 PS) leistet. Dazu kommt ein Elektromotor mit 107 kW (145 PS), die Systemleistung beträgt 206 kW (280 PS). Die Kraft wird über ein Drei-Gang-Automatikgetriebe ausschließlich an die Vorderräder übertragen. Als Kraftstoff dient Superbenzin, ergänzt durch Strom aus der 17,7 kWh großen Batterie.
In unserem Test beschleunigte der Lynk & Co 01 in 7,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Das fühlt sich im Alltag flott an, ohne sportlich zu wirken. Besonders der Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h gelingt mit 4,0 Sekunden zügig – ideal für Überholmanöver auf der Landstraße. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Rein elektrisch fährt der 01 bis etwa 125 km/h, bevor der Benziner zuschaltet.
Fahreindruck: Flott mit voller Batterie, zäh als Benziner
Wir starteten unsere Testfahrten mit voller Batterie und bewegten uns zunächst rein elektrisch durch die Stadt. Die Leistungsentfaltung ist geschmeidig, der Elektromotor reagiert sofort auf Gasbefehle. Im Stadtverkehr springt der Benziner nur selten an – selbst bei flottem Beschleunigen reicht die E-Leistung meist aus.
Auf der Landstraße schaltet sich der Verbrenner bei höheren Geschwindigkeiten oder stärkeren Beschleunigungen automatisch zu. Der Übergang erfolgt sanft, allerdings hört man den Motor deutlich, wenn er hochdreht. Störend laut wird es aber nie. Im Sportmodus mit halbwegs gefüllter Batterie fühlen sich die 280 PS kraftvoll an, der 01 beschleunigt spontan und mit Nachdruck.
Auf der Autobahn zeigt sich eine Schwäche: Ist die Batterie leer und man fährt konstant schnell, muss der 139-PS-Benziner allein das 1,9 Tonnen schwere SUV bewegen. Das geht, fühlt sich aber nicht mehr so souverän an wie mit elektrischer Unterstützung. Wir empfehlen daher, auf längeren Autobahnfahrten den Ladestand zu schonen und die Batterie für Überholmanöver zu nutzen.
Fahrwerk und Lenkung
Das Fahrwerk des Lynk & Co 01 ist klar auf Komfort ausgelegt. In unserem Test schluckte er Unebenheiten souverän. Selbst auf schlechten Landstraßen kommt kaum etwas polternd im Innenraum an. Lange Wellen bügelt das Fahrwerk problemlos weg, nur wirklich tiefe Schlaglöcher lassen sich nicht vollständig wegfiltern.
Die Lenkung arbeitet präzise genug für den Alltag, gibt aber wenig Rückmeldung. Wir vermissten das Gefühl für den Untergrund. In schnellen Kurven merkt man den hohen Schwerpunkt, der 01 neigt sich spürbar zur Seite. Sportlich ambitionierte Fahrer werden hier nicht glücklich. Bei provozierender Fahrweise zeigt sich untersteuerndes Verhalten. Für ein normales Vorankommen reicht die Lenkpräzision aber vollkommen aus.
Deutliche Windgeräusche bei höheren Geschwindigkeiten
Der Lynk & Co 01 ist ein leises Auto. Der Benziner bleibt auch beim Gas geben angenehm moderat. Vorne sorgt Doppelverglasung für gute Dämmung. Was uns störte: Bei Geschwindigkeiten über 120 km/h treten deutliche Windgeräusche an den Seitenscheiben auf. Hier hätten wir uns eine bessere Abdichtung gewünscht.
In der Stadt fühlt sich der Lynk & Co 01 am wohlsten. Die elektrische Reichweite reicht für die meisten Stadtfahrten aus, die Lenkung wird leichtgängig, die Rundumsicht ist akzeptabel. Der Wendekreis von 11,8 Metern ist für ein SUV dieser Größe in Ordnung. Auf der Landstraße macht das komfortable Fahrwerk Spaß, die Beschleunigung reicht für sicheres Überholen. Die Autobahn meistert der 01 problemlos, solange man nicht dauerhaft sehr schnell fährt.
Unsere Empfehlung: More is more
Der Lynk & Co 01 bietet drei Fahrmodi: Pure (rein elektrisch), Hybrid (automatische Kombination) und Power (Sportmodus). Im Hybrid-Modus arbeitet das System intelligent, die Batterie wird geschont und für Beschleunigungen genutzt. Im Power-Modus steht jederzeit die volle Leistung bereit, was sich durch spontanes Ansprechverhalten bemerkbar macht.
Wir würden zur Ausstattungsvariante More raten, obwohl sie 4.000 Euro mehr kostet. Sie bringt adaptive LED-Scheinwerfer, ein Panoramadach, ein Premium-Soundsystem und elektrische Sitze mit – Ausstattungsdetails, die den Alltag angenehmer machen. Die Basisvariante Core ist aber bereits gut ausgestattet.
Platz und Praxistauglichkeit
Der Lynk & Co 01 misst 4,55 Meter in der Länge, 1,86 Meter in der Breite (ohne Außenspiegel, mit Spiegeln 2,14 Meter) und 1,69 Meter in der Höhe. Der Radstand beträgt 2,73 Meter. Diese Maße ordnen ihn im Mittelfeld der Kompakt-SUV ein - etwas länger als ein VW Tiguan, aber kompakter als viele Siebensitzer.
In unserem Test saß eine 1,85 Meter große Person bequem am Steuer. Die Kopffreiheit reicht auch für Personen bis etwa 1,95 Meter. Die Beinfreiheit ist großzügig bemessen. Die Sitze bieten straffe Polster mit guter Unterstützung, allerdings könnte der Seitenhalt besser sein. Die breite Mittelkonsole kostet etwas Knieraum auf der Fahrerseite. Hinten überraschte uns der Lynk & Co 01 positiv. Wir testeten mit einer 1,80 Meter großen Person auf der Rückbank – zwischen Knien und Vordersitzlehne blieben gut 15 Zentimeter Platz. Erst bei Personen über 2,05 Meter wird es eng. Die Kopffreiheit reicht bis etwa 1,95 Meter Körpergröße. Die Rückenlehne steht allerdings etwas flach und lässt sich nicht verstellen.
Isofix-Halterungen sind sowohl vorne als auch hinten vorhanden. In unserem Test ließen sich Kindersitze problemlos anbringen. Die Gurte sind gut erreichbar, die Halterungen fest. Auf der Rückbank finden zwei Kindersitze nebeneinander Platz. Auch der mittlere Sitz hat einen vollwertigen 3-Punkt-Gurt. Für drei Kinder wird es aber eng. Die hinteren Passagiere profitieren von eigenen USB-C-Anschlüssen und Luftauslässen.
Aufgeräumter Kofferraum mit ausreichend Platz
Der Kofferraum fasst 466 Liter bei aufrechten Sitzen. Das entspricht etwa zwei großen Reisekoffern oder vier bis fünf Getränkekisten. In unserem Praxistest passten auch ein Kinderwagen und Einkaufstaschen problemlos hinein. Nach dem Umklappen der Rückbank im Verhältnis 60:40 wächst die Kapazität auf 1.213 Liter. Der Ladeboden ist eben, die Ladekante liegt bei etwa 70 Zentimetern Höhe. Positiv fiel uns auf: Anders als bei vielen Plug-in-Hybriden fliegen die Ladekabel nicht lose herum. Unter dem Kofferraumboden gibt es ausreichend Stauraum für beide mitgelieferten Kabel (Wallbox und Haushaltssteckdose). Dort finden auch Kleinigkeiten wie Warndreieck und Verbandskasten Platz.
Die breite Mittelkonsole beherbergt zwei große Ablagen für Smartphones. Leider ist nur die linke mit induktiver Ladefunktion ausgestattet. Das Handschuhfach öffnet sich per Touchscreen – ein versteckter Taster an der Mittelkonsole übernimmt diese Funktion alternativ. Die Türfächer sind großzügig dimensioniert und schlucken problemlos 1,5-Liter-Flaschen. Insgesamt bietet der Innenraum viele durchdachte Ablagemöglichkeiten. Getränkehalter finden sich vorne in der Mittelkonsole.
Ohne Rundumkameras geht es heute nicht mehr
Die Sicht nach vorne ist gut, die aufrechte Sitzposition hilft dabei. Nach hinten schränken die breiten C-Säulen den Blick etwas ein. Hier helfen die serienmäßige Rückfahrkamera und die Einparksensoren. In der More-Variante gibt es sogar eine 360-Grad-Rundumsichtkamera, die das Einparken erleichtert. Der Tote Winkel ist aufgrund der Fahrzeugbreite nicht zu unterschätzen, der serienmäßige Spurwechselassistent warnt rechtzeitig. Mit 11,8 Metern Wendekreis liegt der Lynk & Co 01 im guten Mittelfeld seiner Klasse. In engen Parkhäusern oder schmalen Innenstadtstraßen kommt man damit zurecht, auch wenn ein kleineres Auto noch wendiger wäre.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Der Innenraum des Lynk & Co 01 wirkt modern und aufgeräumt. Das Design folgt einem minimalistischen Ansatz mit klaren Linien. Die Atmosphäre ist gemütlich, fast wie ein Wohnzimmer. Die Ambientebeleuchtung sorgt für angenehmes Licht am Abend. In unserem Test stellten wir fest: Die Materialqualität liegt auf Premium-Niveau. Weiche, angenehm anzufassende Oberflächen dominieren. Hartplastik kommt kaum vor, und wenn, dann nur an Stellen, die man selten berührt. In den Türen finden sich fünf bis sechs verschiedene Materialien – eine Liebe zum Detail, die man heute selten sieht.
Die Verarbeitung erreicht Volvo-Standard. Spaltmaße sind gleichmäßig, nichts klappert oder knarrt. Wir testeten das Fahrzeug auf unterschiedlichen Straßenbelägen, auch nach längeren Fahrten blieb der Innenraum frei von Störgeräuschen. Die Türen schließen mit sattem, dumpfem Klang. In der More-Version sind die Sitze mit PU-Kunstleder bezogen. Das Material fühlt sich hochwertig an und wirkt langlebig. Die Basisvariante Core hat textile Sitzbezüge aus teilweise recyceltem Material.
Das Cockpit wird von einem 15,4 Zoll großen Touchscreen in der Mitte dominiert. Der Bildschirm reagiert schnell und zeigt scharfe Grafiken. Hinter dem Lenkrad sitzt ein digitales Instrumentendisplay, dessen Schrift allerdings sehr klein ausfällt, während der Fahrt muss man genau hinschauen.
Unübersichtliches Infotainment-System
Hier liegt die größte Schwäche des Lynk & Co 01. Das Infotainment-System wurde komplett neu entwickelt, ist aber verschachtelt und unintuitiv. Wir brauchten mehrere Tage, um uns zurechtzufinden. Viele Funktionen verstecken sich in Untermenüs. Die Favoritentasten bieten nur begrenzte Auswahlmöglichkeiten, ausgerechnet wichtige Funktionen wie die Konfiguration der Assistenzsysteme lassen sich nicht als Schnellzugriff ablegen.
Positiv: Der große Touchscreen ist übersichtlich und reagiert schnell. Die Bedienung funktioniert flüssig, sobald man sich an die Menüstruktur gewöhnt hat. Unser Testwagen hatte Apple CarPlay und Android Auto an Bord. Laut Hersteller sind diese Funktionen inzwischen bei allen neuen Fahrzeugen verfügbar. Sehr hilfreich erwies sich der Sprachassistent "Frank". Er versteht Befehle erstaunlich gut und kann viele Funktionen im Auto steuern. Das entzerrt die komplizierte Touch-Bedienung deutlich.
Navigation und Konnektivität
Das Navigationssystem ist serienmäßig. Es zeigt klare Karten auf dem großen Display, die Routenberechnung funktionierte in unserem Test zuverlässig. WLAN-Hotspot ist ebenfalls Serie, genauso wie die Notruffunktion. Das Infinity-Soundsystem in der More-Version gehört zu den Highlights. In unserem Test überzeugte es mit sauberem, ausgewogenem Klang und tiefem Bass. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt das System souverän. Die Basisversion hat ein Standard-Soundsystem.
Bereits die Basisvariante Core (42.995 Euro) bringt eine reichhaltige Ausstattung mit: LED-Scheinwerfer, 19-Zoll-Alufelgen, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera, DAB-Radio, Smartphone-Integration, WLAN-Hotspot, Navigation, induktive Ladeeinrichtung für Smartphones, Metallic-Lackierung sowie beide Ladekabel (Wallbox und Haushaltssteckdose).
Die More-Version (46.995 Euro) ergänzt adaptive LED-Scheinwerfer, 20-Zoll-Felgen, Panorama-Schiebedach, 360-Grad-Kamera statt nur Rückfahrkamera, Premium-Soundsystem von Infinity, elektrisch verstellbare Sitze, PU-Kunstleder-Bezüge und zusätzliche Assistenzsysteme. Eine Anhängerkupplung ist als einziges Sonderausstattung verfügbar. Bei der Ausstattungswahl würden wir zur More-Version raten, die 4.000 Euro Aufpreis bringen merkliche Verbesserungen im Alltag, besonders das Panoramadach und das Soundsystem.
Kraftstoffverbrauch, Ausstoß und Abgasnorm
Der Lynk & Co 01 1.5TD PHEV wird mit Superbenzin betankt. Laut Hersteller liegt der kombinierte WLTP-Verbrauch bei 0,9 Litern auf 100 Kilometer – allerdings nur mit voller Batterie. Mit leerer Batterie steigt der Verbrauch auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer. Dazu kommt ein Stromverbrauch von 19,2 kWh pro 100 Kilometer.
In unserem Test bewegten wir uns im gemischten Hybridbetrieb bei etwa sieben Litern Benzin auf 100 Kilometer. Das ist ein realistischer Wert für den Alltag, wenn man nicht täglich lädt. Wer täglich pendelt und zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann, kommt deutlich günstiger weg. Bei einer typischen Pendelstrecke von 40 Kilometern pro Tag fahren Sie mit voller Batterie fast ausschließlich elektrisch.
Umweltfreundlich nur im Hybrid-Betrieb
Der Tank fasst 42 Liter. Bei unserem Testverbrauch von sieben Litern ergibt das eine Reichweite von etwa 600 Kilometern – zusätzlich zu den 75 Kilometern elektrischer Reichweite. Für Langstreckenfahrten ist das vollkommen ausreichend.
Der CO₂-Ausstoß beträgt laut WLTP nur 20 Gramm pro Kilometer – ein Wert, der allerdings nur mit voller Batterie erreicht wird. Mit leerer Batterie steigt der CO₂-Ausstoß auf 138 Gramm pro Kilometer. Der ADAC EcoTest ermittelte einen praxisnahen Wert von 142 Gramm CO₂ pro Kilometer im Well-to-Wheel-Vergleich.
Der Lynk & Co 01 erfüllt die Abgasnorm Euro 6e (WLTP) und verfügt über einen Otto-Partikelfilter. Die Energieeffizienzklasse liegt bei B für den kombinierten Betrieb, als reiner Plug-in-Hybrid wird er in Klasse E eingestuft. Die Schadstoffemissionen bewegten sich im ADAC-Test auf niedrigem Niveau: 25 mg/km Kohlenwasserstoffe, 275 mg/km Kohlenmonoxid und 77 mg/km Stickoxide lagen deutlich unter den Grenzwerten.
Sicherheit und Schutz
Der Lynk & Co 01 erreichte beim Euro-NCAP-Crashtest fünf Sterne, das spricht für solide Sicherheit. Die Airbag-Ausstattung ist umfangreich: Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Seitenairbags vorne, ein Mittenairbag vorne sowie Kopfairbags vorne und hinten schützen die Insassen. Der Beifahrerairbag lässt sich per Schalter deaktivieren.
Die Serienausstattung an Assistenzsystemen ist üppig. Bereits in der Basisversion Core sind dabei: ABS, Bremsassistent, City-Notbremsassistent, Notbremsassistent, Kollisionswarnung, Kurvenbremskontrolle, Antriebsschlupfregelung, elektronisches Stabilitätsprogramm, dynamisches Bremslicht, Lichtsensor, Regensensor, adaptive Geschwindigkeitsregelung, Stauassistent, Müdigkeitserkennung, Spurhalteassistent, Emergency Assistent, Verkehrsschild-Erkennung, Speed-Limiter, intelligenter Geschwindigkeitsassistent und Fernlichtassistent.
Assistenzsysteme: Zuverlässig mit Einschränkungen
Die More-Version ergänzt Spurwechselassistent, Querverkehrswarner hinten und Ausstiegswarner. In unserem Test arbeiteten die Assistenzsysteme zuverlässig, allerdings mit Einschränkungen. Der adaptive Tempomat reagiert träge beim Beschleunigen – wir mussten häufig manuell eingreifen, um auf der linken Spur nicht den Anschluss zu verlieren. Außerdem funktioniert er nur bis 150 km/h. Der Spurhalteassistent hält die Spur innerhalb der Markierungen gut, findet aber nach einem Spurwechsel nur nach mehrmaligem ruckartigem Pendeln in seine Linie zurück. Das kann irritieren.
Was uns am meisten störte: Alle Assistenzsysteme müssen bei jedem Motorstart neu deaktiviert werden, falls man sie nicht nutzen möchte. Jede Deaktivierung muss extra bestätigt werden, das ist allerdings vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Beim Fußgängerschutz haben wir keine spezifischen Informationen aus Tests, aber moderne Sensoren und die aktive Notbremsung sorgen für Sicherheit. Der eCall-Notruf ist serienmäßig und ruft bei einem Unfall automatisch Hilfe.
Zuverlässigkeit und Probleme
Der Lynk & Co 01 ist noch relativ neu auf dem europäischen Markt, konkrete Langzeiterfahrungen liegen uns daher noch nicht vor. Die Garantieleistungen fallen aber großzügig aus: vier Jahre oder 120.000 Kilometer für das Fahrzeug, ebenfalls vier Jahre oder 120.000 Kilometer für den Lack und sogar zwölf Jahre oder 120.000 Kilometer gegen Durchrostung. Besonders wichtig bei einem Plug-in-Hybrid: Die Hochvolt-Batterie ist acht Jahre oder 120.000 Kilometer abgesichert. Auch der Antriebsstrang hat vier Jahre oder 120.000 Kilometer Garantie. Zusätzlich sind sechs Monate Verschleiß von Teilen abgedeckt.
Diese Garantien liegen über dem Branchenschnitt, optional verlängerbare Garantien werden nicht angeboten. Der Support durch den Hersteller befindet sich noch im Aufbau, Lynk & Co nutzt das Volvo-Händlernetz, was ein Vorteil ist. Bis Ende 2025 sollen 150 Stützpunkte in Europa entstehen, davon 25 in Deutschland. In größeren Städten gibt es sogenannte "Clubs" statt klassischer Showrooms – moderne Räume, die eher Coworking-Space als Autohaus sind. Bekannte Probleme aus Foren oder Berichten sind uns nicht bekannt. Der ADAC meldet keine spezifischen Mängel. Das ist ein gutes Zeichen, allerdings sind erst wenige Fahrzeuge im Umlauf. Rückrufaktionen gab es bisher keine. Die Zuverlässigkeit der verwandten Volvo-Modelle (XC40) ist solide, was für die gemeinsame Plattform spricht. Die CMA-Plattform wird seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt.
Lynk & Co 01 FAQs
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