Togg T10X Testbericht

Der Togg T10X, ein Elektro-SUV aus der Türkei, lockt mit jeder Menge Infotainment zum attraktiven Preis. In der Praxis zeigen sich noch Schwächen bei Bedienung und Verbrauch.

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Wow-Wertung
6/10
Andreas Heise
Senior Online-Redakteur Test
Zuletzt aktualisiert am:
18/12/2025

Was gut ist

  • Preis-Leistung
  • XXL-Infotainment
  • Platzangebot im Fond

Was nicht so gut ist

  • Hoher Verbrauch
  • Gewöhungsbedürftige Bedienung
  • Kleiner Kofferraum

Togg T10X: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Unser Fazit zum Togg T10X

Der Togg T10X (4,60 Meter) will nicht irgendein Elektro-SUV sein. Er will mehr sein. Mehr Bildschirm, mehr Digitalwelt. Das ist innen nicht zu übersehen. Das Konzept mit mehreren Displays und Beifahrer-Screen ist in dieser Klasse selten. Gleichzeitig wirkt das SUV an manchen Stellen noch nicht ganz ausgereift. Software-Bugs, eine teils umständliche Bedienung und ein hoher Verbrauch trüben den Eindruck etwas. Unterm Strich ist der T10X ein spannendes Gesamtpaket - mit Luft nach oben.

Präsentiert sich der Togg T10X von außen eher unauffällig, überrascht die Display-Landschaft innen umso mehr.

In Sachen Preis-Leistung punktet der Togg T10X ganz klar. Angesichts des großen serienmäßigen Panorama-Displays, des Platzangebots im Fond und der umfangreichen Ausstattung ist der Preis attraktiv - los geht's bei knapp unter 35.000 Euro. Ein Beifahrerdisplay kennt man sonst nur von deutlich teureren Premium-Modellen. Auch die DC-Ladeleistung von bis zu 180 kW und das AC-Laden mit maximal 22 kW (optional) sind in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit. Schade allerdings, dass es die Togg-Modelle bisher nur über die hauseigene App und nicht beim Händler gibt.

441 bis 1.515 Liter Kofferraumvolumen

Mit 441 Litern fällt der Kofferraum solide, aber nicht überragend aus. Bei umgeklappter Rückbank steigt das Volumen auf 1.515 Liter. Dass die Verarbeitung eher einfach gehalten ist, lässt sich verschmerzen. Schon eher stören in der Praxis die stark in den Kofferraum hineinragenden Radhäuser.

Du hast beim T10X die Wahl zwischen Heckantrieb mit 160 kW/218 PS und Allrad mit 320 kW/435 PS. Die schwächere Version lässt sich mit einer 52,4-kWh- oder 88,5-kWh-Batterie (brutto) kombinieren, das Top-Modell hat immer den größeren Akku an Bord. So liegt die Reichweite modellabhängig zwischen dürftigen 314 und deutlich alltagstauglicheren 523 Kilometern. Der Verbrauch auf der Testrunde lag mit teils über 25 kWh/100 km zu hoch. Effizienz ist bisher nicht die große Stärke des T10X. Dafür fährt er entspannt und leise – solange die Systemtöne schweigen.

Wie viel kostet der Togg10X?

Die Einstufung in die Typklassen fällt für den Togg T10X mittelmäßig aus. In der Haftpflichtversicherung gilt für das E-SUV die Typklasse 19, in der Teil- und Vollkaskoversicherung sind es die Typklassen 21 bzw. 20. Das ist weder besonders teuer noch günstig.

In puncto Kfz-Steuer profitierst du von der Befreiung für reine Elektroautos. Sie gilt ab der Erstzulassung bis zu zehn Jahre, aktuell bis maximal 31. Dezember 2035. Eigentlich sollte 2030 Schluss sein - diese Frist wurde 2025 aber verlängert.

Togg T10X: Reichweite und Ladedauer

Der Togg T10X kommt je nach Version auf ziemlich unterschiedliche WLTP-Reichweiten. Das heckangetriebene Standardmodell mit 52,4-kWh-Batterie (brutto) schafft nach WLTP (kombiniert) 314 Kilometer. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass die Real-Reichweite nochmal spürbar unter diesem Wert liegt.

Die Hinterradantriebsvariante mit dem deutlich größeren 88,5-kWh-Akku hat offiziell 523 Kilometer anzubieten. Auch wenn du hier in der Praxis nicht ganz 500 Kilometer weit kommen solltest, ist das deutlich alltagstauglicher. Für die 324 PS starke Top-Version, ebenfalls mit 88,5 kWh, sind 468 Kilometer angegeben.

Hoher Verbrauch, auch auf der Testrunde

Ein Grund für die beschränkte Reichweite ist der Verbrauch. Bereits der Normverbrauch des Einstiegsmodells liegt mit 19,1 kWh/100 km relativ hoch, ganz zu schweigen von den 21,9 kWh/100 km der Top-Version. Zum Vergleich: Das Tesla Model Y kommt im schlechtesten Fall auf 16,2 kWh/100 km, im besten auf 13,1 kWh.

Auf unseren Testfahrten zog der E-Antrieb auf 100 Kilometern mindestens 21 bis 22 kWh aus der Batterie - auf einer Runde mit Autobahnanteil waren es sogar 28 kWh/100 km. Heißt: Besonders effizient ist das Modell nicht, die reale Reichweite fällt deutlich kürzer aus.

DC-Laden mit 180 kW, AC mit 22 kW

Besser gefällt uns da schon die DC-Ladeleistung von 180 kW, mit der die Batterie in allen Varianten in 28 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden kann. Beim AC-Laden sind optional bis zu 22 kW möglich - woanders ist bereits bei 11 kW Schluss. Auch das ein Pluspunkt.

In unserem Test verfehlten wir die 180 kW an der Schnellladesäule deutlich, wobei unser Ladevorgang erst bei 30 Prozent startete und der Peak in der Regel vorher erreicht wird.

Leistung und Fahrkomfort

Der Togg T10X wird mit zwei Motorisierungen angeboten. Als Hecktriebler mit 160 kW/218 PS und 350 Nm oder als Allradler mit 320 kW/435 PS und 700 Nm. Dazu kommen zwei Batteriegrößen: 52,4 kWh oder 88,5 kWh. Für den Hecktriebler gibt es beide, für den Allradler nur die große.

Mit 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h ist bereits die 218-PS-Version recht flott unterwegs, mit dem kleineren Akku verkürzt sich der Wert nochmal um 0,4 Sekunden. Das 435-PS-Modell liegt mit 4,8 Sekunden auf Sportwagen-Niveau. Die 185 km/h Vmax gilt für alle Varianten.

In puncto Gewicht macht sich die Batteriegröße deutlich bemerkbar. Bringt das 52,4-kWh-Modell 1.949 bis 1.972 kg auf die Waage, liegt die Top-Version aufgrund des Allradantriebs und der größeren Batterie (88,5 kWh) mit 2.133 bis 2.165 Kilo deutlich darüber.

Wir sind den RWD mit 218 PS und großer 88,5-kWh-Batterie gefahren. Leer bringt er es auf beachtliche 2.126 bis 2.162 Kilogramm. Das merkt man auch beim Verbrauch, der offiziell bei 19,1 kWh/100 km liegt. In der Praxis waren es über 20 kWh, teils auch über 25 kWh auf 100 Kilometer.

Fahrwerk: Komfortabel statt sportlich

Kommen wir zum Fahrwerk: Das ist weich, fast ein wenig schwammig. Präzision ist nicht die Paradedisziplin des T10X. Dynamik ebenfalls nicht. Dafür gleitet das Elektro-SUV entspannt über schlechte Straßen. Komfort steht klar über Sportlichkeit.

Die Rekuperation lässt sich in drei Stufen einstellen. Geregelt wird sie über zwei schwarze, etwas verborgene Tasten an der Mittelkonsole - die muss man erstmal finden. Hat man sich daran gewöhnt, klappt One-Pedal-Driving ordentlich. Gut zu wissen: Bei einem Ladestand von über 80 Prozent wird die Rekuperation begrenzt. Das Fahrzeug verzögert dann nicht so stark wie gewohnt. Positiv überrascht haben die Assistenzsysteme. Der Fahrassistent z. B. arbeitet sauber und zuverlässig.

Kofferraum, Platz und Praxistauglichkeit

Der Kofferraum des 4,60 Meter langen Togg T10X schluckt 441 Liter. Das ist ausreichend, aber auch nicht mehr. Ein VW ID.4 (543 Liter) oder ein Skoda Enyaq (585 Liter) können sich im Vergleich klar absetzen. Beim T10X schränken vor allem die weit hineinragenden Radhäuser die Nutzbarkeit ein. Unter dem Ladeboden gibt es ein kleines Zusatzfach, ausreichend für ein Ladekabel. Die Materialien wirken einfach, der Hartplastikanteil ist hoch. Klappt man die Rücksitze um (60:40 geteilt), entsteht keine ebene Ladefläche. Eine kleine Stufe bleibt. Praktisch ist das nicht, aber im Alltag verschmerzbar.

Ordentlich Platz in der zweiten Reihe

Innen finden im T10X bis zu 5 Personen Platz. Dass man vorne recht bequem sitzt, gilt für den T10X, aber auch für viele andere Autos. Wichtiger ist da die Sitzprobe im Fond: Diesen Test besteht das E-SUV ohne Probleme. Die Beinfreiheit ist gut, hier macht sich auch der Radstand von 2,89 Metern bemerkbar. Da ein Mitteltunnel fehlt, haben die Füße auch seitlich ausreichend Platz. Nur die Knie sind wegen der Batterie im Boden etwas stärker angewinkelt. Auch die Kopffreiheit (998 mm) geht hinten in Ordnung.

Optionales Panoramadach sollte nicht fehlen

Zu empfehlen ist das riesige Panoramadach, auch wenn es einen Aufpreis kostet und nur in der Top-Version zur Serie gehört. Das Extra bringt Helligkeit in den Innenraum, vor allem hinten, und wertet das Interieur spürbar auf.

Die ISOFIX-Befestigungspunkte an den äußeren Rücksitzen sorgen für Familientauglichkeit, Türfächer und Taschen an den Rückenlehnen schlucken kleine Utensilien. Die Mittelkonsole ist auf den ersten Blick ungewöhnlich gestaltet. Ist die Smartphone-Ablage gut gelöst, fallen die Becherhalter eher klein aus.

Alles in allem eignet sich der T10X sich vor allem für Paare oder kleinere Familien, die Wert auf Komfort, Technik und Platz auf der Rücksitzbank legen – weniger für die, die regelmäßig viel im Kofferraum zu transportieren haben.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Das Infotainment ist das große Alleinstellungsmerkmal des Togg T10X. Vier Bildschirme oben und ein kleiner unten lassen aufhorchen, vor allem die Displays auf der Beifahrerseite beeindrucken – das kennt man sonst nur von Audi oder Mercedes, dort dann aber deutlich teurer. YouTube, Navi oder verschiedene Apps: Alles lässt sich flexibel anordnen. Besonders mit YouTube kommt Heimkino-Atmosphäre auf, natürlich nur auf dem Beifahrersitz. Denn während der Fahrt greifen Sicherheitslogiken: Dass der Fahrer bei der Lieblingsserie mitguckt, ist nicht vorgesehen und so sperrt sich der Bildschirm bei Blickkontakt.

Kein AndroidAuto oder Apple CarPlay

Aus unserer Sicht ein Manko, auch wenn sich Togg ganz bewusst dafür entschieden hat: Weder gibt es Android Auto noch Apple CarPlay. Nicht mal kabelgebunden. Klar, telefonieren funktioniert über Bluetooth, aber ansonsten bewegst du dich komplett in der Welt von Togg. Digitaler Dreh- und Angelpunkt ist Trumore, das eigene Betriebssystem von Togg, zu dem es auch die gleichnamige App gibt. Dahinter verbirgt sich die ambitionierte Idee vom eigenen digitalen Ökosystem, das Fahrzeugdaten, Services und digitale Inhalte - unabhängig vom Smartphone - bündelt. Wir sind gespannt, ob auch die Kund:innen den Wert erkennen.

So oder so: Die Software wirkt ambitioniert, offenbart aber noch Verbesserungspotenzial. Teils könnte das System schneller reagieren, z. B. beim Hochfahren oder beim Einblenden der Kameras. Auch zeigte die Navigation einmal die passende Route an, blieb ohne ersichtlichen Grund aber stumm. Togg verspricht, durch künftige Software-Updates solche Kinderkrankheiten auszubessern.

Optisch wirkt der Innenraum recht modern, was natürlich auch der Display-Landschaft geschuldet ist. Unterschiedliche Farben und Oberflächen, Kunstleder und eine Zierspange im Armaturenbrett werten den Innenraum auf. Solide und ansehnlich, aber nicht besonders hochwertig.

Die Bedienung muss man erstmal verstehen

Die Bedienung verlangt eine gewisse Eingewöhnung. Die haptische Rückmeldung der Touchfelder auf dem Lenkrad ist nicht perfekt. Auch musst du erst einmal wissen, dass das linke Touchfeld ausschließlich für den linken Fahrerdisplay-Bereich hinterm Lenkrad gedacht ist - das rechte steuert entsprechend nur die Funktionen im rechten Abschnitt. Mit dem Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole kannst du gewisse, aber nicht alle Funktionen bedienen. Intuitiv geht anders.

Das Gute: Schon das Basismodell mit 52,4-kWh-Akku bietet viel Technik. Große Displays, digitale Spielereien und umfangreiche Assistenzsysteme sind serienmäßig. Dazu zählen das 12-Zoll-Fahrerdisplay, den 29-Zoll-Multimedia-Bildschirm, bestehend aus 3 Einheiten, und den 8-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, mit dem sich die Widgets flexibel anordnen lassen. Eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein Wifi Hotspot und eine Mittelarmlehne mit Kühlfunktion gehören ebenfalls zum Serienumfang.

Induktives Smartphone-Laden, schlüsselloser Zugang und eine Rückfahr- bzw. Rundum-Kamera sind den Modellen mit 88,5-kWh-Batterie vorbehalten. Mit verschiedenen Paketen wie z. B. dem Winterpaket lassen sich der Komfort und die Sicherheit noch weiter erhöhen. Schade: Eine Lenkradheizung sucht man vergebens.

Sicherheit und Assistenzsysteme

Im renommierten Euro-NCAP-Crashtest konnte der Togg T10X die Bestwertung von 5 Sternen erzielen - das spricht für ein hohes Sicherheitsniveau. Mit 94 Prozent der Gesamtpunktzahl schnitt das E-SUV beim Insassenschutz am besten ab. Bei der Kindersicherheit waren es 85 Prozent. Hier gab es beispielsweise Abzüge dafür, dass Isofix und i-Size nicht für den mittleren Platz im Fond vorgesehen sind. Eine Kinderanwesenheitskennung ist optional erhältlich. Der Schutz anderer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer wurde mit 79 Prozent bewertet, die Assistenzsysteme erhielten 80 Prozent.

Ab Werk ist der Togg T10X mit sieben Airbags, Parksensoren vorne und hinten sowie mehreren Assistenzsystemen ausgerüstet, darunter Verkehrszeichenerkennung oder Spurverlassenswarnung. Ein praktischer Abstandsregeltempomat mit Stop-and-Go-Funktion zählt ebenfalls dazu. Wer sich aber beispielsweise einen Tot-Winkel-Warner oder einen Parkassistenten wünscht, der muss zu den teureren Versionen mit 88,5-kWh-Batterie greifen.

Bekannte Probleme und Rückrufe

Zum Togg T10X gibt es bisher keine öffentlich bekannten Rückrufe - das Fahrzeug kommt gerade erst auf den Markt. Über den aktuellen Stand kannst du dich z. B. in der KBA-Rückrufdatenbank informieren. Bisher zeigen sich - wie im Testwagen - Softwareprobleme, die sich aber künftig durch entsprechende Updates beheben lassen sollten.

Bei der Fahrzeuggarantie liegt Togg mit 3 Jahren bzw. 100.000 Kilometern Laufleistung nicht an der Spitze. Klar, Premiumhersteller bieten oft nur 2 Jahre, wobei es auch Marken mit 5 Jahren oder mehr gibt. Üblich ist die Garantie, die Togg auf die Hochvoltbatterie gewährt: 8 Jahre bzw. 160.000 Kilometer.

Gut zu wissen: Togg verfügt in Deutschland bisher über kein eigenes Händlernetz, sondern arbeitet mit Partnern (z. B. Bosch) zusammen, was den Service etc. angeht. Auch der Verkauf der Fahrzeuge erfolgt direkt über die Trumore App.

Togg T10X FAQs

Die Preise für den Togg T10X starten bei knapp unter 35.000 Euro. Das Top-Modell mit Allrad und über 400 PS kostet knapp 50.000 Euro.

Der Marktstart von Togg erfolgte im September 2025 mit einem Kontingent von 1.000 Fahrzeugen. Der Verkauf erfolgt ausschließlich über die Togg-eigene Trumore App.

Der Togg T10X hat eine Länge von 4,60 Metern, eine Breite von 1,87 Metern und eine Höhe von 1,68 Metern.

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