Mercedes-Benz G-Klasse Testbericht

Wenn mit einem SUV im Gelände nichts mehr geht, mit der G-Klasse geht es. Die 1979 präsentierte G-Klasse gehört wie ein Jeep Wrangler oder Suzuki Jimny zu den Geländewagen mit extremem Durchsetzungsvermögen.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Timon Werner nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Enorme Geländegängigkeit
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Kraftvolle Motoren

Was nicht so gut ist

  • Hohes Gewicht
  • Hoher Verbrauch
  • Hoher Preis

Mercedes-Benz G-Klasse: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung der Mercedes-Benz G-Klasse

Im Jahr 2018 erschien die Neuauflage, die sich vom Auftritt treu bleibt, aber im Sachen Cockpit und Infotainment in der Moderne angekommen ist. Der im Geländeeinsatz geschätzte Haltegriff vor dem Beifahrersitz findet sich genauso im aktuellen Modell wie die Bedienung der Differenzialsperren am gewohnten Platz, aber nur im Basismodell blickt man, wie vor vierzig Jahren, auf klassische Zeigerinstrumente.

Bestellt man die G-Klasse nicht als pures Basismodell, tut sich vor der Nase das aus modernen Mercedes Modellen bekannte Widescreen-Cockpit auf, das aus zwei 12,3-Zoll-Digitaldisplays besteht. Die ermöglichen verschiedene Tachodesigns und weitere Individualisierungen.

Von außen präsentiert sich die G-Klasse mit charismatischen LED-Scheinwerfern und etwas rundlicher um die Kotflügel und die Motorhaube. Die Blinkerleuchten auf den Kotflügeln, der solide Türschlag, die typischen Türgriffe und das für den G typische Ersatzrad am Heck sind der Fangemeinde genauso erhalten geblieben wie die bärenstarken Motoren.

Mit 286 PS geht es in der G-Klasse, die mit einem modernen 9-Gang-Automatikgetriebe liiert ist, los und mit dem 585-PS-V8 des Mercedes-AMG G 63 grollend voran. Vernünftig ist das nicht, aber wer denkt im G an Vernunft? Wenn doch, dann fährt man die G-Klasse am besten mit einem der zwei Diesel, die fast so viel Drehmoment wie die V8-Motoren an die vier Antriebsräder schaufeln.

In unserem Testwagen kommt als Kompromiss sozusagen mit dem G 500 einer der beiden V8-Motoren zum Einsatz. Gar nicht nach Kompromiss klingt dessen Spitzenleistung von 422 PS.

Und auch von der Gelände-Performance bietet die in Graz/Österreich gebaute G-Klasse weiterhin das volle Programm: mit Sperren, Untersetzung, reichlich Bodenfreiheit, enormen Rampen- und Böschungswinkeln und einer nochmals höheren Watttiefe, um Wasserfurten sicher überqueren zu können.

Über weitere Details, die Stärken und Schwächen des Konzepts und die von uns als besonders empfehlenswert eingestuften Extras erfahren Sie in dieser ausführlichen Kaufberatung noch mehr.

Hohe Geländegängigkeit, hohe Solidität, hoher Preis – die Mercedes G-Klasse ist und bleibt einer der fähigsten und kostspieligsten Geländewagen. Das zu hohe Gewicht und der hohe Verbrauch bleiben ihre Problemzonen. Die Sicherheitsausstattung gehört nicht mehr dazu und im Cockpit und beim Infotainment ist der Traditionsgeländewagen, der seine Fans schon seit vier Jahrzehnten begeistert, richtig modern geworden, ohne seine alten Tugenden zu vergessen.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Ob man sich für einen starken V8-Benziner oder einen in der sehr schweren G-Kasse noch einigermaßen sparsam arbeitenden Dieselmotor entscheidet, hängt vom Portemonnaie und den Erwartungen ab. Eines ist dabei sicher: Egal, wie man sich entscheidet, höchst geländegängig ist die Mercedes G-Klasse immer.

Mit dem Allradantrieb und dem Fahrwerk mit Einzelradaufhängungen vorne, Starrachse hinten und stabilem Leiterrahmen kommt man offroad weit. Dafür sorgen auch die große Bodenfreiheit (26 bis 27 Zentimeter, abhängig von der Version) und die im Vergleich zum Vorgänger von 60 auf 70 Zentimeter gewachsene Watttiefe. Bei solchen für den Motor gefährlichen Wasserdurchfahrten schützt zudem ein Sensor das Aggregat, der das Ansaugen von Wasser verhindert.

Im Gelände lassen sich die drei Sperrdifferenziale und die Untersetzung aktivieren. Die setzt die Kraft der drehmomentstarken Motoren noch besser im Gelände um.

Die Benziner

Die V8-Motoren sind mit 422 und 585 PS sehr kräftig, aber wegen des kastenartigen Designs des G extrem durstig. Die Verbrauchswerte von 12 bis 13 Liter Super, die Mercedes für den G 500 und AMG G 63 angibt, werden in der Praxis regelmäßig überschritten.

Für den Suff bekommt man aber auch etwas geboten. Der 422 PS starke Vierliter-V8-Biturbo im G 500, der an die sanftmütige 9-Gang-Automatik gekoppelt ist, produziert ein vollmundiges Drehmoment von 610 Newtonmeter. Der V8 macht dem G mit sonorem V8-Blubbern Dampf, tönt aber nicht so expressiv wie der AMG G 63.

585 PS – Vernunft sieht im Geländewagen anders aus. Der G 63 ist ein Geländewagen, der beschleunigt wie ein Sportwagen und trotzdem sicher Steilhänge erklimmt. Die 850 Newtonmeter drücken den Power-G in 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wer den G 63 so bewegt, kommt mit dem 100-Liter-Tank allerdings nicht mal von Frankfurt nach München ohne nachtanken zu müssen.

Die Diesel

Mit einem Diesel kommt man deutlich weiter. Zwar liegt das Tankvolumen hier „nur“ bei 75 Liter, aber auch der Verbrauch schon in der Papierform zwei, drei Liter unter dem der V8-Benziner.

Das macht den 2,9-Liter-Dieselmotor in der G-Klasse, egal wie man aktuell zum Diesel steht, zur vernünftigsten Antriebsquelle. Vernunft bedeutet aber nicht Mangel. Die zwei Sechszylinderdiesel produzieren kultiviert Durchzug und bullige Drehmomentkraft. Die 600 Newtonmeter Drehmoment des G 350 d und die 700 Nm des G 400 d liegen auf dem Niveau des G 500. Ohne dessen üble Trinksitten.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Innenraum hat mit dem Modellwechsel auch von den Dimensionen gewonnen. Da die G-Klasse jetzt 4,82 Meter in der Länge und satte 1,93 Meter in der Breite misst, steht auf den hinteren Sitzplätzen mehr Platz um die Beine und Schultern zur Verfügung. Kopffreiheit ist in einem, der hünenhafte 1,97 Meter hoch ist, nie ein Problem. Allerdings kommt in zwei Meter tiefen Parkhäusern, von denen es in Innenstädten doch einige gibt, die Decke bedrohlich nah.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

In einer Mercedes G-Klasse steigt man nicht für weniger als knapp 105.000 Euro ein und wenn man das Topmodell wählt und noch einige Extras bestellt, steigt der Preis über 170.000 Euro.

Ab Werk bereits hochwertig ausgestattet, bieten sich viele Optionen, um die G-Klasse ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Die zahlreichen Metalliclacke gehören da noch zu den günstigeren Wünschen. Mit den 20-Zoll-Rädern oder All-Terrain-Reifen statt der serienmäßigen Pneus auf den 18-Zoll-Rädern steigt der Preis, und damit ist die Lektüre der ausführlichen G-Klasse Preisliste zumeist noch nicht beendet.

Standardausstattung

Serienmäßig nehmen die Passagiere im G auf schwarzen, braunen oder beigen Ledersitzen Platz. Darüber hinaus stehen zwei Ausstattungspakete zur Wahl: das Exklusiv-Interieur mit edlen Nappa-Leder-Bezügen und schwarzem Dachhimmel sowie das Exklusiv-Interieur Plus mit Rautensteppung im Sitzbezug und Nappa-Leder-Bezug an Türverkleidung, Mittelkonsole und Armaturentafel.

AMG Line

Die AMG Line setzt sich mit schwarzen Sitzen, kontrastierenden Ziernähten, roten Gurten und dem unten abgeflachten Lenkrad sportlich ab. Das Night-Paket setzt auf schwarze Applikationen an der Karosserie und abgedunkelte hintere Scheiben.

Und mit den weiteren Paketen und Extras geht noch weit mehr. Auch der G ist ein typischer Vertreter von Daimlers Aufpreispolitik. Serienmäßig ist ein Soundsystem mit sieben Lautsprechern mit dabei, oder soll es nicht doch gleich das Surround-Soundsystem von der deutschen Highend-Schmiede Burmester mit 15 Lautsprechern sein? Oder die Multikontursitze mit Sitzheizung und Massagefunktion? Oder das adaptive Dämpfersystem? Oder das empfehlenswerte Widescreen-Cockpit?

Mit dem serienmäßigen Infotainmentsystem Comand Online mit 12,3-Zoll-Display, Touchpad, Touch-Control-Buttons am Lenkrad, Sprachsteuerung, Festplattennavigation mit Satellitenkarten-Darstellung und Smartphone-Integration via Android Auto oder Apple CarPlay ist die Mercedes G-Klasse multimedial schon sehr gut aufgestellt. Mit dem Digitalradio, dem TV-Tuner, dem LTE-Kommunikationsmodul oder dem Fond-Entertainment geht aber auch hier noch einiges mehr.

Sicherheit und Schutz

Und die Fahrassistenten und Sicherheit? Die verbauten Assistenz- und Sicherheitssysteme machen die G-Klasse zu einem der sichersten Fahrzeuge in ihrem Segment.

Serienmäßig sind die LED-Scheinwerfer, der Müdigkeitswarner, der Bremsassistent, der aktive Spurhalteassistent und der Verkehrszeichenassistent mit an Bord und optional mit dem Fahrerassistenz-Paket weitere Sicherheitssysteme wie der Abstandsregeltempomat und der Toter-Winkel-Assistent.

Die Rückfahrkamera und noch besser das geniale 360-Grad-Rundumsichtsystem (Teil des Park-Pakets) sollten in der sperrigen G-Klasse aus unserer Sicht nie fehlen. Sicher ist man in der G-Klasse auf jeden Fall unterwegs, denn im Euro NCAP-Crashtest erhielt der Geländewagen mit dem Stern die Maximalwertung von fünf Sternen.

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