Ford Puma Gen-E erste Fahreindrücke: Fast perfekt – was mich am Puma tierisch aufregt

17. September 2025 von

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4,7/5 aus 21.905 Bewertungen

Spoiler: Der Puma Gen-E ist der beste Elektro-Kleinwagen, den ich seit Jahren gefahren bin. Für mich ein beinahe perfektes Auto. Mit einem fetten “aber”. Und das ist der Preis, über den ich einfach nicht hinwegsehen kann.

Der Listenpreis startet bei 36.900 €, das von mir gefahrene Auto mit Premium-Ausstattung kommt auf 39.400 € – für einen E-Kleinwagen. Für das Geld gibt’s anderswo schon ein geräumiges SUV. Aber: Der Puma Gen-E (Angebote ab 30.710 €) liefert.

Ford Puma Gen-E ab 30.710 Euro sichern

Außen wirkt der Gen-E wie ein Mini-Macan auf Diät: sportliche Proportionen, geschlossene Front, optional 19-Zöller. Er trifft den Sweet Spot zwischen einem bulligen Kleinwagen-Format und leichten SUV-Allüren. Das finden nicht alle gut, aber mich spricht es an. Kurz: sieht nach Spaß aus, ohne peinlich zu sein.

Innen hat Ford ordentlich nachgelegt. Zwei große Displays (12,8″ Instrumente, 12″ Touch) mit Sync 4, kabelloses CarPlay/Android Auto, noch ein echter Lautstärkeregler (halleluja!) und sinnvolle Lenkradtasten. Die Ablagen sind da, wo man sie braucht. Materialmix: überwiegend wertig, mit etwas Hartplastik oben an den Türen und Rest-Klavierlack, der um Kratzer bettelt. Das graue Leder? Nicht mein Geschmack. Optional locken Matrix-LED, B&O-Sound, 360-Grad-Kamera und ein Panoramadach; das Winterpaket mit Lenkrad- und Sitzheizung sowie beheizbarer Frontscheibe ist im Alltag Gold wert.

Das Platzangebot ist das Ass im Ärmel des Puma. Der Kofferraum fasst bis zu 523 Liter. Das liegt an der legendären Gigabox unter dem Ladeboden: 145 Liter Extra-Stauraum mit Ablaufstöpsel – perfekt für nasse Sportsachen oder als improvisierte Kühlbox. Vielleicht kanntest du die Megabox vom Verbrenner-Puma, aber die neue Gigabox spielt nochmal in einer ganz anderen Liga.

Der Ladeboden lässt sich schräg fixieren, nervt beim Beladen also nicht. Vorne sitzt man luftig; hinten wird’s enger, Bein- und Kopffreiheit sind knapp – verschmerzbar, wenn du wie ich meistens zu zweit mit etwas Gepäck unterwegs bist. Der Kofferraum ist mir jedenfalls wichtiger – alles richtig gemacht Ford!

43 kWh nutzbare Batterie, offiziell bis zu 376 km WLTP. Ich schaffe realistisch etwa 300 km, wenn etwas Autobahn mit dabei ist. Laden mit 100 kW DC von 10 auf 80 % in 23 Minuten; der Puma hält dieses Versprechen in unserem Praxistest und liefert zackig 97 kW an der IONITY-Ladesäule.

Nicht selbstverständlich für einen Kleinwagen sind außerdem Ladeplanung, Vorkonditionierung und Anbieter-Filter. Das alles funktioniert im Test tadellos; Solar-Überschuss- und bidirektionales Laden sowie dynamische Tarife (z.B. Tibber) sind bei Ford künftig auch drin. Ja, ein VW ID.3 ballert kurzzeitig je nach Version mit bis zu 185 kW, ist aber im Gesamtpaket das schlechtere Auto – change my mind.

168 PS, Frontantrieb, 0–100 km/h in 8,0 s, Spitze 160 km/h. In der Stadt spritzig, an der Ampel dank 290 Nm sofort da. Durch den Frontantrieb ist die Traktion beim Kickdown ziemlich am Limit. Das Fahrwerk sorgt für echtes Go-Kart-Feeling: agil, trotzdem komfortabel. Auf der Landstraße unserer Teststrecke bei Merklingen macht mir der Puma enorm viel Spaß. Auf dem Rückweg über die Autobahn fehlt ihm ab 80 km/h eindeutig der Durchzug. Bei 160 km/h ist Ende. Ich bin mir sicher, dem Ford Puma Gen-E würde eine sportliche ST-Topversion richtig gut stehen!

One-Pedal-Drive ist für mich ein Must-Have und das sieht auch Ford so. Deswegen kann der Puma, was VW für Capri und Explorer nicht liefert. Bis zum Stillstand, sanft und fein dosierbar fährt er sich allein mit dem Gaspedal; Segeln geht auf Wunsch ebenfalls. Einziger Nervpunkt: das etwas sechseckige, groß geratene Lenkrad, das im Kreisverkehr buchstäblich Ecken zeigt.

Wenn’s nur um Produktqualität geht, ist der Puma Gen-E das beste kleine E-Auto am Markt: stylisch, clever, riesiger Kofferraum, starkes Infotainment, ehrliches Fahrspaß-Setup. Wenn’s ums Konto geht, kracht es aber gewaltig. Dafür dass sich das niemand leisten kann, zeigt Ford uns gegenüber immerhin Verständnis und richtet den Blick eher auf die Leasingraten.

Zum ausführlichen Ford Puma Gen-E Test

Wer den Puma Gen-E kauft, hat eindeutig zu viel Geld übrig, aber bekommt ein fantastisches Auto. Wer sparen will, schaut zum ID.3 – bekommt mehr Reichweite, Ladeleistung und gähnende Langeweile.