Jeep Grand Cherokee (2010-2021) Testbericht

Der Grand Cherokee ist ein Geländewagen mit Tradition. Drei Generationen und fast fünf Millionen Exemplare von Jeeps Topmodell liefen zwischen 1993 und 2010 vom Band.

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Wow-Wertung
6/10
Bewertet von Alexander Häuselmann nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Tolle Geländegängigkeit (Trailhawk)
  • Gute Alltagstauglichkeit
  • Vier Jahre Garantie

Was nicht so gut ist

  • Sehr hoher Verbrauch (V8)
  • Hoher Verbrauch (Diesel)
  • Hoher Preis (V8-Modelle)

Jeep Grand Cherokee (2010-2021): Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Jeep Grand Cherokee

2010 präsentierte Jeep die vierte und aktuelle Generation des Grand Cherokee, der vom Raumangebot SUVs wie dem BMW X5 oder Audi Q7 nahe ist, aber von seinen Anlagen ein echter Geländewagen geblieben ist. 

Das TFT-Cockpit-Display, auf dem sich das Tempo wahlweise mit klassischem Zeiger oder Digitalziffern einblenden lässt, wirkt modern. Über den 8,4-Zoll-Touchscreen wird das Infotainment gesteuert. Mit dem optionalen Multimedia-Paket mit ausklappbaren Bildschirmen kommt auch die Besatzung im Fond multimedial nicht zu kurz – etwa Kinder auf langen Reisen. 

Geländegängig ist jeder Grand Cherokee, aber keiner geländegängiger als der im Test bewegte Grand Cherokee Trailhawk. Im höchsten Niveau der Luftfederung erhebt sich der Trailhawk hoch über das Erdreich, das er in der Konfiguration „Snow“ und “4WD Low” am sichersten und kraftvollsten durchpflügt. Selbst die anspruchsvollsten Geländeritte, die Offroad-Rookies innerlich zusammenbrechen lassen, meistert der Jeep so. 

Wenn wie im Test nach dem sicheren Aufstieg an der Hangkante nur noch die Motorhaube und der Himmel zu sehen sind, aktiviert man die Bergabfahrhilfe, die den Abstieg automatisch regelt. Und auch für andere harte Geländepassagen ist der Trailhawk mit der Differenzialsperre und dem Unterfahrschutz bestens gerüstet. 

Schweres Gelände, schwerer Geländewagen – Der Fortbewegung stehen gewaltige 2,4 bis 2,6 Tonnen Gewicht gegenüber. Das wirft wegen dem mit dem Gewicht steigenden Verbrauch die Frage nach dem passenden Motor auf. Die Wahl fällt zwischen 250, 468 und 710 PS. Ein Motor ist der der klare Favorit im Jeep Grand Cherokee.

Der Jeep Grand Cherokee konkurriert heute mit SUVs, aber er ist trotzdem ein Geländewagen geblieben. Der allerdings bessere Sitten besitzt und mit seinem Reisekomfort und Platzangebot zu überzeugen weiß. Die extreme Geländegängigkeit und die amerikanisch-üppige Ausstattung machen den Unterschied zu den Konkurrenten, bei denen vieles extra bezahlt werden muss, die oft keine vier Jahre Garantie bieten und im Gelände nicht soweit kommen. Auch in vierter Generation hält das Jeep Topmodell damit die Jeep Tradition hoch.

Wie viel kostet der Jeep Grand Cherokee?

Das Jeep Grand Cherokee (2010-2021) Modell hat eine UVP von 37.900 € bis 132.900 €.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Im Handling ist der Grand Cherokee, weil er so schwer und geländegängig ist, ein schwerer Junge. Mit spürbarer Schwerfälligkeit in flotten Kurven, aber bekömmlich leichtgängiger Servolenkung und kommodem Fahrwerk. Zum Komfort trägt auch die sanft schaltende 8-Gang-Automatik bei, die bei allen Motoren Serie ist.

Die Benziner

Wer einen Benziner im Grand Cherokee wählt, steht oft an der Tankstelle. Die gelegentlich erblickten “25 l/100 km” auf der Verbrauchsanzeige sind ein Anschlag aufs Portemonnaie. Das ist im Grand Cherokee SRT mit dem 6,4-Liter-V8-Motor so wie im Topmodell Trackhawk mit dem 710 PS starken 6,2-Liter-V8.

Beide V8-Motoren sind ein fahrdynamisches Vergnügen, das kraftstrotzende 624 und 868 Newtonmeter Drehmoment auf die vier Antriebsräder loslässt, und damit schwer von gestern. Der von Jeep angegebene Durchschnittsverbrauch liegt bei 14,6 und 17,1 Liter/100 km. Und im Stadtverkehr werden daraus versoffene 21,4 und 25,4 Liter. Da kann ein 93,1 großer Liter Tank schon klein erscheinen.

Die Diesel

Wer den Diesel wählt, steht seltener an der Tankstelle. Im Vergleich zu den schwer schluckenden Benzinern erscheint der 3.0 V6 MultiJet als der überzeugendere Alltagsmotor. 7,3 bis 7,9 Liter Diesel lassen sich bei braver Autobahnfahrt realisieren. Im Test des Grand Cherokee 3.0l V6 MultiJet sind es im Durchschnitt 9,6 Liter Diesel.

Damit ist der 250 PS leistende V6-Diesel zwar kein Kostverächter, aber ganz klar die erste Wahl und der Favorit im Motorraum. Mit seinen 570 Nm, die ab 2.000 Umdrehungen zur Verfügung stehen, kommt er dem Grand Cherokee SRT vom Drehmoment schon recht nahe und auch mit der Höchstgeschwindigkeit von 202 Km/h (Trailhawk: 190 km/h) kann man in einem echten Geländewagen gut leben.

Und einen weiteren Vorteil bietet der Grand Cherokee mit dem Dieselmotor auch noch. Er darf, solange nicht die Versionen Trailhawk oder Summit ausgewählt werden, bis zu 3,5 Tonnen ziehen. Mit den zwei Benzinern sind es 2.949 Kilogramm.

Platz und Praxistauglichkeit

Fangen wir beim Raumangebot an, was vordergründig das Wichtigste ist, wenn man im Geländewagen mit Familie oder viel Gepäck unterwegs ist. Dank der wuchtigen Dimensionen von 4,88 x 1,95 Meter Länge x Breite steht auf den gemütlichen Vordersitzen, die im Basismodell nicht viel Seitenhalt bieten, und dahinter großzügig Platz zur Verfügung. Als Siebensitzer, wie der X5, ist der große Jeep allerdings nicht zu haben.

Zum bequemen Reisewagen machen den Grand Cherokee auch der gute Federungs- und Fahrkomfort sowie der üppige Kofferraum. Unter dessen Boden finden sich weitere Ablagefächer und im Ladebereich – was im Notfall hilfreich sein kann – eine Taschenlampe. Die Rückbanklehne, deren Lehne in der Neigung verstellbar ist, lässt sich zwar nicht vom Kofferraum aus umklappen, aber der Mechanismus gefällt, weil sich die Kopfstützen ohne weiteres Zutun automatisch einklappen.

Und wenn die Rückbank flach gelegt ist, ist der Grand Cherokee mit einem Kofferraumvolumen von 1.689 Litern auf der jetzt rund 1,80 Meter langen Ladefläche bereit für die großen Dinge des Lebens: ein Sofa, einen Schrank oder eine Menge Zeug vom Baumarkt oder für den Bauhof.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Preisunterschied zwischen dem Einstiegsmodell Limited mit dem 250-PS-Diesel und dem Grand Cherokee Trackhawk mit dem 710-PS-V8 liegt bei über 70.000 Euro. Das entspricht mehr als dem Einstiegspreis. Bei den anderen Ausstattungslinien fallen die Preisunterschiede weit weniger dramatisch aus.

Grand Cherokee Limited

Im Limited, der auf 18-Zoll-Pneus rollt, fühlt sich der Einstieg nicht nach Einstiegsmodell an. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein schlüsselloses Zugangssystem und eine elektrische Heckklappe sind hier genauso Serie wie elektrisch verstellbare und beheizbare Ledersitze, ein Lederlenkrad, ein automatisch abblendender Innenspiegel und ein ordentliches Infotainment.

Das Navigationssystem ist bereits Serie. Die Soundanlage mit 506 Watt und aktiver Geräuschunterdrückung wird über einen 8,4-Zoll-Touchscreen gesteuert und beinhaltet den digitalen Radioempfang (DAB), Bluetooth sowie AUX-IN- und USB-Anschlüsse. Das Smartphone wird über Apple CarPlay oder Android Auto ins System eingebunden.

Und auch die Sicherheitsausstattung ist ordentlich mit den Parksensoren vorn und hinten, der Berganfahr- und Bergabfahrhilfe, der Rückfahrkamera, dem Regen- und Lichtsensor, dem automatischen Abstandsregeltempomat (ACC) und den Bi-Xenon-Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht und Fernlichtassistent.

Grand Cherokee Trailhawk

Für den Trailhawk zahlt man 4.400 Euro Aufpreis und erhält dafür die volle Portion Geländegängigkeit mit dem Quadra-Drive II-Allradsystem, der elektronisch geregelten Differenzialsperre an der Hinterachse, der 5-fach höhenverstellbaren Quadra-Lift-Luftfederung und dem den Unterboden schützenden Unterfahrschutz.

Dem Gelände trotzen noch mehr der Aufsetzschutz aus Stahl (Option) und die Goodyear Wrangler Reifen mit Kevlar-verstärkten Seitenwänden (Serie). Wegen seinem Kraxlertalent erhielt der Grand Cherokee Trailhawk die “Trail rated”-Plakette, die nur Jeep Modelle erhalten, die ohne weitere Zusatzausrüstung den legendären Rubicon Trail in Kalifornien bezwingen.

Den optischen Unterschied machen die schwarze Blendschutzfolie auf der Motorhaube und der Verzicht auf Chrom- und Glanzflächen an der Karosserie. Im Innenraum hübschen rote Ziernähte und “Trailhawk”-Schriftzüge die klimatisierbaren Leder-Velours-Sportsitze auf. Eine Sitzheizung gibt es nun auch hinten.

Grand Cherokee Overland

Für einen Preisaufschlag von 9.000 Euro gegenüber dem Einstiegsmodell Limited bekommt man im Overland, der auf mächtigen 20-Zoll-Rädern rollt, einiges geboten.

Zum Ausstattungsumfang zählen nicht nur das Quadra-Drive II-Allradsystem mit der Differenzialsperre und Luftfederung, sondern auch mehr Sicherheit. Die erhöht sich mit dem Auffahrwarnsystem samt Aufprallvermeidung und City-Anbremsfunktion, dem ACC-Tempomat mit Stop&Go-Funktion, dem Parkassistenten für Längs-/Querparklücken und dem Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistenten mit hinterer Bewegungserkennung. 

Ebenso mit dabei sind das Panoramaglasdach, die Sportsitze mit Nappalederbezug und mehr Eleganz versprühende Echtholzapplikationen im Cockpit.

Grand Cherokee S

Zum Aufpreis von 1.000 Euro auf den Overland tritt der S sportlicher auf mit Dekorelementen draußen und drinnen und dem Doppelauspuff, den Sportpedalen und dem Sportfahrwerk anstelle der Quadra-Lift-Luftfederung.

Grand Cherokee Summit 

Zum Aufpreis von 4.000 Euro auf den Overland sitzt man im Summit, der sich mit den adaptiven Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Kurvenlicht, den Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe und den abgeflachten Auspuffrohren absetzt. 

Den Innenraum verschönern hochwertigeres Leder und Veloursbezüge an den Dachsäulen und am Dach. Entscheidender als Metallabdeckungen über den Lautsprechern ist aber der monumentale Klang des Soundsystems von Harman Kardon mit 825 Watt Leistung, 12-Kanal-Verstärker und 19 Lautsprechern samt Subwoofer.

Grand Cherokee SRT

Wer im unvernünftigen Boliden SRT einsteigt, interessiert sich nicht mehr für Preisunterschiede (20.000 Euro gegenüber dem Overland). Der SRT tritt mit dem V8 nicht nur sportlicher an, sondern auch sportiver auf mit den schwarzen Karosserieteilen, den Luftauslässen in der Motorhaube, den tieferen Stoßfängern und bodennäheren Schwellern. 

Und auch an Ausstattung hat der SRT mit den Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Kurvenlicht, den Sportsitzen, dem beheizbaren Sport-Lederlenkrad, den Sportpedalen und dem toll klingenden Harman Kardon Soundsystem viel zu bieten.

Die Leistung bringt der V8 mit dem Quadra-Trac-Active-On-Demand-Allradsystem, der adaptive6n Dämpferregelung und den 295er-Breitreifen auf die Straße, auf der die Bremsanlage vom italienischen Bremsenprofi Brembo für massivere Verzögerung sorgt.

Grand Cherokee Trackhawk 

Der Trackhawk bietet mehr und das in üppig. Dinge wie die supersportlichen 20-Zoll-Räder mit 295/45 R20-Gummierung, die Brembo Hochleistungs-Bremsanlage, die verchromte vierflutige Auspuffanlage, die Sitzpolsterung in exklusivem Laguna-Leder und die motorische Omnipotenz haben allerdings einen sehr hohen Preis.

Sicherheit und Schutz

Und die Sicherheit im Test? Im ADAC-Bremstest kam der Grand Cherokee 3.0 V6 MultiJet nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach durchschnittlichen 38,8 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit vier von fünf Sternen bewertet.

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