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Volkswagen Beetle Testbericht

Ohne eine kurze Geschichtsstunde klappt es beim VW Beetle einfach nicht. Der Käfer, so hieß der Beetle damals in Deutschland, war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volkswagen: ein Fortbewegungsmittel fürs Volk.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Timon Werner nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Sicheres Handling
  • Gute Verarbeitung
  • Intuitive Bedienung

Was nicht so gut ist

  • Schlechte Rundumsicht
  • Raumangebot im Fond
  • Einstieg hinten

Volkswagen Beetle: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Volkswagen Beetle

Es wurden über 20 Millionen Käfer produziert, bis dann das Wirtschaftswunder irgendwie zu Ende war und alle nur noch Golf fuhren – ach, wie aufregend.

Vom Golf profitierte dann der Nachfolger New Beetle, der auf solider Golf-Technik beruhte und von 1998 an rund eine Million Mal produziert wurde.

Die gleichen soliden Anlagen hat auch der aktuelle Beetle, der unter anderem die Basis, das Fahrwerkslayout, die Achsen und die Schalter vom Golf übernimmt und sie unter einem frivolen Kleid trägt. Die Motoren, die nicht wie im ersten Käfer im Heck arbeiten, sondern vorne, gehören mit 105 bis 220 PS nicht mehr zu den schwachen.

Das Fahrwerk wird nicht mehr von der manchmal heiklen Hecklastigkeit eines Ur-Käfers geprägt, sondern von der Fahrsicherheit des Frontantriebs. Und auch mit der etwas kargen Sicherheitsausstattung wirkt ein VW Beetle neben einem alten VW Käfer wie eine Burg neben einem Tepee-Zelt – von wegen: Früher war alles besser.

Mit 4,29 Meter Länge und 1,83 Meter Breite bietet der Beetle mehr Platz als das Vormodell New Beetle im Innen- und im Kofferraum – der sich von dem des grundsoliden Golf nur noch um 70 Liter im Volumen unterscheidet. Damit taugt der Beetle für Menschen, die VW fahren wollen, auf zwei Türen verzichten können und denen in der 4,30-Meter-Klasse ein Golf viel zu langweilig ist.

Ein besserer Volkswagen ist der Käfer, der heute Beetle heißt und sich mit dem Mini und dem Fiat 500 den alten Kontrahenten gegenübersieht, auch geworden, weil der Einstiegspreis im Vergleich zum Golf attraktiver gestaltet ist.

Das Schönste am Beetle ist, dass er vom Auftritt und der Ausstattung wieder mehr im Alltag geerdet ist. Damit kommt der Wolfsburger Traditionswagen seinen Ursprüngen ein wenig näher, denn der Käfer war in seiner Zeit ein ganz normales Auto mit solider Technik, einfacher Bedienung, praktischen Ablagen und Platz für vier Passagiere samt Gepäck. Das alles bietet auch der aktuelle Beetle.

Zudem ist auch der Preis des Volkswagen Beetle volkstümlicher geworden. Er liegt bei vergleichbarer Motorisierung (105 statt 110 PS) rund 1.200 Euro unter dem eines VW Golf.

Wie viel kostet der Volkswagen Beetle?

Das Volkswagen Beetle Modell hat eine UVP von 18.625 € bis 33.925 €.

Leistung und Fahrkomfort

Der Vorgänger New Beetle fühlte sich in engen Städtchen nicht gerade schmal und wendig an. Der aktuelle wieselt dagegen leichtfüßig durch die Gassen. Sein Handling ist agiler, direkter und sportiver geworden. Die Servolenkung arbeitet leichtgängig und präzise. Mit seiner breiten Spur liegt der Beetle satt und zufrieden auf der Straße.

Mit der in allen Beetle-Varianten serienmäßigen elektronischen Differentialsperre wird das unsportliche Untersteuern (das Schieben über die Vorderräder) bei flotter Fahrt hinausgezögert. Dadurch steigt der Fahrspaß.

Und der Komfort? Der Beetle rollt straff und bei langsamer Fahrt nicht sonderlich leise ab, aber er pariert den Belag trotzdem auf die angenehme Art. Bei forciertem Leistungseinsatz in engen Kehren sind Antriebseinflüsse in der Lenkung zu spüren. Das ist allerdings bei anderen Fahrzeugen mit Frontantrieb, auch im Golf, nicht anders.

Platz und Praxistauglichkeit

Im VW Beetle des Modelljahres 2017 sorgen nicht nur sportlichere Stoßfänger und neue Farben von außen für einen frischen Wind, sondern auch neue Stoffe und Individualisierungsoptionen im Innenraum.

Das Cockpit des Beetle präsentiert sich so oder so gelungener als das des New Beetle, in dem man sich hinter dem ewig tiefen Armaturenbrett unter dem kuppelartigen Dach selbst mit 1,90 Meter Körpergröße noch ziemlich verloren vorkam. Vorne herrscht viel Platz und man blickt auf einfach abzulesende Instrumente, die von soliden Kunststoffen umgeben sind.

Auf den Sitzen, die in Golf-Manier einen weiten Verstellbereich bieten und straff gepolstert sind, kommt man in der ersten Reihe bequem unter. Hinten nicht so sehr. Der Weg zu den Plätzen ist nicht nur ein wenig beschwerlich, sondern ab 1,70 Meter Körpergröße wird es auch eng.

Käfer-typisches wie die Halteschlaufen an den Mittelsäulen, das Handschuhfach und die in Wagenfarbe gehaltenen Innenraumplanken sorgen als geglückte historische Zitate für mehr Wärme im Innenraum. Ganz so hochwertig wie im VW Polo geht es im Beetle aber nicht zu und hinten herum ist er durch seine Form unübersichtlich – Dafür ist er nicht langweilig und normal.

Unter der riesigen Heckklappe stößt sich so schnell keiner den Schädel, weil sie weit nach oben klappt. Darunter kommt ordentlich etwas unter. Mit 310 Liter nur 70 Liter weniger als im VW Golf und wenn die Rückbanklehne umgelegt wird, sind es 905 Liter. Nicht so praktisch ist, dass nach dem Umlegen der Lehnen eine schräge Ladefläche entsteht. Zudem erschwert die hohe Ladekante das Ein- und Ausladen.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Beetle ist neben immer wieder wechselnden Sondermodellen – noch so eine gute Käfer-Tradition – in den Ausstattungslinien Basis, Design und R-Line verfügbar. Für die Design- und R-Line bietet VW zudem acht Design- und Style-Pakete an, mit denen diese Versionen weiter individualisiert werden können.

Die Basisvariante ist eine Art Startup und auf das Budget von Leuten zugeschnitten, die noch am Anfang stehen. Inklusive sind hier das Radio Composition Colour mit 5-Zoll-Bildschirm und acht Lautsprechern, das Start-Stopp-System, die Frontairbags, die kombinierten Kopf- und Seitenairbags, das ESP, die Multikollisionsbremse, der Berganfahrassistent und die geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen – das war's.

In der Ausstattungsversion Design kommen das Käferfach (ein zusätzliches Handschuhfach), 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, schwarze Lufteinlassgitter mit einem Chromstreifen, Seitenschutzleisten in Wagenfarbe, Komfortsitze vorne, Ablagetaschen an den Rückseiten der Vordersitze, Applikationen in Wagenfarbe an Lenkrad und Tür und die Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht hinzu.

Die R-Line liefert die sportlichste Ausstattung im Beetle mit rot lackierten Bremssätteln, einem verchromten Abgasendrohr (zwei bei der 220 PS-Version), 17-Zoll-Leichtmetall­rädern, den Pedalen in Edelstahl und den umlaufenden Karosserieverbreiterungen. Die Ambientebeleuchtung und die Klimaanlage gehören hier zur Serienausstattung – aber nicht in den anderen Ausstattungsvarianten.

Und das Infotainment? Optional gibt es mit dem Composition Media-System eine zweite Radio-Ausbaustufe mit 6,3-Zoll-Touchscreen, Telefonschnittstelle und MP3-Playlist mit Titel- und Cover-Anzeige. Bei der dritten Ausbaustufe, dem Discover Media-System, sind darüber hinaus die Navigationsfunktion und die Car-Net Online-Services „Guide & Inform” mit an Bord.

Gut vernetzt sind alle drei Geräte via App-Connect, denn in diesem Fall sind MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto Teil der Systemsoftware. Auf die zwei Topgeräte abgestimmt ist das Soundsystem von Fender mit Subwoofer, 400 Watt Musikleistung und iPod/iPhone-Schnittstelle.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm

Früher arbeitete hinten im Motorraum ein Boxermotor mit zuletzt 34, 44 und 50 PS. Heute ist das Leistungsniveau weit höher. Die 105 bis 220 PS werden entweder mit dem flott zu schaltenden manuellen Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe verwaltet oder mit der sanften Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsautomatik.

Die Benziner

Drei Turbo-Vierzylinder stehen zur Wahl: der 1.2 TSI mit 105 PS, der 1.4 TSI mit 150 PS und der 2.0 TSI mit 220 PS.

Der kultiviert arbeitende 1,2-Liter muss im Beetle manchmal schon richtig arbeiten. Er beschleunigt die 1,3 Tonnen in beschaulichen 10,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bei 180 km/h seine Höchstgeschwindigkeit. Mit der mittleren Leistungsstufe geht das Gleiche mit 8,7 Sekunden und 203 km/h flotter vonstatten.

Der aufgeladene 2.0 TSI protzt nicht nur mit 350 Newtonmetern maximalem Drehmoment, die in einem weiten Drehbereich zwischen 1.500 und 4.400 Umdrehungen zur Verfügung stehen, sondern er macht, auf den Spuren des Golf GTI, auch etwas Sportliches daraus. In 6,7 Sekunden zeigt der Zeiger auf die 100er-Markierung des Tachos und im Finale läuft der schnellste Beetle 231 km/h. Der Normverbrauch von 6,8 l/100 km rückt in solchen Momenten aber in weite Ferne, denn dann steigt der Durst doch erheblich.

Die Diesel

Keine Weisheit: Wer Kraftstoff sparen will, fährt Diesel. Damit hält eine 55-Liter-Tankfüllung auch im Beetle ein gutes Stück länger. Zwei Motoren befinden sich im Angebot: der 1.6 TDI mit 110 PS und der 2.0 TDI mit 150 PS.

Der immer mit einem Start-Stopp-System liierte 1.6 TDI, der ein Drehmoment von 250 Newtonmetern an den Vorderrädern verteilt, verbraucht im Beetle lediglich 4,3 bis 4,5 l/100 km. Der Beetle 1.6 TDI beschleunigt in 11,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.

Der 2.0 TDI hat mit seinem Maximaldrehmoment von 340 Newtonmetern deutlich mehr Wucht. Er sprintet in 9,3 Sekunden auf 100 und läuft 200 km/h, kommt im Normverbrauch mit 4,5 bis 4,9 l/100 km aus.

Sicherheit und Schutz

Die Sicherheitsausstattung des Beetle lässt den uralten Käfer zwar wie eine Gefahrenzone wirken, trotzdem wirkt sie für VW-Verhältnisse etwas archaisch. Zwar sind die Airbags für Fahrer und Beifahrer und die Kopf- und Seitenairbags für die Fondpassagiere und das ESP mit an Bord, aber die Auflistung von Features wie Rückstrahlern in den Türen erinnert dann doch irgendwie an früher. Besonders weil der Beetle fast gänzlich auf moderne Assistenzsysteme verzichtet.

Zwar hat er die Multikollisionsbremse, ISOFIX-Halteösen für die Befestigung von zwei Kindersitzen oder auch den Parkpiloten mit an Bord, aber moderne Assistenten wie ein Spurhalteassistent, ein Querverkehrassistent oder eine Verkehrszeichenerkennung erhält man auch gegen Aufpreis nicht.

Darauf hat VW nun zumindest ein wenig reagiert und liefert den Beetle ab dem Modelljahr 2017 in Verbindung mit dem Tempomat mit einer Müdigkeitserkennung aus. Auch eine Toter-Winkel-Erkennung, die den Fahrer vor Fahrzeugen im toten Winkel warnt und auch eine Notbremsung auslösen kann, ist ab sofort extra bestellbar.

Im ADAC-Bremstest kam der VW Beetle 1.2 TSI nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach 36,0 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.

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