Renault Symbioz E-Tech Testbericht

Mit dem Renault Symbioz E-Tech schließt Renault die Lücke zwischen dem kompakten Captur und dem größeren Austral. Dabei präsentiert sich der 4,41 Meter lange SUV als durchdachtes Familienauto mit hoher Variabilität und effizientem Hybridantrieb. Dank der verschiebbaren Rückbank und des großzügigen Kofferraums (bis zu 624 Liter bei vorgeschobener Rückbank) bietet der Symbioz viel Platz für Alltag und Reisen.

Renault setzt im Innenraum auf moderne Technologien, darunter das Google-basierte OpenR-Link-Infotainmentsystem mit kabelloser Smartphone-Integration und Echtzeit-Navigation. Die Materialqualität ist ordentlich, auch wenn man auf einige Hartplastik-Elemente stößt. Besonders hervorzuheben ist das optionale „Solar Bay“-Panoramadach, das sich in vier Stufen abdunkeln lässt – ein Feature, das sonst eher in Premium-Modellen zu finden ist.

Nur ein Antrieb

Angetrieben wird der Symbioz von einem 143 PS starken Vollhybrid-System, das mit einem 1,6-Liter-Benziner, zwei Elektromotoren und einem Multimode-Getriebe arbeitet. Diese Kombination sorgt für einen kombinierten WLTP-Verbrauch von 4,8 l/100 km und soll bis zu 80 Prozent elektrisches Fahren im Stadtverkehr ermöglichen.

Die Fahrleistungen sind angemessen, die Lenkung eher komfortorientiert. Das Fahrwerk zeigt sich je nach Radgröße etwas straff, bleibt aber alltagstauglich.

Die Sicherheitsausstattung ist umfangreich, mit Features wie adaptivem Tempomat, Toter-Winkel-Warner und Querverkehr-Assistent. Preislich startet der Symbioz bei rund 31.000 Euro, während das voll ausgestattete Iconic-Modell bei über 35.000 Euro liegt - Sonderausstattung natürlich noch nicht berücksichtigt.

Fazit: Renault liefert mit dem Symbioz ein modernes, sparsames und vielseitiges Familien-SUV, das sich vor allem für urbane Fahrer:innen und Pendler:innen eignet. Die Alternativen lauten beispielsweise: Opel Grandland, Kia Sportage, Nissan Qashqai oder Dacia Duster.

Die Leistung des Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid beträgt 105 kW/143 PS. Das Modell ist bisher ausschließlich als Vollhybrid zu haben. Das Antriebssystem kombiniert einen 1,6-Liter-Benziner mit 94 PS, einen 49 PS starken Elektromotor und einen zusätzlichen 15-kW-Startergenerator.

Damit beschleunigt der Symbioz in 10,6 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Renault gibt einen kombinierten Verbrauch von 4,8 Litern auf 100 km an, wobei in der Praxis etwa 5,5 Liter realistisch sind.

Prädestiniert für den Stadtverkehr

Dank des Hybrid-Systems soll der Symbioz bis zu 80 Prozent der Zeit elektrisch in der Stadt unterwegs sein können, was nicht nur Kraftstoff spart, sondern auch den Fahrkomfort steigert. Das Fahrzeug startet nahezu immer elektrisch und schaltet den Verbrennungsmotor erst bei höherem Leistungsbedarf oder zum Laden der Batterie zu.

Renault setzt auf das sogenannte Multimode-Automatikgetriebe, das ohne Kupplung auskommt. Im Stadtverkehr arbeitet das System angenehm sanft, doch bei plötzlichen Beschleunigungen kann es kurzzeitig zu höheren Drehzahlen kommen, was für ein leichtes Aufheulen des Motors sorgt. Die B-Stufe (Brake Mode) ermöglicht zudem eine verstärkte Rekuperation, wodurch der Symbioz beim Verzögern mehr Energie zurückgewinnt.

Der Symbioz fühlt sich in der Stadt, auf Landstraßen und Autobahnen wohl. Mit einer Bodenfreiheit von 169 Millimetern ist er ebenfalls für Feldwege oder ähnliches geeignet, allerdings fehlt ihm ein Allradantrieb, sodass anspruchsvollere Offroad-Strecken nicht zu seinem bevorzugten Terrain gehören.

Eines der größten Argumente für den Renault Symbioz E-Tech ist sein variabler Kofferraum, der mit 492 Litern Volumen (bei normaler Sitzposition) eine Menge Stauraum bietet. Wird die Rücksitzbank um 16 cm nach vorne geschoben, wächst der Laderaum auf 624 Liter. Klappt man die Sitze komplett um, steigt die Kofferraumkapazität auf 1.582 Liter. Damit bietet der Symbioz genug Platz für große Einkäufe, Kinderwagen oder das Urlaubsgepäck einer Familie.

Die Ladehöhe beträgt 786 mm, wodurch das Be- und Entladen relativ leichtfällt. Ein doppelter Ladeboden sorgt zudem für eine flexible Nutzung. Neben dem Hauptkofferraum gibt es unter der Abdeckung noch ein kleines Fach für Werkzeug oder Ladekabel. Praktische Taschenhaken und eine Kofferraumbeleuchtung runden das Gesamtbild ab.

Auch im Innenraum zeigt sich der Symbioz praxistauglich: Zahlreiche Ablagefächer mit insgesamt 24,7 Litern Stauraum stehen zur Verfügung. Dazu gehören ein tiefes Handschuhfach mit 7,8 Litern Volumen, eine geschlossene Mittelarmlehne mit Ablagefach (1,4 Liter) sowie große Türfächer, die auch 1-Liter-Flaschen aufnehmen. Hinzu kommen ein Fach unter der Mittelkonsole für kleine Gegenstände und ein induktive Ladeschale für Smartphones.

Flexible Rückbank als Pluspunkt

Die Rücksitzbank ist längsverschiebbar und asymmetrisch (1/3 zu 2/3) umklappbar, wodurch sich das Platzangebot flexibel anpassen lässt. Für Familien besonders wichtig: Drei ISOFIX-Verankerungen befinden sich an den beiden äußeren Rücksitzen und dem Beifahrersitz.

Die Kopffreiheit beträgt vorne 889 mm und hinten 865 mm, was für die meisten Insassen ausreichend ist. Allerdings sorgt die stark geneigte C-Säule im Fond für etwas eingeschränkte Schulterfreiheit bei größeren Passagieren. Die Beinfreiheit im Fond liegt bei 221 mm, was auch für längere Fahrten komfortabel ist. Besonders positiv: Die Sitzposition ist angenehm hoch, was ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht.

Die Sicht nach vorne ist dank der relativ schmalen A-Säulen gut. Große Seitenfenster sorgen für eine angenehme Rundumsicht. Herausfordernder ist die Sicht nach hinten: Die kleine Heckscheibe und die breite C-Säule schränken die Rücksicht etwas ein. In der Iconic-Version gibt es zusätzlich eine 360-Grad-Kamera, die das Rangieren erleichtert.

Der Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid setzt im Innenraum auf eine moderne und aufgeräumte Gestaltung, die stark an den kleineren Captur erinnert. Die Innenausstattung kombiniert funktionale Materialien mit ansprechendem Design.

Während die oberen Bereiche des Cockpits mit weicheren Oberflächen versehen sind, kommt in den unteren Bereichen mehr Hartplastik zum Einsatz. Hochwertigere Details wie Stoffeinsätze an den Türverkleidungen und eine doppelte Kontrastnaht sorgen für eine angenehmere Haptik. Die Iconic-Ausstattung bietet zudem eine Kunstleder-Stoff-Kombination für die Sitze sowie eine elektrische Verstellung für Fahrer:innen und Beifahrer:innen.

Zentrales Element im Cockpit ist das 10,4-Zoll-Touchdisplay mit Google-basiertem OpenR-Link-System. Die Menüstruktur kann anfangs etwas verschachtelt wirken, wobei das System schnell arbeitet und kabellose Smartphone-Integration via Android Auto und Apple CarPlay unterstützt.

Die Google-Dienste wie Google Maps, Google Assistant und der Play Store sind für fünf Jahre kostenlos nutzbar. Das digitale 10,3-Zoll-Kombiinstrument hinter dem Lenkrad liefert alle relevanten Fahrinformationen und kann individuell konfiguriert werden.

Extra-Bedieneinheit für Klima

Praktisch ist die physische Klimasteuerung unterhalb des Infotainment-Bildschirms, die eine intuitive Bedienung während der Fahrt ermöglicht. Wer auf ein besonderes Klangerlebnis Wert legt, der wählt das optionale Harman-Kardon-Soundsystem, das über neun Lautsprecher und 410 Watt Leistung verfügt.

Die Sitze des Symbioz sind bequem, aber nicht für jeden optimal. Eine Sitzflächenverlängerung für größere Fahrer fehlt und es gibt keine Sitzbelüftung, selbst in der höchsten Ausstattungslinie. Im Vergleich bieten Fahrzeuge wie der Hyundai Tucson oder der Kia Sportage in dieser Klasse mehr Komfortoptionen.

Je nach Ausstattungsvariante sind verschiedene Komfort-Features erhältlich. Ab Techno sind unter anderem ein adaptiver Tempomat, eine induktive Ladestation und eine freischwebende Mittelkonsole inklusive elektronischer Handbremse an Bord. Die Iconic-Version bringt zusätzlich eine elektrische Heckklappe mit Fußsensor, Sitzheizung und eine 360-Grad-Kamera.

Das Highlight des Interieurs ist das optionale Solar-Bay-Panoramadach, das sich per Knopfdruck in vier Stufen abdunkeln lässt. Diese Technologie ist bislang nur in deutlich teureren Fahrzeugen zu finden und steigert den Premium-Charakter des Interieurs.

Trotzdem: Viele der interessanten Features, wie das Solar-Bay-Glasdach oder das Harman-Kardon-Soundsystem, sind teure Extras. In der Basisvariante „Evolution“ fehlen zudem einige wichtige Komfort- und Assistenzsysteme, die in Konkurrenzmodellen teils serienmäßig enthalten sind.

Der Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid bietet eine Alternative für Fahrer:innen, die Kraftstoff sparen möchten, ohne auf einen vollelektrischen Antrieb umzusteigen. Der offiziell nach WLTP gemessene Kraftstoffverbrauch des Symbioz liegt bei 4,8 Litern pro 100 km kombiniert.

Während der Kraftstoffverbrauch im Stadtverkehr durch den Hybridantrieb erfreulich niedrig bleibt, wendet sich auf der Autobahn das Blatt. Bei höheren Geschwindigkeiten arbeitet der 1,6-Liter-Benzinmotor häufiger allein, da der Elektromotor in diesen Situationen nur wenig unterstützt - ein höherer Verbrauch ist die Folge.

Mit einem CO₂-Ausstoß von 109 g/km nach WLTP gehört der Symbioz in die Energieeffizienzklasse C. Das Hybrid-System trägt dazu bei, den Emissionsausstoß gerade im Stadtverkehr niedrig zu halten.

Der Symbioz erfüllt die aktuelle Euro 6d-ISC-FCM Abgasnorm, die besonders strenge Grenzwerte für Stickoxide (NOx) und Partikelemissionen vorschreibt. Damit ist er für die kommenden Jahre gut gerüstet, um in städtischen Umweltzonen ohne Einschränkungen fahren zu dürfen.

Der Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid 145 bietet eine umfassende Sicherheitsausstattung, die ihn zu einem zuverlässigen Begleiter für Familien und Vielfahrer:innen macht.

Während offizielle Crashtest-Ergebnisse von Euro NCAP noch ausstehen, basiert das Modell auf der bewährten Plattform des Captur, der in der Vergangenheit mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde. Es ist daher zu erwarten, dass der Symbioz ähnliche Sicherheitsstandards erfüllt.

Zu den Assistenzsystemen gehören serienmäßig ein Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, ein adaptiver Tempomat, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein Spurhalteassistent. In höheren Ausstattungslinien kommen ein Toter-Winkel-Warner, ein Querverkehrwarner mit Notbremsfunktion und ein aktiver Spurhalteassistent hinzu.

Beim Fußgänger:innenschutz setzt Renault auf eine erhöhte Motorhaubenstruktur zur besseren Energieabsorption bei Kollisionen. Zudem sorgt das automatische Notbremssystem dafür, dass Unfälle mit Fußgänger:innen und Radfahrer:innen frühzeitig verhindert oder zumindest abgemildert werden.

Der Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid ist ein neues Modell, weshalb es noch keine belastbaren Langzeiterfahrungen zur Zuverlässigkeit gibt.

Renault bietet eine Neuwagengarantie von 2 Jahren ohne Kilometerbegrenzung, eine 3-jährige Lackgarantie sowie eine 12-jährige Garantie gegen Durchrostung. Die Hybridbatterie ist für 8 Jahre oder 160.000 Kilometer abgesichert.

Nach dem Kauf profitieren Kund:innen von der Renault Assistance, die europaweit Pannenhilfe bietet. Zudem können Wartungs- und Servicepakete abgeschlossen werden, um ungeplante Kosten zu vermeiden.

Da der Symbioz auf einer bewährten Plattform basiert und den bekannten E-Tech Hybridantrieb nutzt, sind bisher keine größeren technischen Probleme oder Rückrufe bekannt. Allerdings gab es bei anderen Renault-Hybridmodellen gelegentliche Software-Probleme mit dem Multimode-Getriebe, die durch Updates behoben wurden. Langzeiterfahrungen bleiben abzuwarten.