Dacia Dokker Testbericht
Wenn man sich anstatt für den VW Caddy, Peugeot Partner oder Renault Kangoo für den Dacia Dokker entscheidet, bleiben einige Euro in der Familienkasse oder Firmenkasse.
- Gebrauchtwagen
- 16.388 €
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Dacia Dokker: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Dacia Dokker
Geiz ist nicht geil, aber ein günstiger Autopreis für manchen schon. Das erklärt den Erfolg von Renaults rumänischer Günstigmarke. Bei Dacia stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis noch. Dacia hat zwar den Dokker unlängst eingestellt, bietet mit dem Dacia Jogger aber ein neues, sehr attraktives Familienauto an, das die besten Elemente eines Kombi, Van und SUV miteinander kombiniert.
Dacia Dokker ist simpel und einfach gestaltet
Der Dacia Dokker ist in vielerlei Hinsicht das, was Autos mal waren: Fortbewegungsmittel, aber mit ausreichend Sicherheit, selbst wenn es an Fahrassistenten fehlt, die Bremse nicht zu den besten zählt und es um die Übersicht nicht so gut gestellt ist.
Der Dacia Dokker ist weder besonders hübsch noch komfortabel. Preis und Praxistauglichkeit entschädigen aber
An ein 360-Grad-Rundumsichtsystem darf man im Sparauto Dokker nicht mal denken, aber wer einige Euro zusätzlich investiert, fährt schon das Topmodell Dokker Stepway. Das verfügt über praktische Sachen wie Parksensoren und über hilfreiche Dinge wie einen Tempomat und ein Navigationssystem. Aber lesen Sie mehr, was der Dokker zum Kampfpreis noch zu bieten hat – eingestiegen!
4,39 Meter lang, 1,77 Meter breit und 1,85 Meter lang – bei diesen Maßen sind die Voraussetzungen gut für Platz, Verstauen und Laden. Die Fahrzeugüberhänge sind kurz und der Radstand ist mit 2,81 Meter lang. Im hohen Laderaum (1,85 Meter mit Dachreling) ist auch gut einpacken mit Möbeln und über die 70 Zentimeter breite Öffnung der Schiebetüren (rechte Fahrzeugseite im Einstiegsmodell, links und rechts ab Essential) gestaltet sich der Einstieg bequem.
Innen 46,3 Liter Stauvolumen für Kleinteile
Eine verschiebbare Rückbank hat der Dokker zwar nie mit an Bord, aber im Innenraum finden sich genug Ablagen. Je nach Ausstattung stehen bis zu 46,3 Liter für Kleinteile, Trinkflaschen und Papiere zur Verfügung. Im Kofferraum ist viel Platz. Die Kofferraumbreite zwischen den Radkästen beträgt 1,13 Meter. Dies erlaubt bei umgelegter Rücksitzbank sogar den Transport von Europaletten in Längsrichtung. "Die Ladekante liegt mit 57 Zentimeter niedrig und das Ladevolumen auf der 1,16 bis 1,57 Meter langen Ladefläche zählt zu den größten in der 4,40-Meter-Klasse", resümiert Testredakteur Timon Werner-Pachmayr.
Niedrigerer Preis, aber auch Schwächen
Geiz ist nicht geil, aber der Dokker bietet viel Platz und Auto fürs Geld. Groß und praktisch ist der Rumäne, der auf die Technik von Renault setzt. Mit der Anmutung im Innenraum, der schlechten Übersichtlichkeit und der mäßigen Bremsleistung hat der Dokker seine Schwächen, aber zu diesem Preis bietet kaum einer mehr – was man aus unserer Sicht schon geil finden kann.
Wie viel kostet der Dacia Dokker?
Der Preis für ein Dacia Dokker Lagerfahrzeug beginnt bei 16.388 € auf Carwow.
Der Dacia Dokker zeichnet sich durch seine attraktive Positionierung in den Versicherungsklassen für Teilkasko und Vollkasko aus. Mit Typklassen von 14 bis 18 in der Teilkasko und 15 bis 16 in der Vollkasko profitieren Dokker-Fahrende von vergleichsweise niedrigen Versicherungsbeiträgen.
Bei der Haftpflicht nicht so günstig
In der Haftpflichtversicherung hingegen liegt der Dokker mit Typklassen zwischen 19 und 22. Dadurch fällt die Haftpflichtversicherung für den Dokker recht hoch aus.
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Bei den Motortypen stehen ein TCe 130 PF Benzinmotor und ein dCi 95 PF Dieselmotor zur Auswahl. Der Benzinmotor mit einer Leistung von 96 kW (130 PS) und einem maximalen Drehmoment von 220 Nm bei 1.750 U/min, sowie der Dieselmotor, der ebenfalls 220 Nm bei 1.750 U/min liefert, aber mit 70 kW (95 PS) etwas weniger Leistung aufbringt, bieten beide eine solide Basis für alltägliche Fahrbedürfnisse.
TCe 130 PF ist die deutlich spritzigere Motorisierung
"Wir empfehlen den TCe 130 PF, der eine ausgewogene Leistung bietet, die sowohl im Stadtverkehr als auch auf langen Fahrten überzeugt", so Autotester Timon Werner-Pachmayr. Im direkten Vergleich ist der Benziner die spritzigere Option. In 9,4 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 100 km/h. Der Diesel braucht dafür schon 12,6 Sekunden.
Beide Motorvarianten nutzen Direkteinspritzung und Turbolader, um eine gute Kraftstoffeffizienz zu gewährleisten. Der Benzinmotor benötigt kein SCR-System, während der Dieselmotor dieses für eine sauberere Verbrennung nutzt. Den Dokker gibt es nur in Verbindung mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim Dokker bei 189 km/h für den Benzinmotor und 168 km/h für den Dieselmotor. Die Beschleunigungswerte sind solide, mehr auch nicht. Aber beim Dokker geht es auch nicht um Fahrdynamik, finden wir.
Einfaches Fahrwerk, aber ausreichend
Das Fahrverhalten wird maßgeblich von der McPherson-Vorderachse und der H-förmigen Verbundlenkerachse an der Hinterseite geprägt, "Das ist eine preislich günstige und einfache Konstruktionsweise, aber für die Bedürfnisse des Dokkers reicht es völlig aus", urteil Carwow-Experte Timon Werner-Pachmayr. Aber: In schnellen Kurven macht sich der hohe Aufbau in Wankbewegungen bemerkbar, zumal der Dokker mit knapp 1,9 Tonnen kein Leichtgewicht ist.
Laute Windgeräusche auf der Autobahn
Ein Komfortwunder ist der Dacia Dokker wahrlich nicht, denn bei der Geräuschdämmung spart der rumänischer Autobauer. Eher die Regel als die Ausnahme bei der Marke - irgendwo muss man ja auch den niedrigen Preis merken. Der hohe Aufbau des Dokkers trägt auf der Autobahn zusätzlich zu lauteren Windgeräuschen bei. Schade: Wer Anhänger ziehen möchte, wird sowohl beim Diesel, als auch beim Benziner auf 1.200 kg gebremste Anhängelast beschränkt.
Platz und Praxistauglichkeit
Die Praxistauglichkeit und der Platz im Innenraum sind entscheidende Faktoren dafür, einen Dacia Dokker zu kaufen. Mit Außenmaßen von 4,36 Meter in der Länge ist der Dokker kaum länger als ein Kompaktwagen. 1,80 Meter in der Höhe ohne Dachreling zeugen dann schon eher vom Hochdachkombi. "Die Breite von 1,75 Meter ohne Außenspiegel sorgt dafür, dass der Dokker auch in engen Straßen keine Problem hat", so Autotester Timon Werner-Pachmayr.
800 bis 3.000 Liter Kofferraumvolumen
Der Dokker präsentiert eine großvolumige Kofferraumkapazität von 800 Litern in der fünfsitzigen Konfiguration, die sich bei umgeklappter Rücksitzbank auf bis zu 3.000 Liter erweitern lässt. Das ermöglicht ein problemloses Verstauen von Alltagsgegenständen wie Einkaufstaschen, Kinderwagen oder Sportausrüstung und liefert sogar ausreichend Platz für größere Gegenstände wie Möbel oder Fahrräder. Mit eine 57 cm hohen Ladekante fällt das Be- und Entladen leicht. Neben dem großzügigen Kofferraum gibt es im Auto zahlreiche Ablagemöglichkeiten.
Der Radstand von 2,81 Meter trägt zu einem geräumigen Innenraum bei, der sowohl Fahrende als auch Mitfahrende mit ausreichend Platz versorgt. Dank der Hochdachkombi-Karosserieform sind die Kopf- und Beinfreiheit sehr gut. Mit einer Innenhöhe von 1,04 Meter vorne und sogar 1,07 Meter in der zweiten Sitzreihe kommen auch Menschen mit einer Körpergröße von bis zu zwei Metern komfortabel unter.
3 ISOFIX-Halterungen auf der Rückbank
Für die Kleinen wird auf der Rückbank gesorgt. An allen drei Rücksitzen befinden sich ISOFIX-Halterungen zur einfachen Befestigung von Kindersitzen. "Ein großer Pluspunkt, da viele Hersteller hinten nur 2 Kindersitze vorsehen", so Testredakteur Timon Werner-Pachmayr. Außerdem kann eine zusätzliche Babyschale auf dem Beifahrersitz montiert werden.
Die Sicht nach vorne und hinten wird durch die großzügigen Fensterflächen und die leicht erhöhte Sitzposition erleichtert, was das Manövrieren und Parken in unterschiedlichen Situationen vereinfacht.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Das Interieur präsentiert sich als ausgewogener Kompromiss aus Funktionalität und Komfort. In der Basisversion ist der Dokker rudimentär, in der Topversion Stepway durchaus gut ausgestattet. "Die Materialauswahl und Verarbeitungsqualität im Innenraum liefert kein Premium-Ambiente, aber zeichnet sich durch Robustheit aus", sagt Carwow-Experte Timon Werner-Pachmayr. Positiver Nebeneffekt von Hartplastik-Abdeckungen ist außerdem, dass sie leicht zu reinigen sind.
Dacia Dokker Stepway bietet bessere Ausstattung
Das Interieur des Stepway-Modells zeichnet sich durch eine relativ hochwertige Innenausstattung aus, die mit dunklen Carbon-Elementen und satinierten Chromakzenten für ein wertigeres Ambiente sorgt. Die asymmetrisch geteilt umklappbare Rücksitzbank, die höhenverstellbaren Kopfstützen vorne und die versenkbaren Kopfstützen hinten bieten nicht nur Komfort, sondern auch Flexibilität im Alltag.
Das Herzstück des Infotainments bildet in den höheren Ausstattungen das Media Nav Evolution System mit einem intuitiven Touchscreen, der neben der Navigation auch über AUX- und USB-Eingänge sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung verfügt. Ergänzt durch die Einparkhilfe hinten, lässt sich der Dokker damit leicht manövrieren.
Optionale Extras wie Armlehne
Neben den Standardausstattungen wie der manuellen Klimaanlage bietet der Stepway eine Reihe von optionalen Accessoires, die das Erlebnis weiter verbessern. Dazu gehört unter anderem eine Mittelarmlehne für zusätzlichen Komfort mit Lüftungsauslässen hinten für ein angenehmes Klima im gesamten Fahrzeug.
Das höhenverstellbare Lenkrad lässt sich ausreichend an die individuelle Fahrposition anpassen. Die Außenspiegel sind elektrisch einstellbar und beheizbar, was die Sicht auch im Winter gewährleistet. Das Cockpit ist insgesamt auch aufgrund der Einfachheit sehr übersichtlich gestaltet.
Kraftstoffverbrauch, Ausstoß und Abgasnorm
Bei Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß geht es nicht nur um Umweltverträglichkeit, sondern auch um laufende Kosten. Die Einhaltung der Abgasnorm stellt außerdem sicher, dass der Dokker auch künftig noch in Innenstädten verkehren darf.
Der Diesel verbraucht deutlich weniger als Benziner
Im WLTP-Zyklus verbraucht der TCe 130 PF zwischen 6,6 und 6,8 l/100km Benzin. In der Praxis sollte gut ein Liter mehr einberechnet werden, wodurch sich der Dokker im Alltag mit etwas unter acht Litern bewegen lässt. Verbrauchsärmer ist der Diesel, der nach WLTP 5,0 bis 5,2 l/100km benötigt. Rund sechs Liter Realverbrauch sind damit tatsächlich möglich. "Für Vielfahrer:innen bietet sich natürlich der Selbstzünder an, auch wenn er etwas mehr kostet", resümiert Carwow-Experte Timon Werner-Pachmayr.
Beide Kraftstoffvarianten sind mit einem 50 Liter Tank ausgestattet. Homologisiert wurde der Dacia Dokker noch nach der Übergangsnorm EURO 6d-Temp. Beim Diesel setzt Dacia auf einen SCR-Katalysator. Damit liegt der CO2-Ausstoß des Selbstzünders bei 132 bis 136 g/km sowie beim Benziner bei 151 bis 155 g/km.
Sicherheit und Schutz
Sicherheit ist beim Dacia Dokker ein großes Thema und leider ein besorgniserregendes dazu. Im Euro NCAP Crashtest wurde 2012 noch unter geringeren Standards die gemeinsame Basis des Dacia Lodgy getestet.
Nur 3 von 5 Sternen beim NCAP-Crashtest
Allerdings erreichte der Dacia nur magere 3 von 5 Sternen in der Bewertung. Der Insassenschutz von Erwachsenen (72 %) und Kindern (77 %) fiel bereits unterdurchschnittlich aus. Richtig schlecht schnitt das Fahrzeug allerdings beim Fußgängerschutz (44 %) und erwartungsgemäß durch die kaum vorhandenen Assistenzsysteme (29 %) ab.
Beste Laune machte auch die Bremsleistung im ADAC-Bremstest nicht. Im Test kam der Dacia Dokker nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach unterdurchschnittlichen 37,6 Metern zum Stehen. Aus unserer Sicht kein Ruhmesblatt.
Zuverlässigkeit und Probleme
Beim Kauf eines Dacia Dokker gibt es eine Neuwagengarantie von 36 Monaten bzw. bis zu 100.000 km, zusätzlich zu einer 6-Jahres-Garantie gegen Durchrostung und einer 2-Jahres-Lackgarantie. Für jene, die über die Standardgarantie hinausgehen möchten, bietet Dacia die Plus Garantie für das vierte bis sechste Jahr an, die ähnliche Leistungen wie die ursprüngliche Neuwagengarantie umfasst.
Hohe Mängelquote im TÜV-Report
Trotzdem kommt der Dacia Dokker im TÜV-Report nicht besonders gut weg. Etwa doppelt so viele Mängel wie im Durchschnitt gibt es beim Dokker schon bei der ersten Hauptuntersuchung, meist aufgrund der Beleuchtung, weshalb der Mangel noch kostengünstig zu beheben ist. Ein weiteres Problemfeld sind die Achsaufhängen, Bremsleitungen und Ölverlust.
Zusätzlich trüben einige Rückrufe die Historie des Dokkers: Rückrufaktionen betrafen unter anderem die Funktionsweise des Fahrerairbags, der bei einigen zwischen dem 4. April 2018 und dem 28. August 2018 hergestellten Modellen beeinträchtigt sein könnte. Ebenfalls wurden Probleme mit dem korrekten Schweißen des Katalysators festgestellt, was bei Fahrzeugen, die zwischen dem 1. März 2018 und dem 7. April 2018 gebaut wurden, zu einem möglichen Auslaufen von Abgasen in den Motorraum führen könnte.
Probleme mit den Schiebetüren
Bedenken gab es bezüglich der Verriegelungssysteme der seitlichen Schiebetüren, bei denen das Risiko bestand, dass diese bei einem Aufprall nicht ordnungsgemäß funktionieren. Dies betraf Fahrzeuge, die zwischen dem 30. August 2016 und dem 11. Oktober 2016 sowie zwischen dem 3. Juli 2015 und dem 29. September 2016 produziert wurden.
Rückruf für ABS
Ein weiteres bekanntes Problem war die Kontamination der Hydraulikeinheit des Antiblockiersystems/Elektronischen Stabilitätsprogramms mit Plastik- oder Metallpartikeln während des Herstellungsprozesses, was die Effizienz dieser Systeme verringern könnte. Betroffen waren Fahrzeuge, die zwischen dem 26. Februar 2016 und dem 21. April 2016 hergestellt wurden.
Schließlich wurde aufgrund eines Fertigungsfehlers ein Rückruf für Fahrzeuge initiiert, die vom 17. September 2015 bis zum 4. Dezember 2015 produziert wurden, da die Spurstangen brechen und somit das Lenksystem ausfallen könnte.
Dacia Dokker FAQs
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