Trumps Zollpolitik: Einigung auf 15 Prozent Zoll mit der EU in Rahmenvereinbarung

28. Juli 2025 von

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Die Vereinigten Staaten von Amerika haben unter der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps weitreichende Zölle gegen zahlreiche Länder verhängt. Am 27. Juli wurde eine erste Einigung erzielt.

Die Zollpolitik der USA unter Präsident Donald Trump hat seit dem Beginn seiner Präsidentschaft einen neuen Zollstreit entfesselt. Noch im März, vor dem von Trump als “Tag der Befreiung” betitelten 3. April, hatten die Vereinigten Staaten von Amerika neue Zölle auf Güter wie Autos oder Stahl erhoben.

  • USA verhängen zusätzlich 15 % Zoll auf fast alle EU-Exporte in die USA
  • Wichtiger Absatzmarkt für die deutsche Industrie
  • Ursprünglicher Zusatzzollsatz vom 3. April in Höhe bon 25 % ausgesetzt
  • Rahmenvereinbarung vor endgültiger Einigung
  • Neuer Zoll ab 1. August 2025

Handelskonflikt mit den USA

Die Zusatzzölle auf Autoimporte in die USA betreffen vor allem drei große Autoexport-Nationen: Deutschland, Südkorea und Japan. Der große amerikanische Absatzmarkt wird von diesen Ländern zwar teilweise mit amerikanischen Werken bedient, aber der Großteil der Produktion findet nicht in den USA statt. Für Autos, die nicht zum Großteil in den USA gefertigt werden, gelten ebenfalls die Zölle. Aber da auch amerikanische Hersteller teilweise in Mexiko produzieren, sind auch diese betroffen von den erhöhten Zöllen.

Wie wichtig die USA als Handelspartner bei Autos für Deutschland ist, sieht man an den Zahlen. Letztes Jahr wurden knapp 445.00 Autos im Wert von 24,8 Milliarden Dollar von Deutschland in die USA exportiert. Damit ist die USA für zahlreiche Hersteller einer der wichtigsten Absatzmärkte und die unter Druck stehenden deutschen Hersteller dürften mit wenig Vorfreude den zusätzlichen Kosten entgegenschauen.

Zölle USA

Hauptleidtragende werden aber aller Wahrscheinlichkeit nach die Amerikaner sein, da sich die Preise für Importautos erhöhen dürften. Zwar bleibt ihnen die Alternative auf eine amerikanische Marke umzusteigen, aber ausländische Marken wie Toyota oder Hyundai machen einen nicht unbeträchtlichen Teil der US-Automarktes aus.

Die ebenfalls neuen Zölle auf Stahlimporte (50%) sollen nicht Teil der Vereinbarung sein und stellen also eine weitere Belastung der Hersteller dar, auch wenn die USA momentan eine zweijährige Übergangsregelung verkündet haben, bei der Autohersteller (auch ausländische, die in den USA produzieren) keine Doppelbelastung durch die Zölle auf Stahl und Autos bei Einzelteilen zahlen müssen.

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Rahmenvereinbarung auf 15 % Zoll auf fast alle EU-Exporte

Nach Verhandlungen wurde am 27. Juli nun eine Rahmenvereinbarung zwischen der EU und den USA verkündet. Ab dem 1. August erheben die USA auf den Großteil der EU-Ausfuhren 15 % Zoll statt den zuvor angedrohten 30 %, aber für einzelne Branchen dürfte es noch Ausnahmen geben. Im Gegenzug erlässt die EU den Großteil der Zölle auf amerikanische Importe, unter anderem auch Autos, und sagt auch zu, dass die EU Investitionen in der Form von Energie und Rüstungsgütern in den USA tätigen wird.

Was sind die Auswirkungen auf Deutschland?

Die Rahmenvereinbarung wendet damit eine Eskalation des Konflikts zu einem Handelskrieg vorerst ab. Die Reduzierung des Sonderzolls für europäische Autos auf den pauschalen Prozentsatz von 15 % statt der bisher aktiven von ca. 30 % ist aus Sicht der Autohersteller zumindest ein kleiner Fortschritt. Im Vergleich gibt es aber eine erhebliche Mehrbelastung für Unternehmen aus der EU und den USA, schließlich lagen die Zölle vor der zweiten Amtszeit von Donald Trump in vielen Fällen nahe bei 0. Der Entfall der Zölle auf amerikanische Autos könnte zwar dazu führen, dass diese billiger werden und dann in Europa besser verkauft werden, aber der Marktanteil der amerikanischen Hersteller ist gering, vor allem im Vergleich zu den EU-Autoexporten, die in die USA gingen. Der Deal bietet nun zwar Planungssicherheit, aber die erhöhten Kosten dürten sich als schädlich für die Wirtschaft erweisen.

Industrie Symbolbild

Was sind die Reaktionen der Industrie?

Die Verkündung der Rahmenvereinbarung hat zunächst die Aktienmärkte in Europa und den USA ins Plus gehoben, aber ein massiver Durchbruch ist die Vereinbarung nicht. So kritisierte der Bundesverband der deutschen Industrie die “schmerzhaften Zölle”, lobte aber auch die Abwendung der Eskalation.

Eine ähnliche Einschätzung trifft auch Phillip Sayler von Amende, Geschäftsführer von Carwow Deutschland: “Die US-Entscheidung die Sonderautozölle in Höhe von 25 % auszusetzen und stattdessen die pauschalen 15 % Zölle auf EU-Exporte anzuwenden bietet etwas Entlastung – aber es ist kein Sieg für die europäischen Hersteller. Der neue Zoll in Höhe von 15 % stellt immer noch eine substantielle Kostenerhöhung für die Hersteller in Deutschland, Frankreich und Italien dar. 22 % der EU-Autoexporte in 2024 gingen in die USA und dieser Deal ist ein harter Schnitt im Vergleich zum zollfreien Zugang, den die EU vorher genoss. Während britische Hersteller eine quotenbasierte Erleichterung mit einem Zoll von 10 % sichern konnten, bleiben die EU-Hersteller im Nachteil, solange Brüssel nicht bessere Bedingungen aushandeln kann.”

Wie geht es weiter?

Der verkündete Deal ist vorerst nur eine Rahmenvereinbarung. Details, wie etwa die Ausnahmen für bestimmte Industrien oder Güter, müssen noch ausgehandelt werden und bieten weiteres Konfliktpotenzial. Weitere Zolldrohungen von Seiten der USA sind auch nicht auszuschließen. Der neue Zoll in Höhe von 15 % tritt zum 1. August 2025 in Kraft.

Sollte der Streit mit den USA sich doch noch zu einem vollen Konflikt entzünden, hätte die EU dann neben dem immer noch nicht behobenen Zollkonflikt mit China eine weitere handelspolitische Baustelle.