Volkswagen Caddy Testbericht

Neu oder alt? Diese Frage ist beim Caddy tatsächlich nachvollziehbar. Immerhin existiert der Wagen bereits seit 1979 und hat sich inzwischen zu einem Klassiker unter den Hochdach-Kombis entwickelt. 2020 wurde der neue Caddy V vorgestellt.

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Wow-Wertung
7/10
Timon Werner-Pachmayr
Senior Online-Redakteur Test

Was gut ist

  • Türführungsschiene als Designelement
  • Einfach herausnehmbare Sitze
  • Robuste Oberflächen

Was nicht so gut ist

  • Keine zweigeteilte Heckklappe
  • Unpraktische Armaturenablage
  • Auffälliger Sensor im Kühlergrill
Die wichtigsten Daten
Modell
Volkswagen Caddy
Fahrzeugtyp
Van
Kraftstoffart
Benzin, Diesel, Hybrid
Reichweite (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viele Kilometer ein Elektroauto oder Hybrid rein elektrisch mit einer voll aufgeladenen Batterie im genormten WLTP-Zyklus zurücklegen kann.
114 - 119 km
Beschleunigung (0-100 km/h)
10,1 - 14,0 s
Anzahl der Sitze
5 - 7
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
-
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.853 mm x 1.855 mm x 1.860 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
39 - 164 g/km
Verbrauch
Gibt an, wie viel Energie ein Elektroauto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
14,4 - 14,7 kWh / 100km
Verbrauch (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kraftstoff das Auto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
1,7 - 6,9 l/100km

Volkswagen Caddy: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Unser Fazit zum Volkswagen Caddy

Der Volkswagen Caddy überzeugt durch seine herausragende Funktionalität, die in dieser Fahrzeugklasse wirklich beeindruckt. Besonders hervorzuheben ist die enorme Variabilität des Fahrzeugs: Die Rücksitze können je nach Bedarf ausgebaut oder umgeklappt werden, wodurch der Caddy nicht nur für Familien, sondern auch für Gewerbetreibende und Camper eine ausgezeichnete Wahl ist. Das Platzangebot, vor allem in der längeren Maxi-Variante, ist ebenfalls bemerkenswert, sodass selbst bei voller Besetzung noch ausreichend Stauraum für Gepäck bleibt. Weniger gut schneidet der Caddy hingegen bei der Optik ab – im Vergleich zu modernen SUVs wirkt er eher funktional als stylisch, was für einige potenzielle Kaufende ein Manko sein könnte.

Eher teuer unter den Hochdachkombis

Beim Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Caddy nicht gerade ein Schnäppchen. Zwar bietet er viele nützliche Features, die ihn zu einem flexiblen Fahrzeug für unterschiedliche Bedürfnisse machen, doch im Vergleich zu günstigeren Alternativen wie dem Dacia Lodgy oder dem Citroën Berlingo liegt der Caddy preislich etwas höher. Wer den Fokus auf günstigen Kaufpreis und einfache Nutzung legt, könnte mit den günstigeren Modellen mehr zufrieden sein. Der Caddy bietet jedoch mehr Komfort und eine bessere Ausstattung, was ihn für alle interessant macht, die bereit sind, etwas mehr zu investieren.

Eine Reise in die Vergangenheit

Die Geschichte des VW Caddy reicht bis ins Jahr 1979 zurück, als das Modell ursprünglich noch als Pickup konzipiert wurde. Erst 2003 erhielt der Caddy das markante Hochdach, das ihn zu dem vielseitigen Van machte, der er heute ist. Das Facelift des aktuellen Modells bringt nicht nur optische Anpassungen, sondern auch Verbesserungen in der Ausstattung, die vor allem Familien und Camper ansprechen. Der Caddy bleibt somit ein zuverlässiger Begleiter für verschiedene Anforderungen und nutzt die Tradition der Funktionalität, die das Modell schon immer ausgezeichnet hat.

Für Familien oder als Taxi

Geeignet ist dieser Wagen daneben auch als Camper: Rückbänke raus und umbauen! Bei einer Länge von knapp 1,91 Metern von der Kofferraumkante bis zu den Vordersitzen können sich selbst größere Menschen beim Schlafen ausstrecken.

Von außen ist es bereits klar: Der Caddy hat Platz und davon genug. Ganze 7 Sitze passen optional in das Auto. Und mit “passen” meinen wir nicht nur, dass es geht, sondern, dass es vor allem gut geht – zumindest, wenn die nochmal 35 Zentimeter längeren Caddy Maxi-Variante bestellt wird. Im Vergleich zu 7-Sitzer-SUVs wie dem Tiguan Allspace ist die hinterste Sitzreihe dann nämlich nicht unkomfortabel ins Heck gequetscht, sie bietet ähnlich angenehme Platzverhältnisse wie die zweite Reihe. Genauso wird auch der Kofferraum beim Maxi nicht so stark gestaucht wie in einem 7-Sitzer-SUV. Mit vollbesetztem Auto können trotzdem noch Koffer für die Mitfahrenden transportiert werden. Nicht umsonst werden solche Wagen gerne als Flugzeugshuttle verwendet.

Wie viel kostet der Volkswagen Caddy?

Das Volkswagen Caddy Modell hat einen Listenpreis von 33.368 € bis 53.615 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 7.624 € sparen. Die Preise beginnen bei 28.050 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 299 €. Der Preis für ein Volkswagen Caddy Lagerfahrzeug beginnt bei 19.990 € auf Carwow.

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Besonders günstig kann der Caddy bewegt werden, wenn Sie sich für einen der Benziner entscheiden. Denn die Benzinvarianten des Hochdachkombis profitieren von einer weitaus niedrigeren Versicherungseinstufung. So wird der 1.5 TSI in die Typklasse 13 für die Haftpflicht eingestuft, während der 2.0 TDI in der Klasse 17 fährt. In der Teilkasko ist der Unterschied geringer, hier liegen alle Varianten in den Typklassen 17 bis 20. Gleiches gilt für die Vollkasko mit den Einstufungen in die Klassen 16 bis 20.

Leistung und Fahrkomfort

Diesel oder Benzin? Üblich für Vans wie den Caddy, ist die Auswahl an Dieseln etwas größer. Solch große Wagen schlucken ganz schön viel und beim Benzin heißt das teuer nachtanken!

Wenig Auswahl

Diesel oder Benziner. Mehr Wahl gibt es beim VW Caddy nicht, aber die brauchen Fahrende auch nicht! Die Palette hält für jeden und jede etwas bereit. Dabei sind vor allem Diesel, Benziner gibt es nur einen. Autos dieser Klasse werden aber ohnehin am häufigsten mit der verbrauchssparenden Diesel-Antriebsvariante gewählt.

Ob der verhältnismäßig günstige 75-PS-Dieselmotor mit einer Maximalgeschwindigkeit von 157 Km/h oder der teurere 122-PS-Diesel, mit dem man bis 187 beziehungsweise 186 km/h richtig Gas geben kann. Eine Zwischengröße stellt der 102-PS-Diesel mit 175 km/h Maximalgeschwindigkeit dar, der Benziner rundet das Repertoire mit 114 PS und 182 km/h ab.

Immer verfügbar ist die manuelle 6-Gang-Schaltung, beim 122-PS-Diesel und dem 114-PS-Benziner steht daneben auch 7-Gang-Automatik bereit, die klasse arbeitet.

Vom 2.0 TDI würde man beim Tritt auf das Gaspedal angesichts seiner 122 PS etwas mehr erwarten. Das Gewicht bleibt beim Turbodiesel aber stets spür- und unter Last auch hörbar.

Wer etwas mehr auf die Umwelt achten möchte, wählt einen der Dieselmotoren, diese kommen nämlich alle mit einem SCR-Katalysator, der die NO2-Werte reduzieren soll.

Das Fahrerlebnis

Wie fährt sich der VW Caddy? Keine Frage ist beim Autofahren so wichtig, wie diese. Wenn Fahrende sich bei der Fahrt nicht wohlfühlen, weil das Handling nicht passt, kann das Auto ansonsten so toll sein, wie es möchte, es wird nicht oft die Garage verlassen.

Zum Vorgänger hat sich vor allem bei der Lenkung einiges getan: die Servotronic-Lenkung macht den Wagen handlicher. Zudem ist die Hinterachse nun exakter geführt, was dem Auto einen Hauch Sportlichkeit verleiht. Das funktioniert besser als im vorangegangenen Modell. Ruckellos ist die Fahrt trotzdem nicht, wenn der Boden uneben wird. Dann erinnert der Wagen weniger an einen Kombi, sondern mehr an einen Transporter.

Kofferraum, Platz und Praxistauglichkeit

Mit sieben Sitzen bei normaler Länge, bietet der Caddy 191 Litern Platz, das erscheint recht ungeräumig. Daher ist diese Variante auch keine Empfehlung des Autokonzerns und nicht serienmäßig erhältlich. Normalerweise landen in dieser Länge nur fünf Sitze. Dann bietet der Kofferraum 1.213 Litern Platz. Regulär kommen die sieben Sitze mit längerem Heck, als Caddy Maxi. Dann fasst der Kofferraum angenehme 446 Liter.

Sind alle Sitzreihen, außer der ersten ausgebaut, sieht es genauso geräumig aus. Ein Maximum von 2.556 Litern beim 5-Sitzer kann sich sehen lassen, die 3.105 bei der Maxi-Version erst recht!

Interessant sind natürlich auch die Zwischengrößen, wenn es um das Volumen der 7-Sitzer geht. Wer die dritte Sitzreihe in die normale länge quetscht erhält beim Ausbau, wie sollte es anders sein, das Standard-Kofferraumvolumen des 5-Sitzers von 1.213 Litern. Beim Maxi hingegen erweitert sich das Kofferraumvolumen auf 1.720 Liter, wenn der 6. und 7. Sitzplatz entfernt wurden.

Variabel Platz gemacht!

Im hinteren Teil des Autos erstreckt sich bei der 7-Sitzer-Variante ein Meer an Sitzen. Die erste Rückbank hält drei Sitze bereit, die zweite zwei. Platz hat man auf allen Sitzen genug, hinten ist der Dachhimmel mit 95,2 Zentimetern ähnlich hoch wie in vielen Kleinwagen oder Kombis, die Innenbreite wird auch nicht unangenehm schmal. Dennoch sitzt man in der zweiten Reihe relativ hoch. Die Beinfreiheit reicht, lässt aber ab 1,85 Meter Körpergröße nicht viel Spielraum.

Moderner im Design

Beim neuen Modell hat sich viel getan. Neues Design an der Front und eine neue Optik am Heck: Scheinwerfer und Rücklichter werden kantiger und moderner, der Kühlergrill wird drei geteilt und erhält am unteren Ende der Front eine schicke Netzstruktur. Der Caddy ist deutlich stärker auf eine schicke Optik getrimmt, als man das von einem Nutzfahrzeug erwarten würde.

Die Materialien sowie die Verarbeitung sollen so hochwertig und langlebig wie bei der Vorgängervariante sein. Im Caddy kommt viel Hartplastik zum Einsatz und das ist gut so, denn die Materialien sind pflegeleicht und robust, sehen dennoch elegant aus und fassen sich gut an. Die Farbpalette ist umfangreich und hält auch ausgefallene Töne wie Golden Green bereit.

Für wen eignet sich der Volkswagen Caddy?

Der VW Caddy richtet sich vor allem an Familien, die ein gutes Platzangebot benötigen und die robuste Materialqualität den teureren Materialien in vielen SUV-Modellen vorziehen. Der Caddy hält einiges aus. Das wissen auch Taxi- und Logistikunternehmen zu schätzen. Daher ist der Caddy in der PKW- oder Cargo-Variante auch für Gewerbetreibende interessant.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Im Caddy mit Normalausstattung kommt Infotainment mit gut ablesbarem 6,5 Zoll Farb-Touchdisplay, ab Life ist der Bildschirm etwas größer und liegt bei 8,25 Zoll. Das 10 Zoll-Navigationssystem "Discover Media" muss zugekauft werden. Es verfügt über 2 USB-Schnittstellen und erlaubt Streaming sowie Internetnutzung. Genauso verlangt auch das System "Discover Pro" einen Aufpreis. Dieses System beinhaltet die Funktionen des "Discover Media"-Systems, lässt sich darüber hinaus per Sprache steuern und erkennt Verkehrszeichen.

Dabei setzt Volkswagen am Lenkrad noch auf herkömmliche Knöpfe und Schalter statt Touch-Sensoren, was bei uns gut ankommt. Richtig schick wird der Schalthebel jedoch erst mit den Ausstattungslinien Move und Style. Hier kommen sie nämlich in Leder.

Eine Alarmanlage mit Innenraumüberwachung und der Abschleppschutz müssen in allen Ausstattungsvarianten dazu gekauft werden. Eine Einparkhilfe ist in Move und Style serienmäßig dabei, bei allen anderen Varianten müssen knapp 500 Euro gezahlt werden.

Was gibt's noch?

Für die Familie hält der Caddy einiges bereit: Ein Panoramaglasdach, durch das Kinder während der Fahrt den Himmel beobachten können und Klapptische im Fahrgastraum zum Malen, Schreiben und Basteln gibt es optional. Immer dabei sind natürlich Isofix-Halterungen für die Kindersitze.

Praktisch sind auch die vielen Ein- und Ausbaufunktionen: Fahrende können alle Rücksitze entfernen oder nur einen, zwei oder drei in der zweiten Reihe stehen lassen. Dadurch kann der Wagen immer so beladen werden, wie es gerade sinnvoll erscheint.

Am spannendsten ist jedoch vermutlich der Caddy California. Corona hat es gezeigt, Camping geht immer und das vor allem, wenn man autark ist. Deshalb bietet VW den Caddy mit Campingausrüstung und -ausstattung an. Mit an Bord sind 5 Sitze, eine komfortable Bettkonstruktion für die Nacht, blickdichte Gardinen, ein Klapptisch und zwei Klappstühle. Gegen Aufpreis kommt eine Miniküche und ein Heckzelt hinzu. Fertig ist das Ferienhaus to go!

Wie hoch ist der Verbrauch des VW Caddy?

Der Kraftstoffverbrauch des VW Caddy bewegt sich auf dem Niveau eines Kompaktwagen. Mit den Turbobenzinern genehmigt sich der Hochdachkombi kombiniert 5,7 l/100km nach WLTP-Zyklus. In der Praxis erscheinen rund sieben Liter realistischer.

Rund einen Liter weniger verbrauchen die Dieselmotoren mit durchschnittlich 4,6 l/100km. Wer allerdings auf den Allradantrieb nicht verzichten kann, kalkuliert für den Verbrauch des 2.0 TDI 4MOTION einen halben Liter mehr, also 5,1 l/100km. Damit ist der Diesel nur noch unwesentlich effizienter als die kostengünstigeren Benzinmotoren.

Sicherheit und Schutz

Noch 2015 schnitt das Vorgängermodell des Caddys mit nur vier von fünf möglichen Sternen in der Euro NCAP Sicherheitsbewertung ab. Das sollte der Caddy der aktuellsten Generation besser machen und erreichte daher die vollen fünf Sterne 2021.

Doch wie gut schlägt sich die Nutzfahrzeugbasis im Detail?

Der Insassenschutz wurde mit jeweils mehr als 80% sowohl für Erwachsene als auch Kinder gut bewertet. Mit 69% erreicht Caddy beim Fußgängerschutz aber nur einen durchschnittlichen Wert. An der vorderen Motorhaubenkante und den A-Säulen gab es steife Karosserieteile, die Gefahren für ungeschützte Verkehrsteilnehmende bergen.

Dass der Caddy modern geworden ist, zeigt sich auch in der Sicherheitsunterstützung. Mit 79% schaffte der VW ein Ergebnis, das einem Nutzfahrzeug nicht unbedingt zuzutrauen ist. Einzig die serienmäßige Geschwindigkeitsassistenz konnte nicht vollends überzeugen.

Bekannte Probleme und Rückrufe

Der Volkswagen Caddy hatte in der Vergangenheit mehrere Rückrufe. 2024 wurden Fahrzeuge wegen eines verlängerten Bremswegs und eines Verlusts von Bremsflüssigkeit zurückgerufen. Zudem gab es einen Rückruf aufgrund einer unzulässigen Abschalteinrichtung in Modellen von 2010 bis 2020. 2023 betrafen Rückrufe Beulen oder Risse in Sommerreifen, was zu einem Druckverlust führen konnte. Ein weiterer Rückruf war aufgrund beschädigter Sicherheitsgurtbänder. 2021-2022 mussten Modelle wegen fehlender Schweißnähte an der Querlenkerhülse zurück in die Werkstatt.

Verlängerte Garantie für Nutzfahrzeuge

Immerhin hat VW die Garantie für Nutzfahrzeuge auf 5 Jahre verlängert. Für herkömmliche PKW-Modelle gilt nach wie vor eine Garantie von nur zwei Jahren.

VW Caddy FAQs

Ja, der Caddy ist als California schon ab Werk mit Innenausbau erhältlich, er kann aber auch nachträglich zu einem Camper umgebaut werden.

Der VW Caddy beginnt ab einem Listenpreis von rund 33.000 €.

Der Caddy wird in Poznań, Polen, produziert.

Ja, der Caddy ist in Kombination mit dem Zweiliter-Diesel auch mit Allradantrieb erhältlich.

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