Mercedes-Benz B-Klasse Testbericht

Was die Mercedes-Benz A-Klasse anfangs war, ist die B-Klasse noch heute: ein praktisches Auto mit komfortablem Einstieg, hoher Sitzposition und guter Übersicht.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Andreas Heise nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Erhöhte Sitzposition
  • Viele Fahrassistenzsysteme
  • Verschiebbare Rückbank

Was nicht so gut ist

  • Gewöhnungsbedürftige Bedienung
  • Nur zwei Jahre Garantie
  • Interessante, aber teure Extras

Mercedes-Benz B-Klasse: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung der Mercedes-Benz B-Klasse

Die Mercedes B-Klasse der zweiten Generation besaß wie der BMW Active Tourer und der biedere VW Golf Plus den Ruf des Rentnerautos. Mit der neuen B-Klasse ist das wohl Geschichte, obwohl die dritte Auflage der B-Klasse mehr als die sportlichere A-Klasse ihren Wurzeln treu blieb.

Die Neuauflage, die höher baut als die Mercedes A-Klasse, wirkt mit der flachen Front, der flacheren Scheibe und dem flacheren Dachverlauf sportiver als zuvor, trotzdem bleibt die B-Klasse, was sie immer war: Das im Vergleich zur A-Klasse geräumigere und praktischere Modell mit übersichtlicher Karosserie und größerem Kofferraum, das mit bis zu 1.530 Liter Volumen den Alltag steht.

Mit all den Fortschritten, die schon der neuen A-Klasse zuteil wurden. Von der übernimmt die B-Klasse weitgehend das Cockpit mit den großen Digitalbildschirmen, das MBUX Infotainment sowie die teils außergewöhnlichen Extras und zahlreiche Sicherheitssysteme, die zuvor nur in der Mercedes Oberklasse angeboten wurden. Manche Dinge wie die Energizing-Sitzverstellung für entspanntes Sitzen und die Sitzverstellung per Sprachsteuerung sind sogar ganz neu in einem Daimler.

Bis zu 224 PS Leistung

Auch das Motorenprogramm, das die B-Klasse weitgehend von der A-Klasse übernimmt, hält Neues bereit. Die Benziner und Diesel leisten bis zu 224 PS und kommen dank der verbesserten Aerodynamik mit weniger Treibstoff über die Runden.

Geblieben ist der hohe Komfort und das sich in der B-Klasse einstellende Gefühl, es mit dem hohen Aufbau eher entspannt angehen zu lassen.

Fazit: Wenn das ein Rentnerauto ist, dann lohnt es sich die Rente hierfür einzusetzen. Die neue B-Klasse wirkt sportiver, bietet aber die Vorteile des biederen Vormodells mit der hohen Sitzposition, der großen Variabilität und dem geräumigen Kofferraum.

Zwar erfordert die Bedienung etwas Eingewöhnung, aber es lohnt sich, denn die neue B-Klasse hat im Infotainment deutlich mehr zu bieten. Das gilt auch für die neuen Assistenzsysteme, die den Benz zu einer sicheren Sache machen, die sicherer als die Rente ist.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Mit neun Zentimeter mehr Höhe im Vergleich zur Mercedes A-Klasse geht es in der B-Klasse in der Regel gemächlicher durch die Kurven. Fährt man flotter, verbrauchen die Motoren im Vergleich zum Vorgänger weniger. Die bis zu 224 PS starken Motoren übertragen die Kraft mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe oder mit der 7-Gang- oder 8-Gang-Doppelkupplungsautomatik über die Vorderräder oder alle vier Räder (mit dem Allradantrieb 4MATIC) auf die Straße.

Die Benziner

Der neue 1,3-Liter-Vierzylinderturbo, der auch in der A-Klasse zum Einsatz kommt, produziert 136 oder 163 PS und trotz wenig Hubraum dank Turboaufladung ordentlich Drehmoment: 200 Nm im B 180 und 250 Nm im B 200. Der Vierzylinderturbo im B 220 arbeitet in der B-Klasse noch entspannter, weil er über 0,7 Liter mehr Hubraum verfügt und damit seine Kräfte mit 300 Nm Drehmoment noch besser verteilt. Und das bei einem Verbrauch, der in der Werksangabe rund einen Liter über den sechs Litern Super liegt. Wer mit Tempo 250 unterwegs sein möchte, für den gibt es nur eine Wahl, die 224 PS des B 250, der mit Allradantrieb genauso viel wie der B 220 4MATIC verbraucht.

Die Diesel

Der Vierzylinder im 180 d, der aus 1,5 Liter Hubraum 116 PS Leistung und 260 Nm Drehmoment mobilisiert, verbraucht nach der Werksangabe um die vier Liter Diesel alle 100 km. Die beiden 2,0-Liter-Vierzylinder im B 200 d und B 220 d, die bei hoher Leistungsanforderung deutlich lauter arbeiten und schon heute die 2020 geltende Abgasnorm Euro 6d erfüllen, entwickeln mit maximal 320 und 400 Nm noch mehr Kraft und konsumieren nur etwa einen halben Liter mehr Diesel.

Der Plug-in-Hybrid

218 PS Systemleistung und 235 km/h Höchstgeschwindigkeit zeigen, dass auch ein Plug-in-Hybrid schnell sein kann. Der B 250 e soll in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen.

Den kombinierten Normverbrauch (1,4 bis 1,6 l/100 km) erreichen Sie natürlich nur, wenn Sie nicht aufs Gas drücken, sondern die Batterie laden und hauptsächlich rein elektrisch fahren.

Die Ladezeit des Hybrid ist natürlich ermüdend. An der Haushaltssteckdose muss die Batterie bis zu 5,5 Stunden (von 10% zu 100%) hängen, an der Wallbox reichen 1,75 Stunden (von 10% zu 100%), an der Schnellladestation sind es 25 Minuten (von 10% zu 80%). Ist die Batterie erstmal leer muss also lange gewartet werden. Tipp: Über Nacht laden.

Platz und Praxistauglichkeit

Die neue Mercedes B-Klasse, die drei Zentimeter länger und einen Zentimeter breiter als der Vorgänger ausfällt, wirkt flacher, aber trotzdem bietet sie genau das, was älteren Menschen sehr entgegen kommt: einen leichteren Ein- und Ausstieg als in der Mercedes A-Klasse und auf dem neun Zentimeter höheren Fahrersitz eine bessere Rundum- und Übersicht aufs Verkehrsgeschehen.

Warum das Raumgefühl gewonnen hat, verraten auch die nackten Zahlen. Die Raum schaffenden Elemente heißen Radstand und Karosserieüberhänge. Der eine ist mit 2,73 Meter zwischen den Achsen relativ lang und die Überhänge sind kurz. Dadurch wird mehr Innenraum geschaffen, deshalb sitzt man bequem.

Gut sitzen lässt sich auf den Vordersitzen, die nun auch mit Sitzmassage zu bestellen sind, und dahinter, weil sich die Rückbank um 14 Zentimeter verschieben lässt (ab Mitte 2019). Das schafft mehr Beinfreiheit oder auch mehr Kofferraum. Mit 455 Liter in den B-Klassen mit Benzinmotor und 445 Liter in den Versionen mit Dieselmotor fällt das Kofferabteil geräumig aus. 1.540 und 1.530 Liter Volumen sind es, wenn die serienmäßig 40:20:40 teilbare Rückbank in der Ebene liegt.

Die umlegbare Lehne des Beifahrersitzes (ebenfalls: ab Mitte 2019) erleichtert zudem das Einladen von langen Gegenständen, die mit der erstmals auf Wunsch bestellbaren elektrischen Heckklappe einfach eingeladen werden können.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Motor entscheidet über den Preis. Der steigt mit der Wahl der höheren Ausstattungslinien und mit den tollen Extras, von denen die neue B-Klasse einige zu bieten hat.

B-Klasse Basismodell

Das Basismodell steht mit den schwächeren Motoren auf 16-Zoll-Rädern und ab 163 PS auf 17 Zoll. Es besitzt einen Kühlergrill mit Doppellamelle und Zentralstern. Die Außenspiegelkappen sind in Wagenfarbe lackiert. Mit an Bord sind zudem das MBUX Multimediasystem mit zwei 7-Zoll-Displays, das Multifunktions-Sportlenkrad und das schlüssellose Startsystem.

Zwischen Fahrer und Beifahrer findet sich eine klappbare Armauflage in der Mittelkonsole und im Fond eine Armlehne mit Cupholder. Der Ladeboden im Kofferraum ist höhenverstellbar und entnehmbar. Ebenso mit dabei sind die Einzonen-Klimaautomatik, die automatische Beifahrer-Airbagabschaltung, der Regen-Licht-Sensor sowie drei USB-Schnittstellen und eine 12-Volt-Steckdose.

B-Klasse Style

Die Variante Style erkennt man an der silbern lackierten Doppellamelle, Einlegern in Chrom, Chromelementen in Front- und Heckschürze und den in Wagenfarbe lackierten Seitenschwellern. Drinnen sitzt man bequem auf den mit Stoff-Kunstleder bezogenen Komfortsitzen mit Sitzkissentiefenverstellung und hält das mit Leder ummantelte Multifunktions-Sportlenkrad in der Hand. An der Fahrer- und Beifahrersitzlehne befinden sich Gepäcknetze und davor findet sich ein Doppelcupholder. Wie der Fahrzeugschlüssel mit Chromschmuck sind viele Details im Style von optischer Natur.

B-Klasse Progressive

Das gilt auch für die Linie Progressive, die sich an zusätzlichen Fensterzierstäben in Chrom, den integrierten Endrohrblenden, den anderen 17-Zoll-Felgen, dem Schalthebel mit Nappa-Leder-Bezug und zusätzlichen Chromelementen zu erkennen gibt.

B-Klasse AMG Line

Hier wird es sportlicher mit dem Diamantgrill, den AMG Front- und Heckschürzen mit sichtbaren Endrohrblenden, den AMG Seitenschwellern und 18-Zoll-AMG-Leichtmetallrädern. Im Cockpit sitzt man vor dem unten abgeflachten Multifunktions-Sportlenkrad in Sportsitzen mit verstellbarer Kopfstütze und Sitzkissentiefenverstellung. Unter den Füßen hat man die AMG Sportpedalanlage aus gebürstetem Edelstahl mit Gumminoppen und Fußmatten in Schwarz mit „AMG“-Schriftzug.

B-Klasse Night-Paket

Diese Linie ist in Kombination mit den Linien Progressive und AMG Line erhältlich und differenziert sich mit der schwarzen Doppellamelle des Kühlergrills, den schwarzen Akzenten an Außenspiegelkappen und Stoßfängern, den abgedunkelten Fondscheiben und den 18-Zoll-Bicolor-Leichtmetallrädern.

Bei der Wahl der passenden Cockpitversion gilt es eine von drei Entscheidungen zu treffen. Zwischen der Basisausstattung mit zwei 7-Zoll-Displays, der Cockpitvariante mit 7-Zoll- und 10,25-Zoll-Display und der eindrucksvollsten, aber auch teuersten Variante mit zwei 10,25-Zoll-Displays.

Auf Wunsch sind weitere Extras wie das Head-up-Display, die Sitze mit Massagefunktion, das Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern oder die per Fußbewegung elektrisch schließende Heckklappe erhältlich. In den Energizing -Wellness-Programmen lässt sich nun auch ein neues Rückenprogramm wählen, in dem durch Verschieben der Sitzkissen und Lehnen der Rückenbereich aufgelockert wird. Und auch viele Sicherheitssysteme wie der aktive Abstandsassistent und die Multibeam-LED-Scheinwerfer waren zuvor nur in Mercedes Oberklasselimousine S-Klasse zu bestellen.

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