Mercedes-Benz GLC (2016-2022) Testbericht

Mercedes sehr erfolgreicher Mittelklasse-SUV GLC erhielt zum Modelljahr 2019 ein Facelift.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Lothar Erfert nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Hoher Komfort
  • Zahlreiche Assistenzsysteme

Was nicht so gut ist

  • Kleinliche Aufpreispolitik
  • Lediglich 2 Jahre Garantie
  • Hoher Preis

Mercedes-Benz GLC (2016-2022): Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Mercedes-Benz GLC

Genau im richtigen Moment, denn mit den komplett neuen Motoren aus der C-Klasse und dem modernen MBUX-Infotainment ist der GLC im Konkurrenzumfeld, zu dem viele neue SUVs wie der Audi Q5, Alfa Romeo Stelvio, BMW X3, Lexus NX oder der Volvo XC60 Cross Country gehören, in der zweiten Hälfte seines Modellzyklus wieder so konkurrenzfähig wie zum Marktstart 2015.

Wegen des schon vor dem Facelift stimmig gestylten Karosseriekleids fiel die Überarbeitung an der Karosserie sanft aus. An der Front startet der GLC jetzt mit schmaleren und flacheren LED-Scheinwerfern und einem neuen Grill. Die ebenfalls mit LEDs bestückten Rückleuchten, die Stoßfänger und Endrohrblenden wurden auch überarbeitet. Dem Zeitgeist folgend findet sich jetzt mehr Chrom am Benz SUV.

Die gediegene Verarbeitungs- und Materialqualität blieb dem Mercedes GLC erhalten. Die zuvor verbesserungswürdige Bedienbarkeit wurde dagegen gründlich modernisiert. Die alten Tuben-Instrumente wurden durch ein volldigitales Kombiinstrument ersetzt und auf der Mittelkonsole findet sich jetzt der 10,25-Zoll-Bildschirm des neuen MBUX-Infotainments, das schon aus der neuen Mercedes A-Klasse und B-Klasse bekannt ist.

Der Dreh-Drück-Steller „Command“ des Vorgängers wurde eingemottet und durch ein modernes Touchpad ersetzt. Die Sprachsteuerung ist mit einem Tastendruck am neuen Lenkrad aktivierbar oder neuerdings auch auf Zuruf: „Hey Mercedes“. Und auch die Sicherheitsausstattung präsentiert sich, vom Rettungsgassen-Assistenten bis zum Überholassistenten, gründlich überarbeitet.

In der Motorenpalette wurde im 2019er GLC sogar Tabula rasa gemacht. Alle Motoren sind komplett neu und reichen vom 163 PS starken 200 d bis zum GLC 300 mit 258 PS. Alle GLC Modelle bringen ihre Leistung dank des serienmäßigen Allradantriebs 4MATIC sicher und aufgrund des überarbeiteten Fahrwerks noch überzeugender auf die Straße. Was sich nicht verändert hat – Mercedes bleibt Mercedes, Schwabe bleibt Schwabe – ist die kleinliche Aufpreispolitik.

Das Facelift hat dem Mercedes GLC spürbar gut getan. Der überarbeitete GLC fährt sich dynamischer, etwas komfortabler und sicher. Im Innenraum hat sich bei den Anzeigen, in der Bedienung und im Infotainment viel getan und im Motorraum hielten neue Motoren Einzug. Bei dem guten Raumangebot ist es geblieben und auch äußerlich ist sich der harmonisch proportionierte GLC treu geblieben. Viel verändert, trotzdem den Charakter behalten. Genau so sollte ein gelungenes Facelift im Fall eines von Anfang an gelungenen SUV aussehen.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Ausbügelnder Federungskomfort, gute Geräuschdämmung, hoher Fahrkomfort – der Mercedes GLC fährt sich wie eine gute Limousine. Dazu tragen auch die Motoren bei.

Die Benziner

Der Vierzylinder im GLC 200 4MATIC produziert aus zwei Liter Hubraum 197 PS. Der mit Mild Hybrid EQ Boost-Technik arbeitende Motor schafft 320 Newtonmeter Drehmoment und kurzfristig, dank E-Motor, noch 14 PS mehr. Das sorgt für gute Durchzugskraft im unteren Drehzahlbereich und beim Zwischenbeschleunigen.

Durchzugskraft hat der GLC 300 4MATIC, der ebenfalls mit der 9-Gang-Wandlerautomatik und einem Elektromotor liiert ist, mit 370 Nm Drehmoment noch mehr zu bieten. Der Verbrauch soll bei sieben bis siebeneinhalb Liter liegen (Werksangabe). Noch sparsamer wird sich der GLC als 300e Plug-in-Hybrid bewegen lassen, in dem mit dem zusätzlichen Elektromotor bis zu 50 Kilometer ohne einen Tropfen Benzin zurückgelegt werden können.

Die Diesel

Unter den Dieselmotoren fällt die Entscheidung zwischen den 2,0-Liter-Aggregaten mit 163, 194 oder 245 PS. Es ist beinah egal, für welchen man sich entscheidet, immer sorgen die Vierzylinderdiesel für viel Kraft bei niedrigem Verbrauch. Schon die 163-PS-Variante mobilisiert 360 Newtonmeter Drehmoment, das im GLC 220 d 4MATIC und GLC 300 d 4MATIC sogar bei 400 und 500 Nm liegt. Der Verbrauch fällt für so viel Kraft mit fünfeinhalb bis sechs Liter Diesel alle 100 Kilometer niedrig aus.

Platz und Praxistauglichkeit

Im überarbeiteten Mercedes GLC fühlt man sich gleich zuhause, denn die Platzverhältnisse sind geblieben, was sie immer waren: geräumig. Das gilt sowohl für den Bereich auf den Vordersitzen und die Lufthoheit im 4,66 Meter langen Mercedes SUV als auch für den Fondbereich, wo auch Erwachsene bequem sitzen.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus den 1,64 Meter Höhe des Mercedes GLC. Damit steigt man leichter zu und aus und genießt eine bessere Übersicht auf das Verkehrsgeschehen im Vergleich zu einem Mittelklasse-Kombi. Der baut in der Regel etwa 15 bis 20 Zentimeter tiefer als das Mercedes SUV.

Aus der Höhe resultiert jedoch auch ein bauartbedingter Nachteil: eine höhere Ladekante. Die muss man allerdings nicht als Nachteil empfinden, denn zumeist werden die Packdinge oder Getränkekästen auf Hüfthöhe getragen. Von dort ist der Weg, abhängig von der eigenen Größe, nicht mehr weit bis zur Ladefläche. Auf der können im GLC bis zu 1.600 Liter transportiert werden. Außerdem ergibt sich im Gegenzug aus der Höhe auch ein Vorteil: mehr Bodenfreiheit. Die erlaubt in Kombination mit dem Allradantrieb auch Fahrten im Gelände, die in einem klassischen Kombi nicht zum Fahr-Repertoire zählen.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Preis ist hoch. Das kann man angesichts  der gebotenen Verarbeitungs- und Materialqualität sowie dem guten Komfort und der hohen Sicherheit gut akzeptieren. Die Aufpreispolitik von Mercedes mutet dagegen schwäbisch-kleinlich an und betrifft leider auch die meisten Fahrassistenzsysteme.

Weitere Neuigkeiten adaptiert Mercedes nun auch im GLC. Eine davon ist „Augmented Video“: Eine Kamera vor dem Innenspiegel scannt hier laufend die Umgebung und spielt die Infos zusätzlich zur Landkarte auf dem Bildschirm ein. Dazu gehören beispielsweise Verkehrsschilder, Abbiegehinweise, Hausnummern oder Namen. Vorteil: Dadurch gelingt die Orientierung, etwa bei der Suche einer bestimmten Adresse, einfacher.

Die optionale Energizing Komfortsteuerung, die man schon aus der A-, B- und S-Klasse kennt, setzt mehr auf Komfort und Wohlfühlen. Das Zusammenspiel verschiedener Systeme sorgt für gute Stimmung, die mit Licht, Musik, Videos, Klimatisierung und im Sitz mit Beheizung, Belüftung und Rückenmassage erzeugt wird. Die Stimmung kann einem beim Bestellen aber auch vergehen. Bei dem Preis des Einzelextras und bei der Endsumme, die ein voll ausgestatteter Mercedes GLC kosten kann.

Sicherheit und Schutz

Zum Fahrassistenzpaket, das nach dem 2019er Facelift deutlich größer wurde, gehören der Abstandsassistent. Der bremst vor stehenden Objekten und sorgt in Verbindung mit dem aktiven Parkassistenten und dem Navigationssystem für automatisches Wiederanfahren im Stau. Der Nothalte-Assistent besorgt den sicheren Stand nach einem Unfall und das Absetzen eines SOS-Notrufs.

Noch sicherer ist man unterwegs mit dem Spurwechselassistenten, dem Spurhalte-Assistenten, dem Toter-Winkel-Assistenten und der auf der Autobahn unterhalb von 60 km/h aktiven Rettungsgassenfunktion und dem Ausweich-Lenk-Assistenten, der Stauenden erkennt.

Und damit hat die Sicherheit (und das Zuzahlen) im GLC noch kein Ende. Der Geschwindigkeitslimit-Assistent reagiert in Arbeitsunion mit dem Verkehrszeichen-Assistenten auf Änderungen der Geschwindigkeitsbegrenzung. Der aktive Bremsassistent bremst automatisch, wenn der Fahrer an Kreuzungen etwas übersieht oder bei drohenden Kollisionen mit dem Gegenverkehr. Investiert man nochmal einige Euro zusätzlich, parkt der Mercedes GLC auch selbstständig in Parklücken ein und aus.

All das samt der guten Bremse und der bewährten Karosseriestruktur zeigt Wirkung bei der Sicherheit. Im ADAC-Bremstest kam der Mercedes GLC schon vor dem 2019er Facelift nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach vorbildlichen 34,6 Metern zum Stehen. Und auch das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.

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