Citroen C5 Aircross Testbericht

Citroëns C5 Aircross ist in seiner zweiten Generation, die man spätestens an den charaktervollen Light-Wing-Heckleuchten erkennt, der Kompakt-SUV-Kategorie entwachsen mit 4,65 Meter Länge. Mit positiven Folgen für Raumangebot und Komfort.

Den Ansprüchen an Komfort wird der C5 Aircross mit seinem Fahrwerk und im Innenraum gerecht. Die „Advanced-Comfort“-Sitze sind komfortabel und mit Sitzheizung, Belüftung und Massagefunktion noch komfortabler. Im Fond herrschen großzügige Platzverhältnisse und dahinter baut der C5 Aircross nicht ab mit 565 bis 1.668 Liter Gepäckraumvolumen.

Die Ausstattung ist gut bis luxuriös, je nachdem ob man sich für die You-, Plus- oder Max-Ausstattung entscheidet. Im You fehlen noch einige Assistenzsysteme, das empfehlenswerte Head-up-Display, einige USB-Anschlüsse, die induktive Smartphone-Ladestation und die Navi, aber nicht das 10-Zoll-Digitalcockpit, der gut zu bedienende 13-Zoll-“Waterfall“-Touchscreen und Annehmlichkeiten wie der Radartempomat, die Klimaautomatik, Apple CarPlay und Android Auto.

Das Schalten erfolgt automatisiert. Mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DKG) im 195 PS (143 kW) starken C5 Aircross Plug-in Hybrid 195 und mit einem 6-Gang-DKG im 145 PS (107 kW) leistenden C5 Aircross Hybrid 145. Im Plug-in Hybrid (PHEV), der in 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt und 220 km/h läuft, ist man öfter rein elektrisch unterwegs als im Mild Hybrid, der sich drei Sekunden mehr Zeit im Standardsprint lässt. Mit dessen 0,9-kWh-Batterie kommt man elektrisch nicht weit. Mit den 17,8 kWh Nettokapazität des Plug-in Hybrid legt man bis zu 81 km elektrisch zurück und dann lässt er sich mit 7,4 kW an der Wallbox laden.

Bei vorhandener eigener Lademöglichkeit ist der Plug-in Hybrid eine gute Wahl, weil er mit Strom spart, beim Blick auf den Preis der Mild Hybrid, weil er bei der Anschaffung spart. Mit einem Preis, der im Umfeld der Konkurrenten Opel Grandland, Peugeot 3008, Ford Kuga, Nissan Qashqai und VW Tiguan sehr attraktiv ist.

Die zweite Generation des Citroën C5 Aircross, die sich die Stellantis-Medium-Plattform mit dem Opel Grandland und Peugeot 3008 teilt und im französischen Rennes vom Band läuft, wird neben der rein elektrischen Variante auch mit Benzin im Tank angeboten. Auch die Benziner setzen auf elektrische Unterstützung. Als Mild Hybrid ohne Ladeoption und als Plug-in Hybrid mit Ladeoption. Ein Dieselmotor befindet sich leider nicht im Motorangebot.

Ohne Ladeoption

Den 1,2-Liter-Dreizylinderbenziner bin ich diversen Modellen von Citroën, Opel und Peugeot gefahren: Ein quirliges Motörchen, das leichtfüßig hochdreht und Leben in die Bude bringt. Im C5 Aircross erhält der Motor einen kleinen Elektromotor und 48V-Hybrid-Technik zur Unterstützung.

Manchmal elektrisch 

Der Dreizylinderturbo produziert aus 1.199 ccm Hubraum solide 230 Newtonmeter Drehmoment und 100 kW (136 PS) Leistung. Der an das neue 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelte E-Motor wird von einer Batterie mit 0,9 kWh Kapazität gespeist. Der Motor steuert 12 PS (9 kW) und in der Spitze bis zu 28 PS (21 kW) bei. Macht 145 PS (107 kW) Systemleistung, die an den Vorderrädern anstehen.

Innerstädtisch häufig elektrisch

Die Beschleunigung empfinden wir nicht als dramatisch. Kein Wunder, der C5 Aircross Hybrid 145 schleppt mit viel Ausstattung bis zu 1,8 Tonnen Gewicht mit sich herum, die in 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt sind. Mit 201 km/h ist man für die Leistung und fast 1,70 Meter Höhe aber erstaunlich flott unterwegs. Bei solchen Geschwindigkeiten arbeitet ausschließlich der Benziner. Im Stadtverkehr soll der Mild Hybrid dagegen bis zu 50 Prozent der Fahrzeit im Elektromodus unterwegs sein.

Mit Ladeoption

Im C5 Aircross Plug-in Hybrid 195 mit dem stärkeren Elektromotor und der deutlich größeren Batterie mit 17,8 kWh Nettokapazität fahre ich trotzdem deutlich häufiger elektrisch. Das Antriebs-Ensemble besteht aus einem 125 PS (92 kW) starken Elektromotor und einem 150 PS (110 kW) starken 1,6-Liter-Vierzylinderbenziner. Aus der Kooperation aus E-Motor und Turbobenziner resultieren 300 Nm Drehmoment und 195 PS (143 kW) Systemleistung.

Bessere Performance

Der Fahrmodus entscheidet über die Performance. Im Standardmodus „Hybrid“ fahre ich am sparsamsten und bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h so oft elektrisch wie möglich. Im Modus Sport dient der E-Motor dem Benziner als Unterstützer, begleitet von einem geschärften Gaspedal, sportiveren Schaltmanövern und einer direkteren Lenkung. Gebe ich dem Plug-in Hybrid die Sporen, beschleunigt er drei Sekunden flotter als der Hybrid auf 100. Im Finale erreicht er eine Geschwindigkeit von 220 km/h.

Welchen Motor nehmen?

Auf kurvigen Landstraßen kann mit dem C5 Aircross, der auf bis zu 20 Zoll großen Reifen rollt, durchaus Freude aufkommen. Der Abrollkomfort weiß mit dem „Advanced Comfort“-Fahrwerk zu überzeugen. Der Plug-in Hybrid 195 kombiniert angenehmen Komfort mit adäquaten Fahrleistungen. Allerdings steigt man hier nicht mehr so kostengünstig wie im attraktiv ausgepreisten Hybrid 145 ein, für den der interessante Einstiegspreis spricht.

Das Citroën-Marketing vermarktet die zweite Generation des C5 Aircross, der in seiner ersten Auflage zwischen 2017 und 2025 mehr als eine halbe Millionen Mal verkauft wurde, als komfortables SUV-Modell. Ganz in der Tradition der Marke Citroën.

Gewachsen komfortabel

Das Plus an Zentimetern bei Radstand und Karosserie spüre ich nicht nur beim Federungskomfort, sondern genauso bei den gewonnenen Freiheiten beim Sitzen. Besonders hinten. Die Karosserie wuchs in der Länge um 15 Zentimeter auf 4,65 Meter. Auf einer Breite von 1,87 Meter. Der Radstand legte von 2,73 auf 2,79 Meter zu.

Mehr Radstand, mehr Sitzkomfort

Das Mehr von sechs Zentimetern zwischen den Achsen bekommt man besonders in der zweiten Reihe zu spüren. Der Raum für die Beine wuchs im C5 Aircross um etwa fünf Zentimeter. Der Kopfraum legte dazu um fast sieben Zentimeter zu. Deshalb fahre ich in der zweiten Generation von Citroëns SUV hinten noch lieber mit als in der ersten Auflage.

Erste Reihe: Advanced Comfort 

In der ersten Sitzreihe sitze ich bereits im Einstiegs-C5 You hinter dem in der Höhe und Tiefe verstellbaren Multifunktionslenkrad auf den „Advanced Comfort“-Sitzen mit dicker Schaumstoffpolsterung. Zwischen den mit schwarz-grauem Stoff bezogenen Sitzen parke ich meinen rechten Ellbogen auf der Mittelarmlehne, während mein Getränk im kühlbaren Staufach zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz parkt.

Plus & Max: mehr Komfort

In der zweithöchsten Ausstattungslinie Plus erhalten die höhenverstellbaren Vordersitze, die sich im Max zusammen mit dem Lenkrad beheizen lassen und optional über eine Belüftungs- und Massagefunktion verfügen, einen blauen Stoff-Kunstleder-Bezug. Auf dem Fahrersitz, der ab dem Plus mit einer Lordosenstütze ausgestattet ist, ist die Sicht nach hinten verbaut von den breiten hinteren Dachsäulen und dem schmalen Heckfenster.

Hinten sitzen, bequem sitzen 

Im Fond reise ich bequem mit, aber nicht nur wegen der großzügigen Beinfreiheit. Den Aufenthaltskomfort steigern im Plus und Max auch die optionale Sitzheizung, die bis 33 Grad neigbaren Rückbanklehnen mit Mittelarmlehne und das extra kostende Panorama-Glasdach, das sich mit einem elektrischem Sonnenrollo abschatten lässt. Die ISOFIX-Halterungen für die Kindersitze an den Außenplätzen zählen in jedem C5 Aircross zur Serienausstattung wie auch die im Verhältnis 40:20:40 umklappbare Rückbanklehne und der in zwei Positionen einstellbare Ladeboden.

Und die Koffer?

Kofferraumkapazität: familientaugliche 565 Liter und 1.668 Liter mit flach gelegten Sitzbanklehnen. Egal für welche Motorisierung man sich im C5 Aircross entscheidet, der Gepäckraum ist immer gleich groß.

Bequeme & unbequeme Empfindungen

Als bequem empfinde ich in der Topausstattung Max die serienmäßige elektrische Heckklappe mit Fußsensor. Als etwas unbequem empfinde ich mit 1,90 Meter Körpergröße in jedem C5 Aircross die niedrige Standhöhe unter der Heckklappe und die hohe Ladekante. 

Was packen die anderen?

Bei der maximalen Zuladung wird der Citroën mit fast 500 kg seinem Format gerecht. In Konkurrenzmodellen wie dem Ford Kuga, Nissan Qashqai und VW Tiguan geht noch mehr an die Anhängerkupplung, aber mit den bis zu 1,55 Tonnen Anhängelast komme ich gut klar. Weil ich nie Anhänger mit dem Auto ziehe.

Der Wasserfall ist Serie – Auf den 13 Zoll großen „Waterfall“-Touchscreen blicke ich im Cockpit des C5 Aircross schon im Einstiegsmodell You.

Flüssiger Infofluss 

Neben dem individuell konfigurierbaren 10-Zoll-Digitalinstrument und dem im Topmodell Max serienmäßigen Head-up-Display fließen die Infos flüssig über den schicken Zentralbildschirm. Der Touchscreen reagiert schnell auf meine Eingaben. Schnell bin ich mit dem Regeln im Menüfluss vertraut. Infotainment & Co. sind auf dem Screen logisch gegliedert.

Guter Bedienfluss

Ein Wisch und man ist im Schnellmenü. Das Zentraldisplay im Cockpit ist nachts schnell verdunkelt oder abgeschaltet. Das Suchen der Head-up-Display-, Fahrmodi- und Lautstärkeverstellung fällt aus. Das anpassbare Head-up-Display wird unkompliziert über Tasten an der Tür angepasst. Für das Einstellen der Lautstärke und der Fahrmodi finden sich Versteller auf der Mittelkonsole. Und wenn mich die von der EU vorgeschriebene Tempoüberwachung und der Spurassistent nerven, schalte ich sie schnell mit einem längeren „Touch“ auf dem Touchscreen ab.

Guter Anschluss unter dieser Nummer 

Für guten Anschluss unter der Nummer “5“ ist gesorgt. Bereits im You, aber die Linien Plus und Max sind noch anschlussfreudiger. Ein USB-Typ-C-Anschluss zum Laden findet sich in der Mittelkonsole und drei 12V-Steckdosen im Innen- und Kofferraum. Im Plus und Max kommen im Innenraum ein weiterer USB-Typ-C-Anschluss für die Datenübertragung vorne und zwei USB-Typ-C-Anschlüsse zum Laden im Fond hinzu.

Navi ab Plus 

Bluetooth für die Einbindung von zwei Smartphones, das DAB-Radio mit sechs Lautsprechern und das Duo Apple CarPlay und Android Auto gehören zur Serienausstattung. Die TomTom-Navi mit 3D-Navigation, die Spracherkennung mit ChatGPT-Unterstützung und die induktive Smartphone-Ladestation sind nur dann Serie, wenn man sich für die Plus- oder Max-Ausstattung entscheidet.

Flüssig auf dem Konto

Die recycelten Stoffe der Innenausstattung wirken beim Anfassen auch manchmal so: recycelt-rau. Manches Kunststoffteil am Lenkrad, an der Tür oder auf der Mittelkonsole fühlt sich nicht hochwertig an. Aber muss ich mich darüber beschweren im ansonsten wohnlichen Cockpit, in dem ich im Einstiegsmodell mit dem Hybridmotor zu einem Preis einsteige, der mich auch nach dem Kauf noch flüssig auf dem Konto sein lässt?

Hybrid oder Plug-in Hybrid? Je mehr Strom fließt, desto weniger fließt Superbenzin.

Mild Hybrid 145: Weniger Strom fließt

Der Hybrid 145 spart im Stadtverkehr, wenn der 12 PS (9 kW) starke Elektromotor das Ruder übernimmt. Die unter dem Fahrersitz platzierte Batterie des Mild Hybrid speichert lediglich 0,9 kWh. Das reicht für gelegentliches Stromern mit niedrigen Geschwindigkeiten. Nur gelegentliches? Im Stadtverkehr soll der Hybrid 145, der nicht extern aufgeladen werden kann, bis zu 50 Prozent der Zeit im Elektromodus fahren. Die 48V-Hybridtechnik und das duale Motorprinzip reduzieren den Kraftstoffverbrauch auf 5,4 bis 5,6 Liter Super im WLTP-Mittel, was einem CO2-Ausstoß von 121 bis 126 g/km entspricht.

Plug-in Hybrid 195: Mehr Strom fließt

Der C5 Aircross Plug-in Hybrid mit größerer Batterie ist eine gute Wahl, wenn ich regelmäßig an der Wallbox oder Ladestation laden kann und kurze und mittlere Strecken rein elektrisch zurücklegen möchte. Am kostengünstigsten agiert der 125 PS (92 kW) starke Elektromotor im Solo. Im kombinierten Betrieb strömen 14,3 bis 14,5 kWh/100 km Strom aus der Batterie und 2,5 bis 2,6 Liter Superbenzin aus dem Tank, entsprechend einem CO2-Austoß von 55 bis 58 g/km.

Ohne Reichweitenangst

Vorteil gegenüber dem rein elektrischen C5 Aircross: Die Reichweitenangst steigt im Plug-in Hybrid auf Langstrecke nicht mit ein. Und Strom laden klappt auch hier. Wenn auch am Wechselstromlader und mit 7,4 kW Ladeleistung deutlich langsamer. Mit dem optionalen Ladegerät stehe ich an der 22-kW-AC-Ladestation rund 3 Stunden, um die Batterie mit 21 kWh Netto- und 17,8 kWh Bruttokapazität von 20 auf 80 % zu laden.

Die Sicherheit sollte in jeder Ausstattungsvariante maximal sein. So das Ideal. Ich blättere durch die Preisliste des C5 Aircross und bemerke, im Basismodell You fehlen doch ziemlich viele Assistenzsysteme, die leider auch nicht als Extra zu bestellen sind.

Maximale Sicherheit: Max

Die im „Drive Assist Paket 2.0“ enthaltenen Assistenzsysteme Toter-Winkel-, Spurpositionierungs- und Spurwechselassistent sowie der Ausparkassistent und die Rückfahrkamera mit 360-Grad-Ansicht sind für den You nicht zu bestellen. Mit dem „Highway Driver Assist 2.0“ bin ich teilautonom im Level zwei unterwegs – optional im Plus und ohne Aufpreis im Max.

Ein Plus an Sicherheit im Plus

Im Plus sind hilfreiche Helfer mit der 180-Grad-Rückfahrkamera und den Einparksensoren vorne und hinten mit an Bord.

You: Dir fehlt was

Auch wenn einiges an Assistenz fehlt und es nicht jedermanns Sache ist, an der Sicherheit zu sparen, ist der You ein sicheres Auto. Mit den Einparksensoren hinten, dem Fernlicht-, Spurhalte- und Notbremsassistenten, dem Regensensor, der Verkehrszeichenerkennung und dem Notruf- und Assistenzdienst fährt auch hier viel Sicherheit mit.

Zuverlässigkeit ist im C5 Aircross ein Zukunftsthema, da die 2. Generation von Citroëns SUV erst 2025 in Deutschland eingeführt wurde. Über Probleme der neuen Generation ist ebenfalls noch nichts bekannt, weil sie so frisch auf dem Markt ist.

Besser abgesichert

Schon heute ist positiv: Wenn ich in Zukunft Probleme bekommen sollte, fühle ich mich in der aktuellen Generation C5 Aircross sicherer als in der davor. Die Garantiespanne wurde mit dem Modellwechsel erheblich ausgeweitet. 

Garantiesicherheit für 8 Jahre

Für den C5 Aircross gewährt Citroën mit „Citroën We Care“ acht Jahre Garantie bis zu einer Fahrleistung von 160.000 km. Voraussetzung: Der C5 Aircross wird regelmäßig beim Citroën-Händler gewartet.