Jeep Grand Cherokee Testbericht

Wer beim Akronym “SUV” an die Worte “schlank”, “undurstig” und “verdammt klein” denkt, hat wohl einen der bedeutsamsten Automobiltrends der letzten Jahre verpennt.

SUVs, genauer “Sports Utility Vehicles”, sind dafür konzipiert, den Spagat zwischen dem geländegängigem Offroader und dem familienfreundlichen Großraumriesen zu meistern – und wie anhand der Beschreibung vielleicht schon zu erwarten ist, geht dieser praktische Helfer mit einem hohen Gewicht und entsprechend einem enormen Spritverbrauch einher.

Etwas anders verhält es sich da mit dem Jeep Grand Cherokee – der mag zwar dennoch groß und schwer sein, aber dank Plug-in-Hybrid-Technologie hält er sich beim Trinken gekonnt zurück.

51 Kilometer soll der Jeep Grand Cherokee mit Plug-in-Hybrid-Motor rein elektrisch packen, wenn man ihm eine volle Batterieladung spendiert hat. Braucht man nicht gerade alles auf einmal auf und vermag man seine Gier nach Fahrspaß zu zügeln, so unterstützt der zusätzliche E-Motor den verbauten Benziner mit 272 PS zuverlässig und drückt somit den Durst des Jeep-Riesen auf 2,6 Liter pro 100 Kilometer.

Andere Plug-in-Hybride können das zwar besser und benötigen häufig unter 2 Liter durchschnittlich, die sind dann aber auch keine SUVs und nicht annähernd so massig wie der Grand Cherokee – das “Grand” kommt ja auch nicht von ungefähr.

Ein SUV wie er im Bilderbuche steht, von einer traditionsreichen Marke und mit zukunftsweisender Motorentechnologie angereichert – das klingt nach einem Erfolgsversprechen.

Überraschung Nummer eins: Auf dem globalen Automobilmarkt wird es den Grand Cherokee mit einem Plug-in-Hybrid-Motor oder als klassischen Verbrenner geben.

Überraschung Nummer zwei: Hier in Europa wird es aufgrund hoher Umweltansprüche nur der Plug-in-Hybrid in die Regale schaffen. Schlimm ist das nicht, zumal der Motor bei geringerem Durchschnittsverbrauch ähnlich flotte Fahrleistungen bietet.

Brachiale 380 PS Systemleistung warten im Jeep Grand Cherokee darauf, von Ihrem Gasfuß gebändigt zu werden. Das reicht für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 6,2 Sekunden. Der Vortrieb endet erst bei 225 km/h.

Auf der Autobahn wird das SUV von seinem Normverbrauch von 2,6 Litern Super auf 100 Kilometer weit entfernt sein. In der Praxis liegt der Verbrauch mit Sicherheit etwas höher, aber für ein SUV dieser Größe braucht sich der Grand Cherokee mit seinem gemäßigten Durst nicht verstecken. Denn wer immer fleißig die Batterie lädt und gemäßigt den E-Antrieb nutzt, der fährt relativ verbrauchsarm.

Ein purer Elektrowagen ist er nicht, aber er kann mit seinem Plug-in-Hybrid-Motor durchaus auch rein elektrisch durch die Gegend cruisen: Maximal 51 Kilometer sind mit der verbauten Batterie drin, danach muss es spritlastig weitergehen.

Wer in der Stadt wohnt oder häufig Kurzstrecken fährt, ist damit bestens versorgt. Ist der Weg doch etwas weiter, unterstützt die Batterie den Motor natürlich auch anstandslos im Rahmen dieser gelungenen Plug-in-Antriebssymbiose.

Mit einem SUV des Kalibers Grand Cherokee herumzutouren, gleicht einem Statement: Aufgrund seines bulligen Auftretens und seines großzügigen Platzangebots im Innenraum stellt er einen Geheimtipp für Familien dar, die sich mal abseits der üblichen Autohersteller auf dem SUV-Markt umsehen wollen.

Nicht nur unter der Motorhaube, auch im Innenraum ist der Jeep Grand Cherokee in der Moderne angekommen. Auf Sie wartet ein digitalisiertes Cockpit, das sich sehen lassen kann.

In der richtigen Ausstattung kommt auch ein gewisser Luxus-Flair auf: ob mit einer Premium-Lederausstattung, Echtholzeinlagen oder 16-fach verstellbaren Sitzen.

Digitales Kombi- und Infotainment-Display sind mittlerweile Standard. Doch im Jeep Grand Cherokee bekommen Sie gegen Aufpreis sogar ein 10 Zoll großes Beifahrer:innen-Display.

Das amerikanische SUV ist in vier Ausstattungsvarianten erhältlich - sie hören auf den Namen Limited, Overland, Summit Reserve und Trailhawk.