Mercedes-Benz E-Klasse Testbericht
„E“ wie Extraklasse? Schon seit Jahrzehnten übernimmt die Mercedes E-Klasse im Dreiergestirn der deutschen oberen Mittelklasse die Rolle der komfortablen Limousine.
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Was gut ist
Was nicht so gut ist
Mercedes-Benz E-Klasse: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung der Mercedes-Benz E-Klasse
Die E-Klasse reagiert nicht so fahrdynamisch wie der BMW 5er auf Lenkbefehle und konkurriert im 4,90-Meter-Segment mit dem Audi A6.
Der 4-Zylinder-Diesel (220d) ist doch schon rau und fällt irgendwie auf. Er muss sich sehr anstrengen, wenn man auch nur leicht beschleunigen will.
Der hohe Langstreckenkomfort der E-Klasse Generation W213 (interner Code), die auch als Kombi T-Modell, Coupé und Cabrio im Angebot ist, ist mit klaren Bedienwegen und hoher Sicherheit gepaart, für welche die schwäbische Marke mit dem Stern seit Jahrzehnten steht. Das betrifft nicht nur die hervorragende Bremsleistung, sondern auch die reiche Auswahl an Fahrassistenten, vom komfortablen automatischen Abstandsregeltempomat, über das fahrerlose Einparken bis zur weitgehenden Vernetzung der Sicherheitsassistenten, die ein teilautonomes Fahren ermöglicht. Für mehr Traktion bei winterlichen Verhältnissen sorgt der Allradantrieb 4MATIC.
Der Preis steigt in dem Maß wie der Ausstattungsgrad steigt. Das gilt auch für Extras wie das digitale Widescreen-Cockpit oder das Soundsystem, die Wahl des Motors und des Fahrwerks. Schon mit dem Serienfahrwerk ist der große E eine Sänfte. Die Preis treibende, variable Luftfederung perfektioniert den Federungskomfort und mit der Dynamic Body Control, die das Sportfahrwerk ersetzt, gewinnt die Fahrdynamik.
Das Motorenangebot reicht vom 160 PS starken Einstiegsmotor bis zum 306 PS starken Dieselhybrid, die ab Werk alle mit der sanft schaltenden 9-Gang-Automatik ausgerüstet sind.
“E“ wie erstklassig – Bremsanlage: top. Sicherheit: top. Komfort: top. Reisetauglichkeit: top. Platzangebot: top. Preis: hoch. Mit seinen Fahrassistenten und seinem Infotainment fährt die E-Klasse auf der Höhe der Zeit. Mit Extras wie dem eindrucksvollen Widescreen-Cockpit ebenso. Aber nur mit geizigen zwei Jahren Garantie und mit teils saftigen Aufpreisen fürs Zubehör. Wie früher. Gutes vom Daimler aus Stuttgart hat halt seinen Preis.
Wie viel kostet die Mercedes-Benz E-Klasse?
Der letzte bekannte Listenpreis für die Mercedes-Benz E-Klasse lag bei einer UVP von 61.999 € bis 109.242 €.
Seit Juli 2024 veröffentlicht Mercedes-Benz keine Preislisten mit festen Listenpreisen mehr, sondern weist nur noch sogenannte Transaktionspreise aus, die bereits alle aktuellen Konditionen, Nachlässe und Prämien beinhalten.
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Egal, für welches Fahrwerk man sich in der E-Klasse entscheidet, der Komfort ist immer erhaben. Der Antriebskomfort steigt mit der Kraft des Motors, der immer mit der 9-Gang-Automatik kombiniert wird. Das Leistungsspektrum reicht von 160 bis 367 PS und mit den von AMG getunten Motoren sogar bis 612 PS.
Die Benziner
Den Einstieg bildet der 184 PS starke Basisbenziner im E 200. Der liefert eine gute Kraftentfaltung und normalerweise hohe Sitte, kann seine Vierzylindrigkeit bei höheren Drehzahlen aber nicht verleugnen – und das bei einem Verbrauch, der von Mercedes mit 6,3 bis 7,2 Liter/100 km angegeben wird und im Test bei rund achteinhalb Liter Super landet.
Bei dem E 300 und E 350 ändert sich daran nur wenig, da beide Modelle auf dem gleichen Zweilitermotor aufbauen. Der Dreiliter des E 450 4MATIC genehmigt sich als Sechszylinder einen Schluck mehr, beschleunigt dafür aber mit seinen 367 PS in 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Die Diesel
Mit der Performance eines E 450 4MATIC hält in der E-Klasse nur der potenteste Dieselmotor mit. Aber mit viel weniger Verbrauch. Dass der nicht hoch ist, darauf verweist auch das Tankvolumen in der E-Klasse mit Dieselmotor. Es liegt im Serientrim immer bei 50 statt der 66 Liter, die im Tank der stärkeren Benziner unterkommen. Das ist nicht viel Volumen, aber es reicht mit den sparsamen Dieseln.
Die 2,0-Liter-Vierzylinder, die immer mit der harmonisch waltenden 9-Gang-Automatik geliefert werden und als E 200 4MATIC auch mit Allradantrieb (Werte in der Tabelle in Klammern), kommen im Werksmittel mit Verbrauchswerten um die fünf Liter aus. Der Dreiliterdiesel, der im E 300 d und E 400 d 4 MATIC zum Einsatz kommt, beschleunigt mit 340 PS wie ein Sportwagen in nur 4,9 Sekunden auf 100. Bei einem Verbrauch, der in der Werksangabe nur einen Liter über den Verbrauchswerten der Vierzylinder liegen soll.
Der sparsamste Diesel heißt E 300 de. Die von starker elektrischer Kraft unterstützte E-Klasse produziert zwar 306 PS, ist mit fast 2,1 Tonnen aber sehr schwer (der Einstiegsbenziner wiegt nur 1,6 Tonnen!) und das Kofferraumvolumen schrumpft durch den Akku von 540 auf 370 Liter. Nach der Werksangabe soll sich der E 300 de mit 1,6 Liter Super alle 100 Kilometer begnügen. Das ist allerdings ein auf dem Prüfstand schön gerechneter Wert.
Der Diesel-Hybrid
Hybridmotoren bestehen meist aus einem Benzin- und einem Elektroaggregat. Mercedes ist mutig und kombiniert den E-Antrieb mit einem Dieselmotor.
Selten gesehen aber attraktiv. Mercedes bietet für die E-Klasse Plug-in Hybrid auch einen Diesel-Hybriden an. Highlights? 194 PS und 240 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Der Benziner-Hybrid
Altbekannt aber trotzdem elegant: Die Kombination aus Elektro- und Benzinmotor. Hier gelangt der Wagen auf etwa 250 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Platz und Praxistauglichkeit
Komfort definiert sich in der 4,92 Meter langen Mercedes Limousine über ein üppiges Platzangebot, gediegene Materialien, hochwertige Verarbeitung und ein flüsterleises Geräuschniveau. Das macht die im Jahr 2016 präsentierte, fünfte Generation zur Business Class der Modellpalette und zum idealen Reisewagen.
Das liegt vor allem an ihrem äußeren Erscheinungsbild. Bei der E-Klasse sind die Vorteile aber auch unter der Karosserie zu finden. 540 Liter Kofferraumvolumen bei einer Länge von 5 Metern sind attraktiv. Solche Werte erreichen oft nur Kombis.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Nicht umsonst zählt die Preisliste der Mercedes E-Klasse über 100 Seiten. Alles hat seinen Preis, und im Fall der E-Klasse einen hohen. Im Vergleich zu einem VW Passat, der kompakter als eine E-Klasse ausfällt, aber trotzdem geräumig, kann die Preisdifferenz bei etwa gleichstarker Motorisierung bei über 10.000 Euro liegen.
Und dann hat man die Rechnung noch nicht mit den Extras gemacht, denn da steht in der E-Klasse einiges reizvolle, attraktive und sicher machende in Angebot.
Je nach Design- und Ausstattungslinie ist die Frontpartie der E-Klasse unterschiedlich gestaltet. Die Basisversion trägt den klassischen Mercedes Kühlergrill mit Stern auf der Haube. Die Linien Avantgarde und AMG Line sind dagegen am Sportkühlergrill mit großem Mercedes Stern in der Mitte zu identifizieren.
Auf Wunsch ist die Mercedes E-Klasse mit dem Widescreen-Cockpit mit zwei breiten 12,3-Zoll-Volldigital-Displays ausgerüstet, die sich in den Stilen „Classic“, „Sport“ und „Progressive“ einstellen und individualisieren lassen. Das gesamte Infotainment kann auch über die berührungssensitiven Touch Controls am Lenkrad per Finger-Wischbewegung gesteuert werden, ohne dass der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen muss.
Mit dem Comand Online Infotainment ist das Smartphone ruckzuck über Apple CarPlay oder Android Auto in die Multimedia eingebunden und lässt sich auch kabellos aufladen. Die Festplatten-Navigation wartet mit einer topografischen Kartendarstellung mit fotorealistischen 3D-Gebäuden und 3D-Kartenrotationen auf. Echtzeitinfos vom Verkehr und den umliegenden Staus zählen heute in dieser Klasse zum Standard.
Unter der Bezeichnung „Mercedes me connect“ firmiert ein im Fahrzeug integriertes Kommunikations-Modul im großen E. Zu dessen kostenlosen Basisdiensten zählen der automatische Notruf (eCall), ein Unfallmanagement sowie Pannenhilfe und Kundendienstservice. Die optionalen Remote Online Dienste machen es möglich, sich jederzeit mit seinem Fahrzeug zu verbinden, Fahrzeuginfos abzufragen und diverse Funktionen aus der Ferne zu aktivieren – z.B. die Fahrzeugortung, die Türfernschließung oder die Programmierung der Standheizung.
Wer in seiner E-Klasse Konzertatmosphäre aufkommen lassen möchte, bestellt statt des serienmäßigen Audiosystems mit 100 Watt Ausgangsleistung und sieben Lautsprechern das Surround-Soundsystem vom edlen deutschen Hersteller Burmester mit 640 Watt und 14 Lautsprechern oder gleich die 1.450-Watt-High-End-Variante mit 23 Lautsprechern, zwei Verstärkern und 25 Liter Bassbox im Kofferraum.
Extras wie belüftbare Massagesitze oder das über das Smartphone gesteuerte fahrerlose Ein- und Ausparksystem steigern den Komfort. Features wie die in einer großen Limousine immer willkommene Rückfahrkamera, die mit 84 LEDs einen variablen Lichtkegel zaubernden Multibeam-Scheinwerfer oder das teilautonomes Fahren erlaubende Fahrassistenzpaket verbessern die Fahrsicherheit.
Mit weiteren Ausstattungspaketen, dem Designo-Programm mit exklusivem Lack, Leder und Holz wirkt die E-Klasse optisch noch wertvoller. Aber auch das hat seinen Preis. Und keinen niedrigen. Bei Vollausstattung sogar einen exorbitant hohen, wie man das aus Stuttgart, aber auch aus München (BMW) oder Ingolstadt (Audi) heute gewöhnt ist.
Sicherheit und Schutz
Im ADAC-Bremstest kam die Mercedes E-Klasse nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach hervorragenden 31,2 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.
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